Conan-Saga 07 - Conan der Rebell
kann, wenn es zur großen Schlacht kommt.«
Conan zog die Brauen zusammen. »Ich weiß nicht, was ich mehr verabscheue, eine Hexe oder eine Verräterin«, sagte er, aber seiner Stimme fehlte die Überzeugungskraft. Wie schön sie doch war!
»Ich schwor niemandem die Treue, außer der Göttin, und sie hat Anhänger in vielen Landen«, sagte Nehekba. »Doch bin ich bereit, sie auch dir zu schwören, wenn du Gnade walten läßt, und werde meinen Eid nie brechen. Du sollst von allem profitieren, das ich kann und auch bin.«
Stumm blickte er vor sich hin. Er spürte das Blut in seinen Schläfen pochen.
»Und mit welcher Wonne ich mich dir schenken werde«, fuhr sie fort. »Es gibt keinen zweiten Mann wie dich auf der ganzen Welt, Conan. Mach mich zu deiner Sklavin, und ich werde glücklich sein wie nie zuvor.«
Sie schwebte auf ihn zu. Die Sonnenstrahlen verliehen ihren rabenschwarzen Wellen einen bläulichen Schimmer. Ein durch die Hitze verstärkter Duft überwältigte ihn beinahe. Sie nahm sein Gesicht sanft zwischen die weichen Hände und flüsterte zärtlich: »Komm, laß mich es dir zeigen. Hier im Haus ist ein angenehmes Gemach, das für jene hergerichtet wurde, die auf dich warteten. Ich kann dir dort die Wunden auswaschen und Salben auftragen, damit sie schneller heilen, und sie dir mit sauberen Stoffstreifen verbinden. Danach – oh, ich weiß, daß du nicht hierbleiben kannst, aber es wird noch eine ganze Weile dauern, bis deine Männer aufbruchbereit sind. Ich habe Wein und gekühlte Früchte zu deiner Erfrischung, ein weiches Lager, auf dem du dich ausruhen kannst, und mich selbst, um dir zu dienen.«
Sie küßte ihn, wie sie es in Khemi getan hatte. Er warf sich die Axt wieder auf die Schulter und erwiderte ihren Kuß. Eine lange Zeit standen sie aneinander gepreßt im glühenden Sonnenschein. Schließlich befreite sie sich sanft aus seiner Umarmung und rannte leichtfüßig zu dem Haus. Fröhlich winkte sie ihm zu, ihr zu folgen. Und er tat es, mit aufgewühlten Sinnen.
Das Innere war angenehm kühl und dämmerig und bequem ausgestattet. Er mußte ja nicht unbedingt zu dem Ekel in dem ihn erregenden Fries unter der Decke hochblicken.
Er durfte dieses liebliche Geschöpf nicht zugrunde gehen lassen. Und warum sollte er nicht nehmen, was sie ihm bot? Wenn er Daris damit verletzte – nun, sie hatte es sich selbst zuzuschreiben. Und Nehekba würde wahrhaftig eine unschätzbare Verbündete sein.
Er war natürlich kein liebeskrankes Mondkalb wie Falco. Sorgfältig untersuchte er den Raum. Er fand nichts, das einer Waffe ähnlich sah, auch nichts, das auf Zauberei hinwies. Die zweite Tür des Gemachs war durch Trümmerstücke verbarrikadiert, sie konnte also auch dahinter nichts verborgen haben. Im Raum selbst befanden sich zwei Sessel, ein Tischchen mit Kannen, einer Waschschüssel, Stoffstreifen, und ein breites Matratzenlager.
Er legte die Axt nahe seiner Rechten nieder und nahm einen Schluck Wasser. Es schmeckte rein. Er nahm auch nicht an, daß sie daran gedacht hatte, Gift mitzubringen, da sie ja beabsichtigt hatte, mächtigen Zauber auszuüben. »Entkleide dich«, flüsterte sie, während er seinen Durst stillte. »Ich sehne mich danach, mich deiner anzunehmen.«
Ihre Finger halfen ihm, sich des zerfetzten Burnusses und Kaftans zu entledigen. Während er aus dem Kettenhemd und dem Wams darunter schlüpfte, kniete sie sich nieder, um ihm die Stiefel auszuziehen. Danach half sie ihm auch noch, sich aus dem Rest zu befreien, bis er nackt vor ihr stand.
Glühend brannte das Verlangen in ihm. Ihre Augen weiteten sich in überraschter Bewunderung. Er faßte sie an den Armen. »Ischtar!« stieß er hervor. »Schlüpf aus dem Federzeug – sofort!«
»Conan, du tust mir weh«, wimmerte sie. Er ließ sie los. Sie betastete ihre Arme, wo er sie gehalten hatte. »Ich werde ordentliche Flecke bekommen!« Sie lächelte, flatterte mit den Wimpern und warf ihm eine Kußhand zu. »Ich werde sie stolz als Zeichen des mächtigsten Mannes der Welt tragen.«
»Zieh dich aus«, sagte er mit dicker Stimme.
»Oh, ich sehne mich genauso nach dir, wie du dich nach mir«, versicherte sie ihm mit glöckchenheller Stimme. »Aber du bist verwundet, Geliebter. Blut und Schweiß und Schmutz verhüllen deine Pracht. Laß mich dich erst waschen, salben und verbinden, damit du keine Schmerzen und Müdigkeit mehr verspürst. Dann werden wir uns einander hingeben.«
»Wie du meinst«, gab er nach und setzte sich so, daß die
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