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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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stützten sich auf ihre Rechen oder Hacken und schauten den Reitern nach. Ein paar riefen ihnen freundlich zu, aber die meisten verhielten sich gleichmütig. Hin und wieder war flüchtig das Rot oder Gelb eines Unterrocks zu sehen, wenn Frauen sich hastig vor dem Reitertrupp versteckten.
    »Sie warten, bis sich herausstellt, wer siegt«, brummte Gyrto.
    »Und das ist auch das Beste, was sie tun können«, erwiderte Conan. »Denn wenn wir verlieren, werden alle, die uns geholfen haben, bitter dafür bezahlen müssen.«
    Elymia kauerte unterhalb der nächsten Höhe in einer weiten Mulde. Ein Flüßchen, kaum mehr als ein Bach, schlängelte sich träge an den Lehmziegelhäusern vorbei und nahm seinen Weg ostwärts zum Khorotas. Weiden spiegelten sich in seinem dunklen Wasser.
    Das Dorf, das nicht mehr als zweihundert Seelen beherbergte, war nicht befestigt, denn viele Jahrzehnte des Friedens hatten die Bürger so sehr in Sicherheit gewiegt, daß sie die alte Mauer aus sonnengetrockneten Lehmziegeln völlig hatten zerfallen lassen. Nirgendwo waren hier Menschen außerhalb ihrer Häuser – auch nicht bei irgendeiner Arbeit – zu sehen.
    »Es ist zu ruhig hier«, murmelte Conan. »An einem so schönen Tag müßten die Leute im Freien sein.«
    »Vielleicht halten sie ein Mittagsschläfchen«, meinte Gyrto. »Oder alle, außer den Säuglingen und den Greisinnen sind auf den Feldern.«
    »Nicht die richtige Zeit dafür«, knurrte Conan. »Es gefällt mir nicht.«
    »Oder vielleicht haben sie sich verkrochen, weil sie fürchten, wir würden sie ausplündern und morden.«
    Conan befahl: »Schickt zwei Kundschafter durch die Ortschaft. Wir warten einstweilen hier.«
    Zwei Reiter trabten den schrägen Hang hinunter und verschwanden im Rachen der schmalen, sich durch die Häuser windenden Straße. Doch bald darauf spuckte die Straße sie wieder aus. Sie galoppierten zurück und gaben das Zeichen, daß alles in Ordnung zu sein schien.
    »Wir wollen uns selbst umsehen«, brummte Conan. Gyrto wies seine hundert berittenen Lanzer zu einem schnellen Trott an.
    Die Sonne war eine gigantische orangefarbige Scheibe, als sie am westlichen Horizont versank. Die Häuser von Elymia hoben sich schwarz und unheildrohend gegen ihr feuriges Glühen ab. Die Rebellen sahen sich ein wenig beunruhigt um, denn immer noch rührte sich nichts auf der schmutzigen Straße, noch hinter den geschlossenen Türen.
    »Vielleicht hörten die Bürger von zwei feindlichen Armeen, die sich in der Gegend zum Kampf treffen würden, und flohen, um nicht zwischen zwei Mühlsteine zu geraten«, meinte Gyrto jetzt.
    Conan zuckte die Achseln und zog sein Schwert ein Stück aus der Scheide, um es schnell hiebbereit zu haben. Zu beiden Seiten der Straße erstreckten sich niedrige Häuschen mit dichten Strohdächern. Die Vorderseite eines der Häuser hatte eine Art offenen Vorbau in dem eine Theke stand. Ein gemalter Krug über dem Eingang wies es als Schenke aus. Weiter entlang der Straße lag ein scheunenähnliches Gebäude ein wenig zurück. Verstreute Eisenbarren, Zangen und ein Amboß verrieten, daß es sich um eine Schmiede handelte, aber kein Hämmern erklang von ihr. Etwas – Conan wußte selbst nicht, was es war – stellte ihm die Härchen auf dem Nacken auf.
    Der Cimmerier drehte sich im Sattel, um zurückzuschauen, als die letzten der Doppelkolonne in das Dorf ritten. Die Pferdepaare mußten dicht nebeneinander trotten, um nicht gegen die Häuser zu streifen, so schmal war die Straße.
    »Genau der Ort für einen Überraschungsangriff«, brummte Conan. »Gebt den Männern das Signal, schnell hindurchzureiten.«
    Gyrto winkte seinem Trompeter, als eine andere Trompete ganz in der Nähe erschallte. Sofort schwangen alle Türen der Häuschen auf und königstreue Soldaten stürmten heraus. Ihre Schlachtrufe zerrissen die Stille. Mit blutdürstigen Schwertern und Piken stürzten sie sich von beiden Seiten auf Conans Trupp.
    Voraus sprangen drei Reihen Lanzenträger in Stellung. Sie blockierten die Straße mit einer Mauer spitzen Stahles. Langsam bewegten sie sich vorwärts. Die Mordlust leuchtete in ihren Augen, und die Lanzenspitzen glühten im Schein der untergehenden Sonne in einem stumpfen Rot.
    »Crom und Ischtar!« heulte Conan und riß sein Schwert aus der Scheide. »Wir stecken in der Falle! Gyrto, laßt Eure Männer wenden.«
    Der Schlachtenlärm schwoll – das Brüllen wütender Männer, das Wiehern sich aufbäumender Pferde, das Schleifen von Stahl auf

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