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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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entlockte die Backofenhitze dem Zwergwacholder einen würzigen Duft.
    Durch die Sträucher verborgen, lagen Männer auf den Höhen und spähten in die Tiefe. Die Entfernung ließ die Gestalten unten winzig erscheinen, verbarg jedoch ihre Zahl nicht. Kavallerie bildete die Vorhut, Streitwagen rumpelten hinter ihr her, ihnen folgten in dichtgeschlossenen Reihen die Fußsoldaten, danach holperten die Versorgungskarren dahin, geschützt von der Nachhut. Der gesamte Zug füllte die gepflasterte Straße über zwei bis drei Meilen. Metall blitzte, Wimpel flatterten, Standarten hoben sich hoch über die Köpfe, Lanzen und Speere wiegten sich wie Kornfelder im Wind. Selbst hier oben noch hörten die Beobachter ein Rauschen wie von einer Brandung. Es kam von den Marschschritten, dem Dröhnen der Hufe, den ratternden Rädern und dem pausenlosen Trommelschlag.
    Conan pfiff durch die Zähne. »Eure Späher irrten sich nicht«, murmelte er. »Eher haben sie die Zahl noch unterschätzt. Das muß ja die ganze Streitmacht Mittelstygiens sein, mit allen Reserven, die sie in der Eile mobilisieren konnten.«
    »Nun, wenn Mentuphera sie persönlich anführt ...« Ausar beendete seinen Satz nicht.
    »Glaubst du das denn wirklich? Du hast doch nur das Wort dieser Späher, die einfache Bergbewohner sind.«
    »Sie sind ausgezeichnete Beobachter, und ich bin weit genug herumgekommen, um zu erkennen, was sie beschrieben. Nur der König trägt die Standarte mit einer Silberschlange auf schwarzem Grund und einen Bronzegeier auf der Spitze der Stange. Er beabsichtigt, ein für allemal mit uns Schluß zu machen.«
    »Ja«, sagte Conan grimmig. Sein Blick wanderte hinter die Armee. Die Straße bog um einen Hügel, der verbarg, was weiter zurücklag, aber der Rauch dort bildete eine gewaltige Säule, und keine Aasgeier kreisten am Himmel – sie kauerten statt dessen auf dem Boden und schlugen sich die Bäuche voll. Gestern noch hatte das Dorf Rasht dort friedlich und malerisch zwischen Feldern, Obstgärten und Weiden gelegen. Ausars Leute hatten die Einwohner nicht gewarnt zu fliehen, weil sie kein Massaker erwarteten. Sie hatten angenommen, die Stygier würden sich beeilen, Ausar zu finden. »Er wird alle Taianer ausrotten und danach das Land mit seinen eigenen Leuten besiedeln.«
    »Das wird er nicht!« schwor Daris. »Mit dem heutigen Tag endet seine Herrschaft!«
    »Es wird kommen, wie das Schicksal es bestimmt.« Ausars Stimme klang qualverzerrt. »Wenn wir – trotz allem – verlieren sollten, dann denkt daran, was ich beschlossen habe. Ich werde allen Führern befehlen, ihre Clans anzuweisen, die Waffen zu strecken, und dann werde ich mich selbst ergeben, damit Taia nicht völlig vernichtet wird.«
    »Zuerst«, sagte Conan trocken, »sollten wir vielleicht doch unseren Plan durchführen. Ihr kennt vielleicht die genaue Zahl eurer Krieger nicht, aber sicher ist sie höher als die des Feindes. Fehlen ihnen auch soldatische Ausbildung und kriegerische Ausrüstung, mangelt es ihnen doch keineswegs an Mut, und wir sind auch durch unsere ausgezeichnete Angriffsposition im Vorteil. Außerdem haben wir die legendäre Axt.«
    Ausar und Daris blickten ihn mit solcher Ehrfurcht und Verehrung an, daß er sich unbehaglich fühlte. Verdammt, er war doch keine Verkörperung einer legendären Gestalt, sondern ein einfacher Barbar und Abenteurer!
    Doch der Zufall, oder die Vorsehung, oder der Streit zwischen den Göttern hatten ihn zu einem Symbol gemacht, zu einer Heldenfigur, um die sich die Rebellen scharten und denen er allein durch seine Anwesenheit Mut und Hoffnung verlieh. Schon oft war es in diesem Hochland zum Aufruhr gekommen, doch nie hatte er sich wie jetzt wildfeuergleich verbreitet. Ausar auf seinem Westmarsch hatte verkündet, daß er sich in der Nähe der Grenze mit dem Axtschwinger treffen würde. Durch Läufer, die den Kriegspfeil von Lager zu Lager trugen, war ihm diese Kunde vorausgeeilt, durch die Pfeifzeichen von Hirten und Jägern, durch Signalfeuer auf den Gipfeln und Kämmen, und vielleicht auch noch auf mysteriösere, ältere Weise. Überall im ganzen Land griffen Knaben, Männer, gesunde Greise und geschickte Maiden nach den Waffen und einer Wegzehrung und machten sich auf, sich dem Häuptling des Varanghi-Clans anzuschließen. Eine wilde Horde war es. Conan konnte nur hoffen, daß es ihm auch wirklich gelungen war, mit Hilfe erfahrener taianischer Streiter, dieser gemischten Armee zumindest die Grundbegriffe geregelter

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