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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hielt ein drei Fuß langes Schwert in der Rechten. Mit mörderischem Schwung hieb er es im Sprung nach oben. Aber der herabsausende Krummsäbel durchschnitt das Handgelenk des Angreifers. Die Hand, die noch die Klinge hielt, flog in einem Blutregen durch die Luft, während bereits Conans Dolch in seiner Linken in die Kehle des Zamoriers drang und dessen Schmerzensschrei abwürgte.
    Der Cimmerier sprang über die zusammensackende Leiche dem Mann mit dem roten Turban und seinem hochgewachsenen Kumpan entgegen. Ersterer zog ein Messer, letzterer einen Säbel.
    »Mach ihn nieder, Jillad!« brüllte der Turbanmann und wich vor dem Ansturm des Cimmeriers zurück. »Zal, hilf uns!«
    Der Jillad Genannte parierte Conans Klinge. Conan sprang mit katzengleicher Flinkheit vor einem schwungvollen Hieb zur Seite und kam dadurch in die Reichweite des Messers. Die Spitze glitt jedoch von den Gliedern des Kettenhemds ab, und der Mann mit dem Turban wich blitzschnell zurück, so daß Conans Klinge lediglich sein Seidenwams und ein wenig der Haut darunter aufschlitzte. Dabei stolperte er jedoch über einen Hocker und stürzte langgestreckt auf den Boden. Aber bevor Conan diesen Vorteil nutzen konnte, bedrängte ihn Jillad mit einem wahren Hagel von Säbelhieben.
    Während er parierte, sah Conan, daß der zur Hilfe gerufene Zal sich mit einer schweren Streitaxt auf ihn zuschlich, und der Kerl mit dem Turban wieder auf die Füße kam.
    Der Barbar wartete nicht, bis sie ihn umzingelt hatten. Ein Schlag seines Krummsäbels ließ Jillad zurückweichen. Dann, als Zal seine Axt hob, duckte Conan sich und im nächsten Augenblick wand Zal sich in seinem eigenen Blut auf dem Boden. Der Cimmerier stürmte zu den Männern, die immer noch ihren Gefangenen festhielten. Sie ließen den Kezankier frei und zogen brüllend ihre Tulwars. Einer stieß damit auf den Bergnomaden ein, doch der rollte sich rechtzeitig vom Diwan. Und nun war Conan zwischen ihm und ihnen. Er wich vor den Hieben seiner Angreifer zurück und knurrte dem Kezankier zu:
    »Hinaus! Vor mir! Schnell!«
    »Hunde!« schrillte der Kerl mit dem Turban. »Laßt sie nicht entkommen!«
    »Warum tust du nicht selbst was dagegen?« höhnte Conan auf Zamorianisch mit barbarischem Akzent.
    Der von den Folterqualen geschwächte Kezankier zog einen Riegel zurück und schwang eine Tür auf, die auf einen kleinen Hof führte. Er stolperte hinaus, während Conan in der Türöffnung gegen die Anstürmenden kämpfte, die sich jedoch in der Enge hier gegenseitig behinderten. Er lachte und verfluchte sie, und gleichzeitig hieb und stach und parierte er. Der Mann mit dem roten Turban hüpfte aufgeregt fluchend hinter den anderen. Conans Krummsäbel schnellte vor wie die Zunge einer Kobra. Ein Zamorier preßte die Hände auf den blutspritzenden Bauch und schrie, bis er leblos auf den Boden sank. Jillad konnte den Schwung seines Hiebes nicht mehr aufhalten, er stolperte und fiel über ihn. Als er sich erheben wollte, prallte der nächste gegen ihn. Ehe die Fluchenden wieder auf die Füße kamen, rannte Conan durch den Hof zu einer Mauer, über die der Kezankier bereits geklettert war.
    Der Cimmerier schob die Waffen in ihre Scheiden, sprang hoch, erfaßte die Mauerbrüstung und schwang sich darauf. Kaum hatte er einen kurzen Blick auf die dunkle krumme Gasse darunter geworfen, sauste etwas gegen seinen Schädel, und er stürzte über die Mauer auf das schmutzige Pflaster hinunter.
     
    Schwacher Kerzenschein auf seinem Gesicht weckte Conan. Er setzte sich auf und tastete fluchend nach seinen Waffen. Die Kerze erlosch und eine Stimme erklang aus der Dunkelheit.
    »Beruhigt Euch, Conan von Cimmerien. Ich bin Euer Freund.«
    »Wer, in Croms Namen, seid Ihr?« brummte der Barbar. Seine Finger hatten inzwischen seinen Krummsäbel am Boden ganz in der Nähe entdeckt. Er umklammerte den Griff und machte sich zum Sprung bereit. Er befand sich noch dicht an der Mauer, von der er heruntergestürzt war. Der andere war im dunstverhangenen Sternenlicht nur schattenhaft zu erkennen.
    »Euer Freund, wie ich schon sagte«, erwiderte der Mann mit weichem iranistanischem Akzent. »Nennt mich Sassan.«
    Conan erhob sich mit dem Krummsäbel in der Hand. Der Iranistanier streckte ihm etwas entgegen. Conan bemerkte das Glitzern von Stahl im Sternenschein. Er wollte schon zuschlagen, da erkannte er, daß es sein eigener Schwertdolch war.
    »Ihr seid noch so mißtrauisch wie ein hungriger Wolf, Conan«, sagte Sassan lachend.

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