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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Scheide reißen konnte. Mit gespaltenem Schädel stürzte der Mann von seinem sich aufbäumenden Pferd. Hastig riß Conan sein Tier herum.
    »Zur Schlucht!« brüllte er. »Es ist ein Hinterhalt!«
    Und schon war das Surren von Sehnen und das Schwirren von Pfeilen zu hören. Sassans Pferd machte einen Riesensatz, als es ein Pfeil im Genick traf, und ging in Richtung auf die Schlucht zu durch. Conan spürte wie ein Pfeil von seinem Ärmel abprallte. Er gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte hinter Sassan her, der die Herrschaft über sein Tier noch nicht wiedergewonnen hatte.
    Drei Reiter, die ihre breiten Tulwarklingen schwangen, stürmten ihnen aus der Schlucht entgegen. Sassan versuchte gar nicht mehr, sein Pferd zu zügeln. Er stieß mit der Lanze nach dem vordersten. Sie durchbohrte den Kezankier und warf ihn aus dem Sattel.
    Im nächsten Augenblick war Conan in gleicher Höhe mit dem zweiten. Mit seinem Krummsäbel wehrte er den Tulwar ab, und als die beiden Tiere Brust an Brust waren, spaltete er auch diesem Reiter den Schädel. Dann galoppierte er, von Pfeilen umschwirrt, in die Schlucht. Sassans verwundetes Tier stolperte und ging zu Boden. Noch im Fallen sprang der Iranistanier von seinem Rücken.
    Conan hielt neben ihm an. »Sitzt hinter mir auf!« Sassan schwang sich mit der Lanze in der Hand hinter dem Sattel auf den Pferderücken. Ein kleiner Druck mit den Sporen und schon trabte der Hengst mit seiner doppelten Last durch die Schlucht. Die wütenden Schreie hinter ihnen verrieten, daß die Kezankier aus ihren Verstecken zu den Pferden eilten, um sie zu verfolgen. Eine Biegung dämpfte schließlich den Lärm.
    »Keraspas Spion, dieser Rustum, muß es doch geschafft haben, zurückzukehren«, keuchte Sassan. »Sie sind auf Blut aus, nicht auf Gold. Glaubt Ihr, sie haben Zyras und seine Kumpane niedergemacht?«
    »Vielleicht hatten sie die Schlucht bereits passiert, ehe Keraspa seinen Hinterhalt legte, oder die Kezankier waren eben dabei, sie zu verfolgen, als sie uns kommen sahen. Ich denke, sie sind noch vor uns.«
    Eine Meile weiter hörten sie bereits, wenn auch noch schwach, die Verfolger. Gerade da weitete sich die Schlucht zu einer breiten Schale mit Steilwänden. Aus der Mitte dieses Beckens führte ein Hang zu einem Engpaß. Beim Näherkommen sah Conan, daß ein niedriger Steinwall den Zugang versperrte. Als ein Pfeilhagel an ihnen vorüberpfiff, brüllte Sassan auf und sprang vom Pferd. Eines der Geschosse traf den Hengst in die Brust.
    Das Tier schwankte und stürzte. Conan brachte sich eilig hinter einem Felshaufen in Sicherheit, wo Sassan ebenfalls inzwischen Deckung gesucht hatte. Weitere Pfeile zischten heran, zersplitterten an den Steinen oder bohrten sich zitternd in den Boden. Die beiden Abenteurer schauten einander mit trockenem Grinsen an.
    »Wir haben Zyras gefunden!« stellte Sassan fest.
    »Gleich werden sie heranstürmen«, sagte Conan lachend, »und Keraspa wird von hinten kommen und die Falle schließen.«
    Eine höhnische Stimme rief: »Kommt heraus, Hunde! Wer ist dieser Zuagir bei Euch, Sassan? Ich dachte, ich hätte ihm gestern den Schädel eingeschlagen!«
    »Ich bin Conan!« brüllte der Cimmerier.
    Nach kurzem Schweigen rief Zyras zurück: »Ich hätte es doch wissen müssen! Aber jetzt haben wir euch jedenfalls!«
    »Bildet euch nichts darauf ein!« schrie Conan. »Ihr sitzt mit uns in der gleichen Falle. Habt ihr den Kampflärm aus der Schlucht nicht gehört?«
    »Das haben wir, als wir die Pferde tränkten. Wer ist hinter euch her?«
    »Keraspa und etwa hundert Kezankier! Wenn wir tot sind, glaubt ihr, daß er euch dann laufen läßt, nachdem ihr einen seiner Männer gefoltert habt?«
    »Wir schließen uns euch an«, rief Sassan. »Das ist die einzige Chance sowohl für euch als auch uns.«
    »Das ist wohl ein Trick!« rief Zyras und sein Kopf tauchte kurz über der Barrikade auf.
    »Seid Ihr denn taub, Mann?« brüllte Conan.
    Die Schlucht hallte von Schreien und Hufschlägen wider.
    »Schnell, herüber mit euch!« schrie Zyras. »Wir können uns um das Idol immer noch streiten, wenn wir mit dem Leben davonkommen.«
    Conan und Sassan rannten den Hang zum Steinwall hoch. Behaarte Arme halfen ihnen hinüber. Conan betrachtete ihre neuen Verbündeten: Zyras in seiner turanischen Verkleidung, grimmig, mit harten Augen; Arshak, der auch nach dem meilenweiten Ritt noch geschniegelt aussah; und drei dunkle Zamorier, die zum Gruß die Zähne entblößten.
    Die Kezankier,

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