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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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zuvor!«
    »Nein!« weigerte der Prinz sich und schob verbissen das Kinn vor.
    »Auch gut.« Conan setzte sich auf eine Bank in der Nähe. »Ich werde sie auch so finden, nachdem ich mir das Vergnügen gegönnt habe abzuwarten, wie du zerquetscht wirst. Ich glaube, ich kann es beschleunigen, indem ich die Schwertspitze ein wenig in deinem Ohr drehe«, fügte er hinzu und streckte die Klinge aus.
    »Wartet!« Nun quollen die Worte aus den aschgrauen Lippen des Gefangenen. »Tascela hat sie mir weggenommen. Ich war nie etwas anderes als eine Marionette in Tascelas Händen.«
    »Tascela?« schnaubte Conan und spuckte aus. »Oh, diese schmutzige ...«
    »Nein, nein!« keuchte Olmec. »Es ist viel schlimmer, als Ihr glaubt. Tascela ist alt – viele Jahrhunderte alt. Sie verlängert ihr Leben und ihre Jugend, indem sie beides schönen jungen Mädchen in einem Ritual nimmt. Das ist einer der Gründe, daß unser Clan so geschrumpft ist. Sie wird Valeries Lebensessenz aufnehmen und selbst in neuer Kraft und Schönheit erblühen.«
    »Sind die Türen verriegelt?« erkundigte sich Conan und strich mit dem Daumen über die Schwertschneide.
    »Ja, aber ich weiß, wie man nach Tecuhltli hineingelangen kann – über einen Weg, den nur Tascela und ich kennen. Und sie wird mich für gefangen und hilflos und Euch für tot halten. Wenn Ihr mich losbindet, schwöre ich Euch, daß ich Euch helfen werde, Valerie zu befreien. Ohne mich kommt Ihr nicht in die Burg hinein, denn selbst wenn Ihr mir das Geheimnis durch Folterung entringen würdet, könntet Ihr nichts damit anfangen. Befreit mich, dann schleichen wir uns in Tecuhltli ein und töten Tascela, ehe sie ihren Zauber wirken lassen – ehe sie uns mit ihren Augen bannen kann. Ein Messer, in den Rücken geschleudert, müßte sie unerwartet treffen. Auf diese Weise hätte ich sie längst schon töten sollen, doch ich befürchtete immer, daß die Xotalancas uns ohne ihre Hilfe überwältigen würden. Aber auch sie brauchte meine Hilfe, nur deshalb ließ sie mich so lange leben. Doch jetzt ist keiner mehr auf den anderen angewiesen, und nun muß einer von uns beiden sterben. Ich schwöre Euch, wenn wir die Hexe umgebracht haben, wird niemand Euch und Valerie zurückhalten. Meine Leute werden mir gehorchen, sobald Tascela tot ist.«
    Conan beugte sich vor und durchschnitt die Fesseln des Prinzen. Olmec glitt vorsichtig unter der gewaltigen Eisenkugel hervor und erhob sich. Er schüttelte den Kopf wie ein Stier und fluchte wild, als er die von den Eisendornen verursachten leichten Wunden an seinem Hinterkopf betastete. Schulter an Schulter boten die beiden Männer ein beeindruckendes Bild ursprünglicher Kraft. Olmec war so groß wie Conan, doch schwerer, und er erschien irgendwie abstoßend und auf unbeschreibbare Weise monströs, ganz im Gegensatz zu dem kraftvollen, muskulösen Cimmerier, der auf seine Weise anziehend wirkte und eine innere Sauberkeit ausstrahlte. Conan war aus dem blutigen, zerfetzten Hemd geschlüpft und bot so die mächtigen Muskeln offen dem Blick dar. Seine kräftigen Schultern waren so breit wie Olmecs, aber von besserem Wuchs, und die gewaltige, geschwellte Brust verlief in edlen Linien zur schmäleren, festen Taille und dem flachen, harten Bauch, während Olmecs Bauch über die Brust quoll. Conan hätte ein Bronzestandbild sein können, das urwüchsige Kraft symbolisierte. Olmecs Haut war dunkler, von Natur aus, nicht lediglich sonnenverbrannt wie des Cimmeriers. War Conan eine Gestalt aus dem Morgen der Menschheit, so war Olmec ein vormenschliches Wesen aus der Finsternis der Urzeit.
    »Geh voraus!« befahl der Cimmerier. »Und bleib vor mir, ich traue dir nicht über den Weg.«
    Olmec drehte sich um und schritt vor ihm her. Die Hand um seinen verschwundenen Bart zitterte. Er führte Conan nicht zum Bronzetor, da er natürlich annahm, daß Tascela es verriegelt hatte, sondern zu einem ganz bestimmten Gemach, direkt an der Grenze nach Tecuhltli.
    »Dieses Geheimnis wurde seit fünfzig Jahren streng gehütet«, brummte er. »Nicht einmal unsere eigenen Leute wußten davon, und die Xotalancas stießen auch nie darauf. Tecuhltli ließ diese Geheimtür ohne das Wissen anderer einbauen und tötete, nachdem sie vollendet war, die Sklaven, die er für diese Arbeit auserwählt hatte. Er brauchte diese Geheimtür, weil er befürchtete, eines Tages von Tascela ausgesperrt zu werden, deren Leidenschaft für ihn schon nach kurzer Zeit in Haß umgeschlagen war. Doch sie

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