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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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daß es unvorstellbar war, wie sie bewegt und zusammengefügt worden sein konnten.
    Dort, hatte Parasan Conan erklärt, wartete Varanghis' Axt auf ihn. Trotz seiner schlechten Laune und der Urangst des Barbaren vor dem Übernatürlichen, die er unter einer harten finsteren Miene verbarg, schlug sein Herz höher. Er zog sein Schwert und schwang es allen sichtbar. »Vorwärts!« brüllte er und trieb sein Pferd zum Kanter an.
    Seine Männer stießen ihren Kampfruf aus und folgten. Auch sie quälte eine heimliche Angst vor dem Übernatürlichen, doch jeder einzelne von ihnen hatte sich freiwillig gemeldet, und wenn nichts anderes, verlangte zumindest die Ehre ihres Clans, daß sie mutig vorgingen.
    Als der Trupp sich der Stadt näherte, kam ein Wind auf. Er pfiff über die schier grenzenlose Öde, rüttelte an den Kleidungsstücken und raubte den Männern den Atem. Staub stieg wirbelnd auf, und die winzigen Körnchen drangen selbst durch die zusammengebissenen Zähne.
    Mit unglaublicher Schnelligkeit schob ein dunkler Dunst sich über den Horizont und ballte sich als dichte Wolken zusammen. Die bisher strahlend helle Sonne färbte sich tiefrot, verdüsterte sich und war verschwunden. Fast nächtliche Dunkelheit verbarg die Stadt. Der sturmgepeitschte Sand schabte Conan die Wangen auf und raubte ihm schier den Atem, bis er daran dachte, sich die Kapuze seines Burnusses wie einen Schleier vor das Gesicht zu ziehen, so daß nur noch die Augen herausschauten. Die Pferde stolperten und wieherten vor Schmerzen. Er trieb seinen Hengst unerbittlich an, denn wenn nichts anderes, dachte er im Heulen des Sturmes und Zischen des fliegenden Staubes und Sandes, mußte sein Trupp zumindest eine Zuflucht vor diesem Wetter finden, und wo sonst als in Pteion?
    Verschwommen tauchten links und rechts die Überreste der Stadtmauer auf. Er lenkte sein Pferd durch die Öffnung dazwischen. Zwar halfen die uralten Mauern als Windschutz, aber die Luft war auch hier beißend und die rotschwarze Düsternis noch dichter. Als schwarze Schatten sah er zwei der Gebäude vor sich, die ihm aus der Ferne aufgefallen waren. Ein Blick über die Schulter verriet ihm, daß seine Männer ihm folgten, doch nur die vordersten vermochte er zu erkennen, aber er bezweifelte nicht, daß alle in Sichtweite voneinander blieben. Der Wind kreischte.
    Nein – das war eine andere Art von Kreischen! Conan drehte sich im Sattel und sah, was aus der Dunkelheit auf sie zukam.
     

17. Die Axt
    17
     
    DIE AXT
     
     
    Zuerst sah es aus, als nähere sich ihnen ein Trupp Soldaten in seltsam steifer Formation aus der inneren Stadt. Unwillkürlich fragte Conan sich, wie sie so schnell hier angekommen waren, da doch die nächste stygische Stadt weiter entfernt war als Thuran. Er zügelte sein Pferd und winkte seinen Männern zu, heranzukommen, abzusitzen und sich zum Kampf bereitzumachen. Die Hochländer hatten keine eigene Kavallerie und deshalb keine Erfahrung im Kampf vom Pferderücken aus. Er selbst blieb in den Steigbügeln stehen und bedeutete Falco, das gleiche zu tun. Ihre beiden Tiere waren vom Feind erbeutete Streitrosse. Zwei geschickte Kämpfer im Sattel konnten eine Menge gegen einen unberittenen Gegner ausrichten.
    Wieder kreischte ein Horn, für ein Instrument ein ungewöhnlicher Ton, der Conan durch und durch ging. Aber er kam nicht von den Gegnern, sondern aus der Höhe. Der Barbar blickte hoch. Durch den wirbelnden Staub, der schon nach wenigen Fuß die Sicht raubte, glaubte er zu sehen, wie eine tiefere Dunkelheit sich bewegte, ähnlich gewaltigen Schwingen.
    Die Fremden kamen heran. Jetzt konnte Conan die vordersten Reihen besser erkennen. Er erstarrte, als die Furcht wie ein Pfeil in sein Herz drang. Daris, die ebenfalls noch im Sattel saß, unterdrückte einen Schrei. Falco rief seine Götter an. Die Taianer wimmerten.
    Der feindliche Trupp bestand nicht aus lebenden Männern, sondern aus ausgedorrten Leichnamen. Einige trugen archaische Helme und Harnische über schwärzlicher Pergamenthaut, doch die meisten nur Fetzen ihrer einstigen Totentücher. Bei vielen waren die nackten Gebeine zu sehen. Die eingefallenen Gesichter waren unbewegt, ausdruckslos. Wo die Augen noch nicht verwest waren, wirkten sie stumpf und blicklos. Kein Herz schlug unter den Rippen, keine Lunge holte Atem.
    Der Trupp war mit Kurzschwertern antiker Form oder Speeren bewaffnet, deren Spitzen ebenfalls von ungewohnter Machart waren. Das Metall war korrodierte grüne Bronze. Insgesamt

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