Conan-Saga 07 - Conan der Rebell
schwangen hoch, Lanzen wurden angelegt. Männer und Tiere gewannen mit zunehmender Nähe an Größe.
Gemäß seiner Anweisung zog Daris sich hinter Conan zurück. Falco schloß die so entstandene Lücke, den Lanzenschaft hatte er geschickt quer über den Nacken seines Braunen gelegt.
Mit donnerndem Brüllen begann die Schlacht.
Eine Lanzenspitze suchte Conans durch das Kettenhemd geschützte Brust, um ihn vom Pferd zu stoßen. Doch ehe sie ihn erreicht hatte, durchschnitt die Axt das Holz. Der Stygier hatte keine Chance, die Klinge zu ziehen. Conans Hieb erwischte seinen Hals. Unwillkürlich durchzuckte den Cimmerier der Gedanke, wer dieser Mann wohl gewesen sein mochte, der die Ehre gehabt hatte, als erster nach fünfhundert Jahren durch Varanghis Axt zu fallen.
Falco stieß einen Angreifer durch die Kehle, ließ seine Lanze sinken, riß den Säbel aus der Scheide, brachte den Schild in Position und nahm sich den nächsten Feind vor. Conan zerschmetterte den Schädel eines Pferdes, sein Reiter fiel unter die Hufe. Falco wehrte einen Schwerthieb ab und trennte dabei die Finger, die ihn bedroht hatten, von ihrer Hand. Von Sturm konnte jetzt keine Rede mehr sein. Im dicksten Handgemenge kämpften die Gegner, schlugen, stachen, schmetterten, schwangen mit klirrendem Stahl, brüllten, japsten, keuchten, ächzten, fluchten, schwitzten und bluteten.
Von seinem hohen Streitroß aus überblickte Conan hin und wieder aus den Augenwinkeln, wie die Schlacht anderswo stand. Wie erwartet, hatten die stygischen Kavalleristen den taianischen Reitern schwer zu schaffen gemacht, aber kaum war einer der Hochländer aus dem Sattel, wurde er doppelt so gefährlich, und sein Tier blockierte den Vormarsch. Und nun stürmten die taianischen Fußkrieger, braun und schwarz, in die Schlacht.
Die nächste Abteilung der königlichen Armee – die Streitwagen mit ihren klingengespickten Rädern – rollte heran.
Pfeile hagelten auf sie hinab. Pferde, Lenker, ja selbst schwergerüstete Soldaten fielen. Wild brüllende Dolchkämpfer machten sich zwischen ihnen zu schaffen: Sie durchschnitten Pferdefesseln und Geschirr, sprangen auf die Wagen und stachen auf die Männer in ihnen ein. Die gesamte taianische Streitmacht war nun im Einsatz. Conan sah Banner schwanken und stürzen, sah die stygischen Reihen sich die vielen Meilen entlang wie eine Schlange mit zerschmettertem Rücken winden.
»Bêlit! Bêlit!« brüllte er und gab seiner Axt zu tun.
»Senufer!« rief Falco und schwang seinen Säbel wie eine Sense.
Sie schufen sich Platz ringsum und sorgten für einen Wall aus verstümmelten Leibern und blutenden Verwundeten. Hunderte weitere Taianer hatten sich inzwischen noch dem Sonnenbanner angeschlossen und folgten der glimmenden Axt. Sie schlugen sich einen eigenen Weg durch die stygische Kavallerie. Sakumbes Kugelstock wirbelte so schnell um ihn herum, daß nur sein Flimmern zu sehen war. Er hatte seinen eigenen Trick: Er schlug einem Reiter damit auf das Knie oder einem Pferd auf die Nase, und dann, während der Schmerz sein Opfer flüchtig lähmte, stach er mit dem Dolch in seiner Linken zu.
Plötzlich hatte Conan keinen Gegner mehr. Er schaute sich um. Überall schwärmten und kletterten Taianer über die Leichen von Stygiern, Begeistert stießen sie ihr Wolfsgeheul hinaus und schüttelten das Blut von ihren Klingen. Ein paar versorgten ihre verwundeten Kameraden, einige wehklagten um ihre Gefallenen, andere verfolgten fliehende Feinde die Hänge hinauf, schneller als die erschöpften Pferde bergaufstolperten.
Etwas weiter hinten blockierten leere Streitwagen die Straße, während andere gekippt von panikerfüllten Pferden dahingeschleift wurden. In größerer Entfernung von Conans Trupp herrschte dichtestes Handgemenge, wo die Rebellen sich auf die stygische Infanterie geworfen hatten. Waffen klirrten und blitzten, Schreie zerrissen die Luft. Doch davor und hinter den Streitwagen stand ein stygisches Regiment unerschüttert inmitten eines niedrigen Walles aus Leichen gefallener Taianer. Es umgab den goldenen Wagen, und über den Köpfen flatterte die Schlangenstandarte.
Conan winkte seine Kameraden zu sich: Daris, Falco und Ruma, der die Verstärkung hier an der Vorhut befehligt hatte und seinen Clan, den der Farazi, rächen wollte. »Das muß des Königs Elitetrupp sein«, sagte der Cimmerier und deutete. »Seine Leibgarde, nehme ich an, und zweifellos auch ein Teil von Shuats Legion, die sich in dieser Gegend auskennt. Ein
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