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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hatte, weil er alle seine Gardesoldaten hier auf dem Platz brauchte.
    In den wenigen Stunden, die er Diana kannte, hatte Conan sein Herz für sie entdeckt. Sie war lieb, sanft, ja vielleicht sogar noch unberührt, und das genaue Gegenteil der feurigen ungestümen, leidenschaftlichen, grausamen und sinnlichen Königin. Tanandas Liebhaber zu sein, war zweifellos aufregend, aber Conan dachte, daß er nach einer Weile zur Abwechslung vielleicht doch lieber eine etwas weniger stürmische Geliebte hätte. Er kannte die Königin gut genug, um es nicht für ausgeschlossen zu halten, daß sie einen ihrer Diener in sein Haus schickte, um die Nemedierin zu ermorden, während er anderweitig beschäftigt war.
    In der Mitte des Platzes hatte der Foltermeister mit einem Blasebalg sein kleines Holzkohlenfeuer angefacht. Jetzt hielt er ein Instrument hoch, das in der Dunkelheit kirschrot glühte, und näherte sich damit dem Gefangenen. Conan konnte über das Gemurmel der Menge hinweg nichts verstehen, aber er nahm an, daß der Foltermeister Aahmes nach Einzelheiten seines Komplotts befragte. Der Prinz schüttelte den Kopf.
    Conan war plötzlich, als höre er eine Stimme in seinem Kopf, die ihn beschwor, sofort nach Hause zu eilen. In den hyborischen Landen hatte der Cimmerier oft den Gesprächen und Theorien der Priester und Philosophen gelauscht. Sie hatten über die Existenz von Schutzgeistern argumentiert und über die Möglichkeit einer direkten Verständigung von Geist zu Geist. Da er sie allesamt für verrückt hielt, hatte er ihnen seinerzeit nicht allzuviel Aufmerksamkeit gezollt. Doch jetzt glaubte er zu wissen, was sie gemeint hatten. Trotzdem versuchte er, diese beschwörende Stimme als Einbildung abzutun, doch sie ließ sich nicht verdrängen, sondern wurde nur noch lauter.
    Schließlich sagte Conan zu seinem Adjutanten: »Mongo, übernimm das Kommando, bis ich zurück bin!«
    »Wohin geht Ihr denn, Lord Conan?« fragte der Schwarze.
    »Ich will mich in den Straßen umsehen, um mich zu vergewissern, daß keine Halunken die Zeit nutzen, die Häuser auszurauben, während alle hier auf dem Platz sind. Sorge für Ordnung hier, ich bin bald zurück!«
    Conan lenkte sein Pferd herum und trottete vom Platz. Die Menge bildete eine Gasse, um ihn hindurchzulassen. Die Stimme in ihm wurde immer drängender. Er trieb seinen Hengst zum leichten Kanter an und hatte bald sein Haus erreicht. Ein schwacher Donner grollte.
    Außer einem Licht an der Rückseite war das Haus dunkel. Conan schwang sich vom Pferd, band es an und trat mit der Rechten am Schwertgriff durch die Tür. In diesem Augenblick hörte er einen grauenvollen Schrei. Es war Dianas Stimme.
    Der Cimmerier stieß einen heftigen Fluch aus, riß das Schwert aus der Scheide und stürmte in den Wohnraum, aus dem der Schrei gekommen war. Nur der schwache Schein einer Kerze in der Küche durchbrach die Dunkelheit.
    Conan blieb beim Anblick der Szene, die sich ihm bot, wie angewurzelt stehen. Diana kauerte auf einem niedrigen Lager aus Leopardenfellen. Ihre Augen waren vor Entsetzen geweitet.
    In der Mitte des Zimmers nahm ein grauer, wallender Dunst Form an. Aus ihm hatte sich bereits eine massige, monströse Gestalt mit hängenden, haarigen Schultern und dicken Affenarmen gebildet. Conan sah den mißgestalteten Schädel des Ungeheuers mit seinem borstigen schweineähnlichen Rüssel, den dünnen Hauern und den mahlenden Kiefern.
    Diese Bestie, die sich hier aus der Luft geformt hatte, war durch dämonische Magie entstanden. Conan erinnerte sich an Legenden aus uralter Zeit, an Geschichten, die man nur flüsterte, von grauenvollen Kreaturen, die durch die Finsternis schlichen und Menschen auf gräßlichste Weise töteten. Einen halben Herzschlag lang hielt seine atavistische Angst ihn zurück. Doch dann sprang er mit wütendem Knurren auf das Ungeheuer zu – und fiel über den schwarze Dienerin, die in Ohnmacht gesunken war und direkt an der Tür lag. Conan landete lang ausgestreckt auf dem Boden. Das Schwert war ihm im Sturz aus der Hand geflogen.
    Im gleichen Moment wirbelte das Ungeheuer mit übernatürlicher Schnelligkeit herum und sprang Conan in einem gewaltigen Satz an. Als der Cimmerier auf dem Boden aufschlug, stürzte die Bestie über ihn hinweg durch die Türöffnung und prallte mit ungeheurer Wucht gegen die Korridorwand.
    Doch sofort waren beide Gegner wieder auf den Beinen. Erneut sprang der Dämon Conan an, und ein Blitz spiegelte sich auf den stichelähnlichen

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