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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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atavistische Angst vor dem Übernatürlichen stark in ihm. Das wollte er verständlicherweise nicht zugeben. »Habt Ihr Euch etwas überlegt?«
    »Noch nicht viel mehr, als daß keiner von uns beiden allein gegen Zyras' Bande ankommt. Aber gemeinsam könnten wir ihr folgen und ihnen den Götzen abnehmen. Was sagt Ihr dazu?«
    »Ich mache mit. Aber ich töte Euch wie einen Hund, wenn Ihr mich hereinzulegen versucht.«
    Sassan lachte. »Das weiß ich, deshalb könnt Ihr mir auch vertrauen. Kommt, ich habe bereits für Pferde gesorgt!«
    Der Iranistanier schritt voran durch gewundene Straßen, auf die Balkone mit kunstvollem Schmiedeeisengitter ragten, und durch schmutzige Gassen, bis er schließlich vor der mit einer Lampe beleuchteten Tür zu einem Hof anhielt. Auf sein Klopfen schaute ein bärtiges Gesicht durch ein Guckloch. Nach einigen geflüsterten Worten wurde die Tür aufgetan. Sassan schritt in den Hof. Conan folgte ihm mißtrauisch. Aber tatsächlich standen Pferde bereit, und auf ein Wort des Bärtigen eilten Diener herbei und füllten die Sattelsäcke mit Proviant.
    Bald danach ritten Conan und Sassan nebeneinander durch das Westtor, nachdem der Wärter sie pflichtgemäß nach ihrem Wohin gefragt hatte. Sassan war wohlbeleibt, aber muskulös. Er hatte ein breites, Scharfsinn verratendes Gesicht mit dunklen, wachsamen Augen. Er hatte sich eine Reiterlanze über den Rücken gehängt und verstand offenbar mit seinen Waffen umzugehen. Conan zweifelte nicht daran, daß er ein listiger und tapferer Kämpfer war. Aber genauso überzeugt war er davon, daß er Sassan nur so lange trauen konnte, wie ihre Partnerschaft zu seinem Vorteil war, und daß er bei der ersten Gelegenheit, wenn er ihn nicht mehr brauchte, versuchen würde, ihn, Conan, umzubringen, um den Schatz für sich allein behalten zu können.
    Bei Morgengrauen ritten sie durch die schroffen Schluchten des kahlen felsigen Kezankiangebirges, das die östlichen Marschen Koths und Zamoras von den turanischen Steppen trennte. Obgleich sowohl Koth als auch Zamora das Gebiet für sich beanspruchten, war es keinem gelungen, es zu unterwerfen, und die Stadt Arenjun, die auf einem steilen Berg kauerte, hatte erfolgreich zwei Belagerungen durch turanische Horden aus dem Osten abgewehrt.
    Der Weg gabelte sich und war kaum noch als Pfad zu erkennen. Sassan mußte zugeben, daß er nicht mehr wußte, wo sie sich befanden.
    »Ich folge immer noch ihren Spuren«, brummte Conan. »Wenn auch Ihr sie vielleicht nicht mehr zu sehen vermögt, ich kann es.«
    Stunden vergingen und die Fährte von Reitern, die erst vor kurzer Zeit vorbeigekommen waren, wurde deutlicher. »Wir sind ihnen dicht auf den Fersen«, erklärte Conan. »Sie sind immer noch in der Überzahl. Am besten, wir lassen uns nicht von ihnen sehen, bis sie das Idol haben. Dann locken wir sie in eine Falle und nehmen es ihnen ab.«
    Sassans Augen leuchteten. »Gut. Aber wir wollen vorsichtig sein! Wir befinden uns hier in Keraspas Gebiet, der alle ausraubt, die ihm in die Hände fallen.«
     
    Am Mittnachmittag folgten sie immer noch dem Verlauf der uralten vergessenen und längst nicht mehr erkennbaren Straße. Als sie sich einer schmalen Schlucht näherten, sagte Sassan:
    »Wenn dieser Rustum zu Keraspa zurückkommt, wird der ganze Stamm die Augen nach Fremden offenhalten.«
    Abrupt zügelten sie ihre Pferde, als ein hagerer, geiergesichtiger Kezankier mit erhobener Rechter aus der Schlucht getrabt kam. »Halt!« rief er. »Mit welchem Recht betretet ihr Keraspas Land?«
    »Vorsicht!« murmelte Conan. »Sie können sich überall versteckt haben.«
    »Keraspa verlangt Tribut von allen Reisenden«, flüsterte Sassan zurück. »Vielleicht ist das alles, worauf der Bursche aus ist.« Er fummelte in seinem Gürtelbeutel und sagte zu dem Reiter: »Wir sind nur mittellose Reisende, aber wir bezahlen eurem tapferen Häuptling gern den verlangten Zoll. Wir reiten allein.«
    »Und wer ist dann das hinter euch?« fragte der Kezankier scharf und blickte in die Richtung, aus der die beiden gekommen waren.
    Sassan drehte den Kopf. Im gleichen Augenblick riß der Nomade einen Dolch aus seinem Gürtel und stieß nach dem Iranistanier.
    Doch so schnell er auch war, Conan war flinker. Noch ehe die Klinge Sassans Kehle erreicht hatte, blitzte des Cimmeriers Krummsäbel und Stahl klirrte. Der Dolch flog durch die Luft. Knurrend griff der Kezankier zu seinem Schwert. Und wieder schlug Conan zu, bevor der andere die Klinge aus der

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