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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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zählten diese Leichen gut zweihundert. Der einzige Laut, den sie verursachten, waren ihre scharrenden Schritte.
    »Geister!« stöhnte Daris. »Die Grüfte Pteions haben ihre Toten ausgespuckt und gegen uns geschickt.«
    Ja, dachte Conan flüchtig. In dieser gräßlichen Düsternis mochten alle sonnenscheuenden Grauen hervorkommen. Aber wer hatte den Himmel verdunkelt, ehe er sie rief? Wie konnte jemand in Stygien etwas vom Plan der Taianer gewußt haben? Zum zweitenmal durchzuckte ihn der Schrecken, als er sich erinnerte, was er vorgezogen hatte zu vergessen: den Adler vor Ausars Zelt!
    Tyris, der Führer, schrillte: »Mitra, vergib mir, daß ich diesen unheiligen Ort betrat!« Conan hörte ein antwortendes Gemurmel unter den Kriegern. Er blickte über die Schulter. Sie hatten sich zwar formiert, aber ihre Reihen wankten. Jeden Moment mochte einer das Hasenpanier ergreifen, dann würde Panik ausbrechen und alle blindlings in die Wüste laufen.
    Das Horn über dem Sturm lachte.
    Conan hätte selbst nicht zu sagen vermocht, ob die pure Verzweiflung seine eigene Furcht vertrieb, oder der schwelende Grimm, der sich während des aufreibenden Rittes gestaut hatte, sich nun Luft machte. Kampfeswut erfüllte ihn. Er trieb seinen Hengst wild an. »Crom!« donnerte er. »Varuna vom Blitz! Wakonga mutusi! Bêlit! Bêlit!«
    Ein Kadaver in der vordersten Reihe schleuderte ihm den Speer entgegen. Die scharfe Spitze glitt von seiner Kettenrüstung ab und zerschlitzte den Kaftan. Er schlug den Speer zur Seite und drängte seinen Hengst in den unnatürlichen Trupp. Er beugte sich vor. Das Schwert blitzte in seiner Hand. Er fühlte weniger Widerstand als bei lebendigem Fleisch, als die Klinge traf, und dann war sie auch schon durch einen Hals gedrungen. Ein Schädel flog durch die Luft und rollte über den Boden. Der Leichnam blutete genausowenig wie er fiel. Einem geköpften Insekt gleich, stapfte er weiter und schwang den Speer.
    Conan ließ sein Streitroß aufbäumen, und als die Hufe herabkamen, zerschmetterten sie die Gebeine zu einer zuckenden Formlosigkeit. Er hieb auf einen Helm ein. Das von der Zeit zerfressene Metall zersprang. Die Klinge glitt ab und drang in einen morschen Hals. Der Kopf hing schief, während sein Besitzer mit der Waffe um sich schlug. Conan hackte seinen Schwertarm ab.
    Falco hatte Mut gefaßt und ritt nun ebenfalls in das Gewühl. Sein Säbel wirbelte. Daris, die keine Erfahrung in dieser Art von Handgemenge hatte, blieb trotzdem im Sattel und stieß vom Rand aus immer wieder den Speer in das Gedränge.
    Aber die Toten waren nicht schwach. Sie bewegten sich zwar unbeholfen und langsam, doch sie empfanden keine Schmerzen, verloren kein Blut, und konnten nur mit genau berechneten Hieben kampfunfähig gemacht werden. Dadurch, daß sie von allen Seiten umringt waren, hatten die Pferde schon viele Wunden davongetragen und auch ihre Reiter bereits einige leichtere, und jeden Augenblick mochten sie schlimmere abbekommen.
    Inzwischen war ein großer Teil des Leichentrupps an ihnen vorbeigeeilt und hatte sich auf die Taianer geworfen.
    »Brechen wir durch!« rief Conan Falco zu. Sie schlugen mit den Klingen um sich, und ihre Pferde trampelten nach allem, was sich ihnen in den Weg stellte. Die Untoten verfolgten sie nicht, sondern schlossen sich den vorderen im Kampf gegen die Taianer an. Zerstückelte Körperteile blieben zurück.
    Durch eine Falte seines Burnusses holte Conan so tief Luft wie es ging. Abschirmend legte er sich die Hand über die Augen und blickte auf die tobende Schlacht. Schwerter klirrten, Schreie schrillten, Blut floß, und die Taianer, die fielen, kämpften nicht wie ihre Gegner weiter. Aber sie hielten sich gut. Und nun begannen sie sogar, ihre Clanrufe herausfordernd in den heulenden Wind und den zischenden roten Staub zu schmettern. An Conans Beispiel hatten sie gesehen, daß ein starker Arm und ein mutiges Herz selbst diese Schrecken besiegen konnten.
    »Sollen wir ihnen in den Rücken fallen?« fragte Falco mit vor Kampfeslust funkelnden Augen.
    »Nein«, entschied Conan. »Wir wären lediglich zwei mehr, und wir wissen nicht, welche weiteren Teufeleien der Gegner plant. Wir sollten die Chance nutzen, jetzt die Axt zu suchen. Wenn Parasan sich nicht täuschte, ist das eine Waffe, mit der man selbst in der Hölle aufräumen kann.«
    Daris ritt an ihre Seite. »Es gehört sich, daß wir drei sie jetzt suchen«, sagte sie. Ihr bittender Blick fragte: Darf ich wieder dein Kamerad

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