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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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etwa zwanzig, zügelten ihre Tiere, als Arshak und die Zamorier sie mit Pfeilen eindeckten. Einige schossen zurück, andere rissen ihre Tiere herum und ritten außer Schußweite, um abzusitzen, da die Barrikade für die Tiere zu hoch war. Ein Sattel war leer, und ein verwundetes Pferd ging mit seinem Reiter die Schlucht zurück durch.
    »Sie müssen uns gefolgt sein!« knurrte Zyras. »Conan, Ihr habt gelogen! Das sind keine hundert Mann!«
    »Aber genug, uns die Kehlen durchzuschneiden!« erwiderte der Cimmerier und strich prüfend über seine Säbelklinge. »Und Keraspa kann jederzeit Verstärkung schicken.«
    Zyras knurrte: »Hinter diesem Wall haben wir eine gute Chance. Ich glaube, er wurde von der gleichen Rasse errichtet, die den Tempel des Roten Gottes erbaute. Spart eure Pfeile für den Sturm!« wandte er sich an seine Leute.
    Sie brauchten nicht lange darauf zu warten. Während vier der Kezankier von den Seiten aus in rascher Folge auf die Verteidiger hinter dem Wall schossen, stürmte der Rest geballt den Hang hoch. Die vordersten suchten Deckung hinter leichten Schilden, die sie am linken Arm hielten. Hinter ihnen sah Conan Keraspas roten Bart, als der listige Häuptling seine Männer antrieb.
    Die Verteidiger schossen ihre letzten Pfeile ab, dann erhoben sie sich hinter dem Steinwall und zogen ihre Klingen. Die Nomaden hielten unterhalb an. Einige versuchten einzelne Stammesbrüder auf den Wall zu heben, andere rollten Felsblöcke heran, um sie als Stufen zu benutzen. Entlang der Barriere erschallte das Klirren von knochenbrechenden Hieben, das Kratzen und Schleifen von Stahl, die gekeuchten Flüche Sterbender. Conan trennte den Schädel eines Kezankiers vom Rumpf, während Sassan neben ihm die Lanze in den geöffneten Mund eines anderen stieß, daß sie am Nacken herausdrang.
    Ein wildäugiger Nomade stach einen langen Dolch in den Bauch eines der Zamorier, und sofort nutzte der heulende Kezankier die dadurch entstandene Bresche und schwang sich über den Wall, noch ehe Conan ihn daran hindern konnte. Der Cimmerier bekam eine Fleischwunde am linken Arm ab. Er rächte sich durch einen wilden Hieb, der dem Angreifer die Schulter zerschmetterte.
    Mit einem Satz sprang er über den Fallenden und hieb auf die Stammeskrieger ein, die nun über den Wall schwärmten, ohne sich Zeit für einen Blick zur Seite nehmen zu können, um zu sehen, wie es seinen Verbündeten erging. Aber er hörte Zyras auf Corinthisch, und Arshak auf Hyrkanisch fluchen. Jemand stieß einen Todesschrei aus. Ein Nomade legte die gorillagleichen Hände um Conans dicken Hals, aber der Cimmerier spannte die Nackenmuskeln und hieb mit dem Dolch auf den Mann ein, bis der ihn losließ und vom Wall rollte.
    Nach Luft keuchend sah Conan sich um und wurde sich bewußt, daß der gegnerische Druck nachgelassen hatte. Die wenigen überlebenden Kezankier stolperten, alle blutüberströmt, den Hang hinunter. Eine Anzahl von Leichen lag übereinander am Fuß des Walles. Alle drei Zamorier waren entweder bereits tot oder am Sterben. Arshak lehnte mit dem Rücken gegen den Wall und preßte die Hände auf den Leib. Blut quoll zwischen den gespreizten Fingern hervor. Die Lippen des Prinzen waren blau, aber er zwang sich zu einem Lächeln.
    »In einem Palast geboren«, wisperte er, »um an einer Steinmauer zu sterben! Was soll's – das Schicksal will es so! Es liegt ein Fluch auf dem Schatz – alle, die den blutbefleckten Gott an sich reißen wollten, fanden den Tod!« Seine Augen schlossen sich für immer.
    Zyras, Conan und Sassan starrten einander stumm an. Jeder war blutbesudelt, ihre Umhänge hingen in Fetzen von ihnen, alle hatten Wunden an Armen und Beinen davongetragen, doch ihre Kettenhemden hatten sie vor dem Schicksal ihrer Gefährten bewahrt.
    »Ich habe gesehen, wie Keraspa das Weite suchte!« knurrte Zyras. »Er wird seinen ganzen Stamm zusammentrommeln und hinter uns her hetzen. Wir müssen zusehen, daß wir das Idol bekommen und damit verschwinden können, ehe er uns erwischt. Der Schatz reicht für uns alle.«
    »Stimmt«, knurrte Conan. »Aber erst gebt Ihr mir meine Karte zurück.«
    Zyras öffnete protestierend die Lippen, doch da sah er, daß Sassan einen der Bogen aufgehoben hatte und einen Pfeil an die Sehne legte. »Tut, was Conan sagt!« riet ihm der Iranistanier.
    Zyras zuckte die Achseln und händigte dem Cimmerier ein Stück zerknittertes Pergament aus. »Seid verflucht!« knurrte er. »Aber ein Drittel des Schatzes steht mir

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