Conan-Saga 07 - Conan der Rebell
mag, solange unser Volk lebt, wird auch die Erinnerung an dich lebendig bleiben.«
Sie umarmten sich. Ausar würde die stygische Nachhut angreifen, damit sie nicht dazu käme, ein Flankenmanöver durchzuführen. Vater und Tochter drückten einander fest die Hand, ehe der Häuptling aufbrach.
Conan schwang sich aufs Pferd. Für ihn hatten die Rebellen ein edles Streitroß eingefangen: einen prächtigen Rapphengst, der vor Eifer wieherte und sich aufbäumte. Der Cimmerier tätschelte seinen warmen Hals. »Schon gut«, murmelte er ihm zu. »Du wirst heute genug zu tun bekommen, das verspreche ich dir.« Seine Schenkelmuskeln spannten sich unter der Haut, und er ritt dem entgegen, was ihm vorbestimmt war.
Daris lenkte ihre Stute an seine Seite. Die Standarte flatterte über ihrem Kopf. Falco schloß sich ihr rechts an. Unglaublich für jeden, der ihn nicht kannte, hielt Sakumbe mit seinem gewaltigen Bauch ohne Schwierigkeiten Schritt mit ihnen. Seine Männer folgten ihm dichtauf an der Spitze der Speerträger, Axt- und Schwertkämpfer, Bogenschützen und Schleuderer. Vor ihnen, mit dem Cimmerier in der Mitte, ritten Lanzenträger in der von den Taianern bevorzugten Keilformation. Sie würden zwar keine ebenbürtigen Gegner für die gut ausgebildeten und erfahrenen stygischen Kavalleristen sein, doch sie hofften, sie konnten diese zumindest in Trab halten, bis Verstärkung eintraf, woraufhin sie abzusitzen gedachten, um auf ihre übliche Weise zu kämpfen.
Steine ratterten, gelbliches Gras und staubige Sträucher raschelten, Pferdegeschirr knarrte, und die winzigen Glöckchen daran klingelten. Die Marschgeräusche des Feindes wurden lauter.
Conan hatte sich natürlich nicht eingebildet, wie aus dem Nichts über den Gegner herfallen zu können, aber er hatte das Terrain im vorhinein gut studiert und eine Route gefunden, die einen Sturmangriff zuließ. Ohne sie wäre es dem Feind eventuell möglich gewesen, sie – ehe sie ihn erreichten – mit Pfeilen einzudecken. Er setzte zum Trott an, als sie den Kamm überquerten.
Und hinab! Schon bald war die Armee unten keine als Masse erscheinende Parade von Ameisen mehr. Die einzelnen Soldaten hoben sich ab, und ihre Waffen waren zu erkennen. Der vergoldete Streitwagen, auf dem sich blendend die Sonne spiegelte, konnte nur der des Königs sein – und er hatte vor, so schnell wie möglich die königliche Standarte zu erobern. Rufe waren zu hören, alarmierendes Trompetenschmettern und das erste Schwirren von Pfeilen.
»Hoi-ja!« brüllte er. »Freiheit für Taia.« Er griff nach Varanghis Axt, die am Sattelknauf hing. Sie sang und funkelte, als er sie über den Kopf wirbelte. Nicht jede Streitaxt war im Sattel von großem Nutzen, doch diese lebte in seiner Hand, war scharf und schrecklich und schien den Kampf zu ersehnen.
Der Talboden war nah. Conan trieb seinen Hengst zum Galopp an. Seine Reiter folgten dichtauf. Die Laufenden fielen ein wenig zurück, würden sich ihnen jedoch bald wieder anschließen. Und nun galt es, auf die heranschwirrenden Pfeile zu achten. Im Gedränge unten konnten Schützen nichts mehr ausrichten, aber auch ein Sturm war dort nicht möglich.
Mit einem Pfeilschaft durch seine Kehle stürzte ein taianischer Reiter vom Pferd und rollte staubaufwirbelnd ein paar Fuß. Conan bemerkte es aus dem Augenwinkel. Er kannte den Mann, hatte mit ihm gezecht und am verlöschenden Lagerfeuer unter dem Mitternachtshimmel Witze ausgetauscht, hatte von seiner Frau und seinen Kindern und seiner alten Mutter gehört. Aber was sollte es? Crom gab keinem Manne mehr als die Kraft, tapfer zu sterben.
Und nun klapperten die Pferdehufe über Pflastersteine. Conan zügelte seinen Rappen. Seine Reiter schlossen sich ihm an und blickten den Pferden, Harnischen, Helmen und gesenkten Lanzen der stygischen Kavallerie entgegen, deren Zahl zehnmal die ihre war.
Aber sie konnten nicht alle gleichzeitig gegen sie kämpfen, denn verließen sie die Straße, beengten die Böschungen und Hänge sie mit ihren Felsbrocken, Dornbüschen und Mäuselöchern, von denen das eine so gefährlich wie das andere war für die an solches Terrain nicht gewöhnten Pferde.
Wieder wirbelte Conan die Axt über den Kopf. »Zum Sturm!« brüllte er und gab seinem Streitroß die Sporen.
Der Gegner trottete ihnen entgegen, kanterte und fiel schließlich in Galopp. Hufschlag dröhnte wie das stete Pochen von Trommeln. Banner, Federbüsche und Umhänge flatterten bei dieser Geschwindigkeit. Schilde
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