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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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kennen jetzt unsere ungefähre Richtung. Auf jeden Fall folgten sie ihm und warten jetzt auf sein Brüllen. Na ja, das werden sie nun nicht mehr hören, aber sie werden das Blut auf dem Pfad entdecken, sich umsehen und den Kadaver im Gebüsch finden. Von da an werden sie unsere Spur selbst aufnehmen, wenn sie es können. Also sei vorsichtig, daß du keine allzu verräterische hinterläßt.«
    Mühelos wich Conan Dornbüschen und tiefhängenden Ästen aus und glitt zwischen den Stämmen dahin, ohne sie zu berühren. Auch setzte er die Füße immer so, daß sie möglichst keinen Abdruck hinterließen. Und all das mühelos, während Balthus sich plagte, es ihm gleichzutun und es doch nicht schaffte.
    Hinter ihnen war nichts mehr zu hören. Als sie etwa eine weitere Meile zurückgelegt hatten, fragte Balthus: »Fängt Zogar Sag junge Leoparden ein und bildet sie zu Blut- und Spürtieren aus?«
    Conan schüttelte den Kopf. »Das war ein Leopard, den er aus dem Wald gerufen hat.«
    »Dann verstehe ich nicht«, fuhr Balthus fort, »weshalb er nicht alle Tiere im Wald auf uns hetzt – wenn er sie doch dazu bringen kann, ihm zu gehorchen. Bestimmt gibt es hier viele Leoparden, warum hat er uns nur einen nachgeschickt?«
    Conan antwortete nicht sofort. Als er es nach einer Weile schließlich doch tat, klang es seltsam unwillig.
    »Es hören nicht alle auf ihn – nur die, die sich an Jhebbal Sag erinnern.«
    »Jhebbal Sag?« echote Balthus zögernd. Er hatte diesen uralten Namen höchstens drei- oder viermal in seinem Leben gehört.
    »Einst verehrte alles Lebende ihn. Das war vor langer, langer Zeit, als Tiere und Menschen sich der gleichen Sprache bedienten. Die Menschen haben ihn vergessen, selbst die meisten Tiere. Nur einige erinnern sich. Die Menschen und Tiere, die sich seiner erinnern, sind Brüder und sprechen dieselbe Sprache.«
    Balthus antwortete nicht. Am Marterpfahl hatte er mit eigenen Augen gesehen, wie der nächtliche Dschungel auf des Schamanen Ruf seine mörderischen Schrecken geschickt hatte.
    »Zivilisierte Menschen lachen darüber«, sagte Conan. »Doch niemand kann mir sagen, wie Zogar Sag es fertigbringt, Pythons und Tiger und Leoparden aus der Wildnis zu rufen und sie unter seinen Willen zu zwingen. Man würde sogar sagen, es sei gelogen oder Einbildung, wenn man es wagt. Denn so sind die Zivilisierten. Was sie mit ihrer halbgaren Wissenschaft nicht erklären können, weigern sie sich zu glauben.«
    Die Menschen von Tauran waren dem Wesen nach der Primitivität näher als die restlichen Aquilonier. Aberglaube, der tief in der Vergangenheit verwurzelt war, war bei ihnen längst nicht ausgerottet. Balthus schauderte jetzt noch, wenn er daran dachte, was er vor kurzem alles erlebt hatte. Wie sollte er das verleugnen, was Conans Worte andeuteten?
    »Es gibt in diesem Wald einen Hain mit einer Lichtung, der Jhebbal Sag geweiht ist«, sagte Conan. »Als junger Mann suchte ich dort einmal mit einem Freund die Hilfe der Priesterin. { * } Vielleicht erinnern sich des Haines wegen so viele Tiere hier in dieser Gegend.«
    »Dann werden noch weitere unsere Spur verfolgen?«
    »Sie tun es schon jetzt«, war Conans beunruhigende Antwort. »Zogar würde sich nie auf ein Tier allein verlassen.«
    »Was sollen wir denn tun?« fragte Balthus unsicher. Er blickte zu dem düsteren Laubdach hoch, und seine Finger umklammerten den Axtschaft noch fester. Jeden Augenblick erwartete er, reißende Klauen und spitze Fänge aus den Schatten auf sich zustürzen zu sehen.
    »Warte!«
    Conan drehte sich um, kauerte sich nieder und kratzte mit dem Dolch ein merkwürdiges Zeichen in den Waldboden. Balthus, der ihm über die Schulter zusah, spürte, wie es ihm kalt über den Rücken lief, ohne zu wissen, weshalb. Kein Lüftchen war zu spüren, und trotzdem raschelten die Blätter über ihnen, und es hörte sich an, als stöhnten die Zweige. Conan blickte rätselhaft nach oben, dann stand er auf und starrte ernst auf das Symbol, das er gezeichnet hatte.
    »Was ist das?« wisperte Balthus. Das Zeichen sah altertümlich aus, aber es sagte ihm nichts. Vermutlich lag es daran, daß er von fremden Schriften nichts verstand, denn wahrscheinlich war es ein völlig alltägliches Zeichen eines anderen Volkes. Doch selbst als Schriftgelehrter wäre er der Lösung hier nicht nahe gekommen.
    »Ich sah es in die Felswand einer Höhle gehauen, die seit bestimmt einer Million Jahre von keinem Menschen besucht worden war«, erklärte Conan. »Die

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