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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Axt in seiner Reichweite war.
    Sie tauchte ein Tuch in die Waschschüssel, wrang es aus und wusch ihn damit mit langsamen, sinnlichen Bewegungen, die ihn gleichzeitig beruhigten und sein Verlangen noch erhöhten. Die Finger ihrer anderen Hand strichen sanft durch sein Haar.
    Er bedauerte es fast, als sie fertig war. Sein Blick folgte ihr brennend, als sie sich ein paar Schritte entfernte. Wie sie sich von der sonnenhellen Tür abhob, glich sie einem goldumrandeten Schatten. Er beobachtete, wie sie beide Hände an dem blutbefleckten Stoff abwischte, den sie als Handtuch benutzt hatte, zweifellos, um sich von Schmutz und losen Haaren zu befreien, die an ihren Fingern kleben geblieben waren. Ja, sie hatte recht gehabt. Als nächstes würde sie ihm auf die gleiche sinnliche Weise schmerzlindernde und heilende Salben auftragen ...
    »He, wo willst du hin?« fragte er verblüfft.
    Sie hielt am Eingang an. Ihre Stimme war voll süßem Spott. »Fort. Ich habe beschlossen, lieber doch nicht über Land zu reisen. Lebewohl, Barbar.«
    Er sprang hoch, als sie hinausglitt. Mit der Axt in der Hand stürmte er ihr nach.
    Die Sonne blendete ihn. Einen Moment lang war er fast blind. Als seine Augen sich der Helligkeit angepaßt hatten, stand er auf einer leeren Straße.
    »Crom!« fluchte er. »Die Hexe hat mich zum Narren gehalten. Wozu?«
    Er bückte sich, um ihre Spuren im Sand zu lesen. Verschwommene, kaum als solche erkennbare Fußspuren sah er. Aber er war ein guter Jäger und Fährtenleser. Die Spur führte ein paar Fuß an der Hauswand entlang – sie war mit trippelnden Schritten gelaufen – und endete in einem wirren Durcheinander, das ihm verriet, daß etwas Seltsames geschehen war.
    Er sah sich überall um. Hoch am Himmel flog ein goldener Adler westwärts, ansonsten war nichts Lebendes zu sehen.
    Hatte Nehekba ihn lediglich reizen wollen? War ihre Hoffnung, ihm etwas antun zu können, durch seine Vorsicht zunichte gemacht worden, und hatte sie deshalb ihren Versuch aufgegeben? Conan wollte nicht darüber nachdenken. Das Ganze gefiel ihm nicht. Er hatte auch nicht vor, seinen Freunden davon zu erzählen, da es ihm irgendwie doch zu lächerlich vorkam.
    Plötzlich lachte er laut hinaus, und sein schallendes Gelächter hallte von den Steinen wider und schallte hoch zum Himmel. Er lachte über sich selbst; lachte über jeden Feind; lachte aus Freude, daß er tatsächlich die Axt hatte bergen können, die die Taianer befreien würde. Er lachte aus reiner tiefer Lebenslust. Es war, als hätte Nehekba die schlechte Laune mitgenommen, die ihn all die Tage gequält hatte, und er war wieder er selbst: Conan, der Wanderer, der Krieger, der Liebhaber.
    Die Erinnerung ernüchterte ihn. Er beeilte sich, sich anzukleiden und weiterzukommen. Vergessen blieb der funkelnde Rubin zurück.
     
    Die Taianer waren unter Daris' sanften, aber bestimmten Anweisungen alle beschäftigt. Als das Mädchen den Cimmerier kommen sah, ging sie ihm entgegen und meldete unpersönlich: »Auf deine Anordnung hin habe ich die Überlebenden in zwei Gruppen geteilt. Die eine ist die der Kampfunfähigen. Sie wird von einigen nur leicht Verwundeten nach Hause begleitet, wo sie alle betreut werden können. Sie wird auch die Toten mitnehmen und in der Schlucht bestatten, wo es genügend Steine für Grabhügel gibt. Wir dürfen sie nicht den Ghuls überlassen. Die zweite Gruppe besteht natürlich aus den Kampffähigen. Tyris versicherte mir, daß er einen direkten Weg zu Ausar weiß. Beide Gruppen dürften in Kürze aufbruchbereit sein.«
    Seine blauen Augen suchten ihre. Er legte die Hände um ihre Taille und sagte leise: »Du hast deine Sache großartig gemacht, Tochter von Königen, und ich war gemein, verdrossen und ungerecht. Ich weiß nicht, was in mich gefahren war, aber es ist mir jetzt klar, wie sehr ich dich gekränkt habe, und ich bitte dich um Verzeihung.«
    »O Conan!« rief sie. Ohne auf die erstaunten Blicke ringsum zu achten, warf sie sich in seine Arme.
     

19. Die Schlacht
    19
     
    DIE SCHLACHT
     
     
    Die Militärstraße führte in die Nordwestecke der Taia genannten Region. Einen Tagesmarsch weiter kam sie durch ein schmales Tal. Zerklüftete Wände, mit Felsbrocken überzogene Hänge und kärglich bewachsene Hügel erhoben sich zu beiden Seiten. Die rote Erde im Tal und am Fuß der Höhen brachte Sträucher, rauhes Gras und ein paar verkrüppelte Bäume hervor. Der Himmel war zu dieser Vormittagszeit ultramarinfarben, und schon jetzt

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