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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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bereits das Schlimmste an Demütigung durch Olmecs Behandlung erlebt, doch was sie jetzt empfand, war nichts gegen die bisherige Schmach. Immer war Valerie geneigt gewesen, mit Verachtung auf ihre Geschlechtsgenossinnen hinabzusehen, deshalb war es für sie nun um so bestürzender, von einer Frau wie ein hilfloses Kind behandelt zu werden. Sie wehrte sich kaum, als Tascela sie auf einen Stuhl zwang, ihre gebundenen Hände zwischen den Knien nach unten zog und am Stuhl befestigte.
    Gleichmütig stieg die Prinzessin über Olmec zur Bronzetür, zog den Riegel zurück und öffnete sie. Ein Korridor wurde sichtbar.
    »Auf diesem Gang«, wandte sie sich zum erstenmal an ihre Gefangene, »ist ein Raum, der früher als Folterkammer benutzt wurde. Als wir uns nach Tecuhltli zurückzogen, nahmen wir die meisten Geräte mit, doch eines davon war zum Befördern zu schwer. Es funktioniert noch, es dürfte jetzt gerade recht kommen.«
    Olmec schien zu verstehen, worauf sie anspielte. Die Angst in seinen Augen wuchs. Tascela trat wieder zu ihm, bückte sich und faßte ihn am Haar.
    »Er ist nur zeitweilig gelähmt«, bemerkte sie nebenbei. »Er kann hören, denken und fühlen – o ja, und erst recht alles spüren!«
    Nach diesen bedeutungsvollen Worten wandte sie sich zur Tür. Den schweren Riesen zog sie mit einer Mühelosigkeit hinter sich her, die die Piratin erschreckte. Ohne zu zögern zerrte sie ihn den Korridor entlang und verschwand schließlich mit ihm durch eine Tür, hinter der kurz darauf das Rasseln von Eisen zu hören war.
    Valerie fluchte leise und zog, mit den Beinen gegen den Stuhl gestemmt, an ihren Banden. Aber die Seidenkordel gab nicht nach.
    Nach einer Weile kehrte Tascela allein zurück. Ein gedämpftes Stöhnen klang aus der Kammer, deren Tür sie hinter sich geschlossen, aber nicht verriegelt hatte. Tascela war kein gewöhnlicher Mensch, auch regten sich keinerlei menschliche Instinkte oder Gefühle in ihr.
    Valerie beobachtete benommen die Frau, in deren schlanken Händen jetzt ihr Geschick ruhte.
    Tascela packte sie am blonden Haar und zwang so Valeries Kopf zurück. Gleichmütig blickte sie ihr ins Gesicht. Aber das Glitzern ihrer Augen war alles andere als gleichmütig.
    »Ich habe dich für eine große Ehre auserkoren«, sagte sie. »Du wirst Tascela die Jugend wiedergeben. Oh, da schaust du? Gewiß, ich sehe jung aus, doch ich spüre bereits, wie die träge Kälte des nahenden Alters sich durch meine Adern stiehlt. Tausendmal zuvor habe ich es schon gespürt. Ich bin alt, so alt, daß ich mich nicht mehr an meine Kindheit erinnern kann. Doch einst war ich ein schönes junges Mädchen, und ein Priester Stygiens liebte mich. Er schenkte mir das Geheimnis der Unsterblichkeit und der ewigen Jugend. Er starb – durch Gift, wie man sagte. Doch ich lebte in meinem Palast am Ufer des Zuadsees, ohne daß die schwindenden Jahre mich berührten. Dann kam die Zeit, da ein König von Stygien mich begehrte. Mein Volk duldete es nicht, es rebellierte und brachte mich hierher in dieses Land. Olmec nannte mich Prinzessin, obwohl ich nicht von königlichem Geschlecht bin. Aber ich bin größer und mehr als jede Prinzessin. Ich bin Tascela, der deine herrliche Jugend ihre eigene zurückgeben wird!«
    Valerie schluckte. Das Geheimnis um diese Frau war schlimmer als jede Entartung, mit der sie gerechnet hatte.
    Die größere Frau löste die Fesseln um die Handgelenke der Aquilonierin und zog sie auf die Füße. Doch nicht vor der ungeheuren Körperkraft beugte sich Valerie, nicht sie war es so sehr, die sie zur hilflosen Gefangenen machte – sondern die brennenden, willenberaubenden Augen Tascelas.
     
     
    7
     
    ER AUS DER FINSTERNIS
     
    »Na, wer hätte das gedacht!«
    Conan blickte den Mann auf dem Foltergerät finster an.
    »Wie zum Teufel kommst du auf dieses Ding?«
    Unverständliche Laute drangen durch den Knebel. Conan bückte sich und zog ihn dem anderen aus dem Mund. Der Gefangene brüllte vor Schrecken auf, denn durch die heftige Bewegung sackte die Eisenkugel so tief hinab, daß sie die breite Brust fast berührte.
    »Um Sets willen, seid vorsichtig!« bat Olmec.
    »Warum?« entgegnete Conan. »Es ist mir völlig gleichgültig, was mit dir geschieht! Ich wollte nur, ich hätte die Zeit hierzubleiben und zuzusehen, wie dieser niedliche Ball dir die Eingeweide herausdrückt! Aber ich bin in Eile. Wo ist Valerie?«
    »Bindet mich los?« flehte Olmec ihn an. »Ich werde Euch alles sagen.«
    »Sag es mir

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