Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 14 - Conan der Schwertkämpfer

Conan-Saga 14 - Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan-Saga 14 - Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
Tatendrang der Piraten. Sie stapften hinter Gonzago her und sprachen nur mit heiserem, verstohlenem Flüstern.
    Conan teilte das hohe Gras auf einer winzigen Landzunge und studierte den vor ihnen liegenden flachen Streifen Strand, der bleich und unberührt wie ein Silberstrom unter dem schwachen Schein der fernen, gleichgültigen Sterne ruhte. Nur wenige Geräusche brachen die Stille der Nacht – das sanfte Plätschern der Wellen auf dem Sand, der traurige Schrei einer Möwe und das Summen und Zirpen von Insekten.
    Etwa einen Pfeilschuß entfernt hob sich vom verlassenen Strand ein schwarzes Bauwerk wie ein deutender Finger dem Sternenhimmel entgegen, der im Osten eine fahle Blässe annahm. Während Conan sich wachsam umsah, schob sich die fast noch volle Scheibe des Mondes über das Meer. Gemächlich stieg sie den Himmel empor und verwandelte mit ihrem Silberschein den Turm in einen schwarzen Scherenschnitt. Es war ein einfacher schlanker Zylinder, der dort, wo er sich zu verjüngen begann, eine schmale Brustwehr hatte. Aus ihr strebte der restliche Turm spitz empor.
    Kein Licht, kein Zeichen von Leben waren am Turm zu erkennen. Er schien unbewohnt, leer. Doch wo Zauber im Spiel ist, mag das Aussehen leicht täuschen. Es durfte nicht vergessen werden, dachte Conan, daß jemand oder etwas den Hexer getötet hatte. Nun gab es keine andere Wahl für die Piraten als den Turm direkt anzugreifen, da der stygische Zauberer offenbar von ihrer Anwesenheit wußte. Der Überraschungsvorteil war verloren, weiteres Versteckspiel würde ihnen nichts einbringen.
    Also ließ Gonzago seine Männer eine schlanke Palme fällen. Kerben am Stamm einschnitzen und in ihnen schmale Äste festbinden. Im Licht des aufsteigenden Mondes trugen sie diese behelfsmäßige Leiter über den unberührten Sand zum Fuß des schwarzen Turmes. Doch dort hielten sie ungläubig inne und starrten einander mit weiten Augen an, denn Siptahs Behausung hatte weder Türen noch Fenster.
    Glattes Mauerwerk aus schwarzem Basalt hob sich gerade aus dem rauhen Gestein seines Fundaments bis zur schmalen Brustwehr, die den Turm wie eine Krone zierte. So sehr sie ihre Augen auch anstrengten, sie fanden weder die geringste Öffnung noch die kleinste Fuge oder winzigste Ritze in dem glänzenden Stein.
    »Crom und Mitra!« polterte Conan. Seine Kopfhaut prickelte, und die Härchen am Nacken stellten sich auf. »Hat dieser Zauberer denn Flügel?«
    »Das weiß nur Set«, murmelte Gonzago.
    »Vielleicht könnten wir mit Hilfe eines Enterhakens zur Brustwehr hochklettern«, meinte Conan.
    »Zu hoch«, brummte der Kapitän.
    Sie untersuchten die Steine um das Fundament, doch sie fanden nichts, was ihnen auch nur von geringstem Nutzen sein mochte. Der Turm hob sich aus einer Plattform nackten Felsens, der bei Flut ins Meer hinausragte. Ein Betreten von dort aus war unmöglich. Und doch mußte es irgendwo einen Eingang geben, auch wenn er noch so gut versteckt war, denn jede Behausung – wenn dies eine war – brauchte schließlich irgendeine Art von Öffnung, durch die man hinein- und herausgelangen konnte. Gonzago stand eine Weile überlegend da, und der Wind aus dem Meer spielte mit seinem schwarzen Umhang, während er an seiner Unterlippe kaute.
    »Wir ziehen uns wieder zurück, Männer«, sagte er schließlich. »Ohne Plan und Werkzeug können wir des Nachts hier nichts ausrichten. Wir werden zwei Pfeilschußlängen zwischen uns und den Turm bringen und dort unser Lager aufschlagen, damit man von der Brustwehr dieses verwünschten Turmes nicht auf uns schießen kann. Im Schutz des Dschungels warten wir auf den Morgen.«
    Niedergeschlagen und doch irgendwie erleichtert stapften die Piraten den Strand wieder hoch. Keiner, stellte Conan amüsiert fest, hatte den Wunsch geäußert, den Zauberer in seinem Bau zu besuchen, denn das wäre schlimmer als einen Bären im Winterschlaf zu stören.
     
    Die Korsaren schlugen ihr Lager an einem geschützten Fleck auf, wo die Bäume bis unmittelbar an den sandigen Strand wuchsen. Conan befahl, dürres Holz zu sammeln, um ein Feuer zu machen, während Gonzago zwei der Männer zu dem fernen Ufer schickte, wo sie ihre Langboote versteckt hatten. Sie sollten zum Falken rudern, um seinem ersten Offizier zu berichten, was bisher vorgefallen war, und mit gut in Säcken verpackten Äxten, Hämmern, Meißeln, Bohrern und anderem Werkzeug zurückzukommen, das sie brauchen würden, um sich Einlaß in den Turm zu verschaffen.
    Unter dem schwachen

Weitere Kostenlose Bücher