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Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Titel: Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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schüttelte abwehrend den Kopf und sagte: »Führe mich nicht in Versuchung, Nial. Ich liebe dich wirklich, doch du weißt, daß ich mich dir nur unter bestimmten Bedingungen hingeben kann.«
    »Mädchen ...«, begann Conan mit fast flehender Stimme, doch Rudabeh hob abwehrend die Hand. »Ich habe interessante Neuigkeiten. Hast du vom Verschwinden der Prinzessin Jamilah gehört?«
    »Ja, Gerüchte wie diese verbreiten sich schnell.«
    »Der Hohepriester ist wütend, wie du dir vorstellen kannst. Einige der Priester verdächtigen dich der Mittäterschaft.«
    »Was, mich?« fragte Conan im Ton beleidigter Unschuld. »Was hätte ich mit einer turanischen Edlen zu tun?«
    »Man weiß, daß du oft mit dem turanischen Diplomaten in Bartakes Wirtschaft zusammengesessen hast – und er ist in der gleichen Nacht verschwunden wie Jamilah. Man hätte dich sofort verhaftet, bestünde Feridun nicht auf handfeste Beweise, ehe er handelt. Ich muß schon sagen, der Alte bemüht sich, seinen Grundsätzen treu zu bleiben.
    Außerdem«, fuhr das Mädchen nach kurzer Pause fort, »hat der Hohepriester – wenn die Gerüchte stimmen – den Zeitpunkt seiner Revolution vorverlegt. Er hielt Jamilah als Geisel, um sicherzugehen, daß der König von Turan sich nicht einmischt. Jetzt sieht er sich gezwungen, schnell zu handeln, ehe die Turaner von der Flucht der Prinzessin erfahren. Nun wies Feridun alle im Tempel an, auf den Tag in einer Woche bereit zu sein. Wenn der Warngong schlägt, müssen sich alle in ihre Gemächer zurückziehen und einschließen.«
    Conans Gedanken überschlugen sich. Er mußte sich des verräterischen Seiles entledigen, ehe irgendein schnüffelnder Priester darüber stolperte.
    Amytis rief, und sie gingen zum Abendessen ins Haus. Danach begleitete Conan Rudabeh zum Tempel zurück und ging, als er sich von ihr verabschiedet hatte, hinunter nach Khesron. Er mußte seinen Raub nun schnell planen, und allein bei einer Kanne Wein konnte er sich am besten etwas einfallen lassen.
     
    »Heil, Nial!« begrüßte Catigern polternd Conan und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. »Wie wär's mit einem Spielchen?« Er ratterte mit den Würfeln in seiner Linken.
    »Ein andersmal gern«, sagte Conan, »aber heute muß ich mir in Ruhe etwas durch den Kopf gehen lassen.«
    Catigern zuckte die Schultern und schaute sich um, ob er jemand anderen zum Spielen überreden könnte. Conan hing wieder seinen Gedanken nach. Mehrere Becher Wein später riß ihn eine andere, leicht lispelnde Stimme mit gutturalem Akzent aus seinen Überlegungen. Sie gehörte Psamitek, dem Stygier.
    »Meister Nial«, sagte der schlanke, dunkelhäutige Wissenssucher. »Jemand möchte Euch hinter der Wirtschaft sprechen.«
    »Soll er hereinkommen«, brummte Conan unwirsch, »wenn er etwas von mir will.«
    Der Stygier lächelte ein wenig schief. »Es ist eine Dame«, murmelte er. »Es wäre nicht schicklich für sie, eine solch vulgäre Taverne zu betreten.«
    »Eine Lady?« knurrte Conan. »Was, zum Teufel ...« Er erhob sich. War Jamilah aus irgendeinem unerklärlichen Grund nach Khesron zurückgekehrt? Aber nein, das wäre reiner Wahnsinn! Er folgte Psamitek ins Freie.
    Im Hof von Bartakes Wirtschaft, der durch die Öllampe am Eingang und dem Schein des abnehmenden Mondes schwach beleuchtet war, stand Rudabeh. Conan holte unwillkürlich laut Luft, als er sie sah, denn statt ihrer verhüllenden Straßenkleidung, die sie außerhalb des Tempels gewöhnlich anhatte, trug sie nur ihr Tänzerinnenkostüm: die paar Perlenstränge, die wie ein Spinnengewebe um sie geschlungen waren.
    »Conan, Liebling«, sagte sie mit schmelzender Stimme. »Du hattest recht, nicht ich. Komm, ich werde dir beweisen, daß ich nicht weniger Frau bin, als du ein Mann bist. Ich kenne ein Fleckchen, wo das Gras dicht und weich ist.«
    Sie drehte sich um und spazierte entschlossen aus dem Hof. Conan folgte ihr wie ein Schlafwandler. Sein Unterbewußtsein versuchte ihn zu warnen, daß nicht alles war, wie es zu sein schien, doch seine brennende Leidenschaft, die ihm das Blut in den Ohren tosen ließ, war stärker.
    Rudabeh führte Conan an ein paar armseligen Katen vorbei aus dem Dorf. Ihre wohlgerundeten Hüften wiegten sich aufreizend. Außerhalb der Ortschaft stieg der steinige Boden an, und Conan harrte ungeduldig darauf, die erwähnte Wiese zu erreichen.
    Als das Gelände wieder eben wurde, drehte Rudabeh sich zu Conan um. Sie streckte lockend die Arme nach ihm aus – und

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