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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Freunden anvertrautest, könnten sie dir vielleicht helfen.«
    »Oh, Conan hat selbst Sorgen genug«, platzte der Jüngling heraus. »Und Taianer kenne ich ja kaum.«
    »Du kennst mich«, sagte Daris und griff nach seiner Hand, um sie kurz zu drücken. »Unsere Kameradschaft ist an Zeit noch nicht alt, doch nach allem, was wir miteinander erlebten, muß sie tiefer gehen, als die meisten anderen. Möchtest du dich mir nicht anvertrauen? Es ist genausowenig dabei, einen Freund zu Hilfe zu rufen, wenn die Seele von Schatten bedrängt wird, als wenn man von feindlichen Klingen umringt wird.«
    Durch ihr Verständnis angeregt, entfuhr es ihm. »Aber du bist doch selbst der Grund!«
    Ihre dunklen Augen weiteten sich, obgleich ihr bronzefarbiges Gesicht eher Mitleid als Überraschung verriet. »Wieso?« fragte sie. »Gewiß nicht absichtlich, das schwöre ich dir.«
    »Oh, ich – du ...« Stolz und das Bedürfnis sich auszusprechen kämpften in ihm. Seine sonnenverbrannten Wangen röteten sich noch mehr. »Also gut«, sagte er schließlich, während er es vermied sie anzusehen. »Du kamst mit, als einzige Frau unter uns, und nur Conan zuliebe. Ich kann es gar nicht übersehen, wie dein Blick sich immer zu ihm verirrt und auf ihm verweilt, wie oft du einen Grund findest, mit ihm zu sprechen, so kurz angebunden er auch ist, seit wir durch dieses höllische Land reiten. Oh, ich bin nicht eifersüchtig, aber du bist eine schöne Frau, Daris, und – und du erinnerst mich immer an Senufer, die sich in Khemi nach mir sehnt, so wie ich mich nach ihr verzehre ...« Er hieb hilflos mit der Faust auf den Sattelknauf. »Viel zu oft sehe ich sie vor mir, und viel zu lebendig. Nachts kann ich nicht schlafen, und der Tag ist ein einziger Traum von ihr. Immer höre ich ihre liebe Stimme ihren Namen wispern, bis er mich zum Vibrieren bringt, wie der Wind eine Harfe – Senufer, Senufer, Senufer ...«
    Er holte tief Luft und bemühte sich, sich zu beruhigen. »Es tut mir leid«, er schluckte, »ich habe mich falsch ausgedrückt. Du bist nicht schuld daran, Daris, aber ich sehne mich so sehr nach ihr, mehr, als du verstehen kannst.«
    Er bemerkte nicht, wie es in ihr kämpfte, und sie beherrschte sich auch schnell. Sie lenkte ihr Pferd näher an ihn heran, bis ihre Knie sich berührten, dann legte sie eine Hand auf seinen Arm und sagte weich: »Danke, Falco. Jetzt verstehe ich, ein wenig – zumindest, was dich bedrückt. Schließ es nicht in deiner Brust ein, bis es überquillt und dein Ich mit sich davonschwemmt. Sprich zu mir, wenn du dich niemand anderem anvertrauen magst. Erzähl mir alles, was du dir vom Herzen reden mußt. Laß mich dir helfen, über diese Zeit des Wartens und der Sehnsucht hinaus zu sehen zu jenem Tag, da du dein Leben von neuem beginnen kannst. Laß mich diese Hoffnung in dir wecken und aufrechterhalten.«
    Conan, der kurz über die Schulter blickte, sah die beiden so eng beisammen, und plötzlich stieg unverständlicherweise wilder Grimm in ihm auf.
     
    Die Schlucht öffnete sich zu einer scheinbar endlosen Öde aus ockerfarbigen Dünen. Die Sandkörnchen knirschten unter den Hufen. Ein wispernder Wind wehte Staub herbei, der ihnen in Nase und Augen drang.
    Als die Sonne sich dem Horizont näherte und die Schatten titanisch anwuchsen, kam Tyris, der Führer, zu Conan. Tyris hatte früher als Wächter Karawanen begleitet, die auch diesen Weg genommen hatten. »Wir sollten unser Lager hier aufschlagen«, riet er. Er deutete auf einen porösen Felsen in einiger Entfernung. »Wenn es stimmt, was man sich erzählte, als ich damals mit der Karawane hier vorbeikam, dann befinden wir uns höchstens noch einen Vierteltagesritt von Pteion. Nicht, daß je jemand sich seit endloser Zeit dorthin wagte, aber die Händler halten das alte Wissen wach.«
    Conan runzelte finster die Stirn. »Wir können die kühlere Abendluft ausnutzen und noch weiterreiten.«
    Tyris' Finger umklammerten ein Amulett an seiner Brust. »Lord, ist unser Plan denn nicht, im Tageslicht in die Stadt zu reiten, wenn die Dämonen und Ghuls sich unter der Erde ausruhen? Ich halte es nicht für klug, noch näher an der Stadt, als wir es bereits sind, zu schlafen.«
    »Nun, wenn du meinst«, brummte Conan abfällig.
    Gekränkt verließ der Führer ihn und gab den Befehl, das Lager hier aufzuschlagen, weiter. Rosse, Ersatzpferde und Packtiere hielten auf einen Wink ihrer Herren an und schnaubten und wieherten dankbar. Die Männer versorgten sie, gaben ihnen

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