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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Sie wehrte sich nicht mehr, aber ihre schwelenden Augen verrieten, daß zumindest ihr Geist ungebrochen war. Sie hatte nicht um Hilfe geschrien. Sie wußte, daß Conan nicht in Hörweite war, und sie dachte nicht, daß irgend jemand in Tecuhltli sich gegen den Prinzen stellen würde. Nichtsdestoweniger fiel ihr auf, daß Olmec auf leisen Sohlen dahinschlich und den Kopf schräg legte, als lauschte er, ob er vielleicht verfolgt wurde. Er kehrte nicht zum Thronraum zurück, sondern verschleppte sie durch eine Tür gegenüber der, durch die er eingetreten war, durchquerte das Gemach dahinter und stahl sich die nächste Halle hoch. Nun war Valerie überzeugt, daß er befürchtete, jemand wäre mit dieser Entführung nicht einverstanden. Also warf sie den Kopf zurück und schrie mit Leibeskräften.
    Das brachte ihr einen Schlag ein, der sie halb betäubte. Und nun beschleunigte Olmec seinen Schritt.
    Aber ihr Schrei war gehört worden. Valerie verdrehte sich fast den Kopf und sah durch die Tränen und funkelnden Sterne vor den Augen, daß Techotl ihnen nachhinkte.
    Mit einem wütenden Knurren wirbelte Olmec herum und klemmte sich seine Gefangene sehr unfein unter einen Arm, wo sie sich wand und wild wie ein Kind um sich schlug, ohne daß sie damit etwas erreichte.
    »Olmec!« protestierte Techotl. »So gemein kannst du doch nicht sein, daß du so etwas tust! Sie ist Conans Gefährtin! Sie half uns im Kampf gegen die Xotalancas und ...«
    Wortlos ballte Olmec die mächtige Pranke und schlug den verwundeten Krieger nieder. Dann bückte er sich – und ließ sich überhaupt nicht von seiner wild um sich schlagenden Gefangenen stören –, zog Techotls Säbel aus der Scheide und stieß ihn dem Betäubten in die Brust. Er riß die Waffe zurück, warf sie achtlos von sich und floh weiter die Halle hoch. Er sah das dunkle Gesicht der Frau nicht, die ihm, hinter einem Türbehang versteckt, vorsichtig nachblickte. Nach kurzer Zeit ächzte Techotl, taumelte benommen auf die Füße und torkelte wie ein Betrunkener davon, dabei rief er krächzend Conans Namen.
    Olmec stieg eine elfenbeinerne Wendeltreppe abwärts, überquerte mehrere Korridore und blieb schließlich in einem großen Gemach stehen, dessen Türen mit dickem Samt verkleidet waren – alle außer einer: einer schweren Bronzetür, ähnlich dem Adlertor im oberen Geschoß.
    Er deutete darauf und brummte: »Das ist eine von Tecuhltlis Außentüren. Zum erstenmal seit fünfzig Jahren ist sie unbewacht. Aber wir brauchen sie auch nicht mehr zu bewachen, die Xotalancas sind alle tot.«
    »Dank Conan und mir, du gemeiner Hund!« fauchte Valerie zitternd vor Wut. »Conan wird dir die Kehle aufschlitzen!«
    Olmec machte sich nicht die Mühe ihr zu erklären, daß des Cimmeriers Kehle inzwischen bereits auf seinen geflüsterten Befehl hin aufgeschlitzt war. Sein Zynismus war viel zu groß, als daß es ihn auch nur im geringsten interessiert hätte, was sie dachte, oder von ihm hielt. Seine brennenden Augen verschlangen sie beinah und ließen keinen Blick von dem Weiß ihres Fleisches, wo das im Kampf zerrissene Hemd und Beinkleid es großzügig offenbarte.
    »Vergiß Conan«, sagte er heiser. »Olmec ist der Herr von Xuchotl. Es gibt kein Xotalanc mehr und auch keine Fehde. Wir werden unser weiteres Leben mit Trinken und Lieben verbringen. Trinken wir als erstes.«
    Er setzte sich an einen Elfenbeintisch und zog sie auf seine Knie. Wie ein dunkelhäutiger Satyr mit einer weißen Nymphe in den Armen sah er aus. Ohne auf ihr unnymphisches Fluchen zu achten, hielt er sie mit einem muskelstarken Arm um ihre Taille, während er mit der anderen Hand einen Krug mit Wein heranzog, der auf dem Tisch stand.
    »Trink!« befahl er und drückte den Krug an ihre Lippen, als sie ihr Gesicht abzuwenden versuchte.
    Die Flüssigkeit ergoß sich brennend über ihre Lippen und spritzte auf den nackten Busen hinunter.
    »Dein Gast mag deinen Wein nicht, Olmec«, sagte eine kühle spöttische Stimme.
    Olmec zuckte zusammen. Furcht spiegelte sich in seinen flammenden Augen. Langsam drehte er den mächtigen Schädel und starrte Tascela an, die aufreizend, mit einer Hand an der wohlgeformten Hüfte, an der Tür stand. Valerie entwand sich dem eisernen Griff und drehte sich zu ihr um. Als ihre Augen Tascelas brennendem Blick begegneten, lief ein kalter Schauder über ihren Rücken. Bisher unbekannte Gefühle quälten die stolze Seele der Piratin in dieser Nacht. Gerade erst hatte sie gelernt, einen Mann zu

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