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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Bogen in den Händen aufgereiht.
    Dort hätte eigentlich die Leibgarde stehen sollen, doch sie hatte sich am Fuß der Treppe sammeln müssen, und jeder einzelne davon war nicht weniger verwirrt als wir. Allerdings waren sie, entgegen dem Befehl der Königin, vollbewaffnet gekommen.
    Dann sprach Taramis zu uns und sagte, sie habe sich Constantius' Antrag noch einmal überlegt – dabei hatte sie ihn gestern bei Hof erst vor allen empört abgewiesen – und sei zu dem Entschluß gekommen, ihn zum Prinzgemahl zu nehmen. Sie gab keine Erklärung, weshalb sie die Shemiten in die Stadt geholt hatte, aber sie sagte, da Constantius eine eigene Armee kampferprobter Soldaten habe, brauche sie die khauranischen Streitkräfte nicht länger und löse sie hiermit auf. Wir seien alle entlassen, sagte sie. Sie wies uns an, ruhig nach Hause zurückzukehren.
    Gehorsam gegenüber unserer Königin ist unser oberstes Gebot, aber wir waren wie erschlagen und fanden keine Worte. Also lösten wir völlig benommen unsere Reihen.
    Doch als die Leibgarde den Befehl erhielt, die Waffen abzulegen und sich als aufgelöst zu betrachten, protestierte Conan, der Hauptmann der Garde. Man sagte, er sei die Nacht zuvor dienstfrei gewesen und habe sich vollaufen lassen, aber zu dem Augenblick jedenfalls war er so wach und nüchtern, wie ein Mann nur sein kann. Er brüllte seinen Männern zu, sich nicht von der Stelle zu rühren, ehe er nicht einen entsprechenden Befehl gab – und so groß war ihr Respekt vor ihm, daß sie trotz des anderslautenden Befehls der Königin ihm gehorchten. Er stieg die Palasttreppe hoch und stellte sich mit funkelnden Augen vor Taramis – dann schrie er so laut, daß es über den ganzen Platz schallte: ›Das ist nicht die Königin! Es ist nicht Taramis, sondern eine Teufelin, die ihre Gestalt angenommen hat!‹
    Und dann brach die Hölle los. Was genau geschehen ist, weiß ich nicht. Ich glaube, ein Shemit hieb auf den Hauptmann ein, und Conan tötete ihn. Im nächsten Moment wurde der Platz zum blutigen Schlachtfeld. Die Shemiten fielen über die Leibgarde her. Ihre Lanzen und Pfeile machten viele der Männer nieder, die bereits die Reihen aufgelöst hatten.
    Einige von uns sahen zu, daß wir zu Waffen kamen, und wir fielen damit über die Shemiten her. Im Grund genommen wußten wir gar nicht wirklich, wofür wir kämpften, aber jedenfalls gegen Constantius und seine schwarzbärtigen Teufel – ganz sicher jedoch nicht gegen Taramis, das schwöre ich! Constantius brüllte, seine Leute sollten die Verräter niedermachen. Wir waren keine Verräter!« Verzweiflung und Verwirrung sprachen aus Valerius' stockender Stimme. Das Mädchen versuchte, ihn zu trösten. Sie verstand das alles nicht, aber ihr Herz schlug voll Mitleid für ihren Liebsten.
    »Die Leute wußten nicht, auf welche Seite sie sich schlagen sollten. Es herrschte absolutes Chaos. Wir, die wir kämpften, hatten keine Chance, ohne Führung, ohne Rüstung und schlecht oder gar nicht bewaffnet. Die Leibgarde, die von uns als einzige vollbewaffnet war, hatte sich zu einem Karree gesammelt, aber es waren ihrer nur fünfhundert, und am Ausgang des Kampfes konnte es keine Zweifel geben, doch sie nahmen unzählige mit sich, ehe sie fielen. Und während ihre Soldaten vor ihren Augen abgeschlachtet wurden, stand Taramis auf der Treppe, mit Constantius' Arm um ihre Schultern, und lachte herzlos. Ihr Götter, es ist Wahnsinn! Wahnsinn!
    Nie sah ich einen Mann kämpfen wie Conan. Er stellte sich mit dem Rücken an eine Wand, und ehe sie ihn überwältigten, häuften die Toten sich um ihn. Doch schließlich erlag er der Übermacht. Als ich ihn fallen sah, schleppte ich mich davon. Mir war, als wäre die Welt untergegangen. Ich hörte Constantius noch brüllen, den Hauptmann lebend zu nehmen – dabei strich er sich mit diesem gräßlichen Lächeln seinen Schnurrbart!«
     
    Das gleiche Lächeln spielte auch in diesem Augenblick um Constantius' Lippen. Er saß inmitten einer Schar seiner Männer – stämmiger Shemiten mit schwarzen Krausbärten und Hakennasen – auf seinem Pferd. Die tiefstehende Sonne ließ ihre Spitzhelme und die silbrigen Schuppen ihrer Harnische aufleuchten. Gut eine Meile hinter ihnen hoben sich die Mauern und Türme von Khauran aus dem Grasland.
    An der Karawanenstraße war ein schweres Kreuz errichtet worden, und daran hing ein Mann, dem man eiserne Nägel durch Hände und Füße geschlagen hatte. Er war von riesenhafter, mächtiger Statur, und die

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