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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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ihr tapferes Herz. Na ja, und die Kinder sind erwachsen und stehen auf eigenen Füßen. Was bleibt da alten Männern noch, die einfach nicht sterben?« Er grinste.
    »Als meine letzte Tochter sich verheiratete, verkaufte ich, was ich nicht mehr brauchte. Und jetzt bin ich auf den Weg nach Tortage, um noch einmal das alte Piratenleben zu kosten, ehe die lange Nacht sich herabsenkt. Was ist mit dir, Conan? Komm mit mir, Mann! Es geht nichts über das Piratenleben. Zu Set mit allen geisterhaften Erscheinungen und finsteren Vorhersagen! Plündern wir doch Khemi in Stygien. Bei allen Göttern des Nordens und Südens, entweder wir bekommen einen Speer in die Brust und gehen als Helden in die Sagen ein, oder wir scheffeln mehr Schätze als Tranicos, Zarono und Strombanni zusammengenommen! Na, was meinst du, Mann?«
    Ein schwarzer Schatten fiel zwischen sie. Conan blickte auf, und seine Rechte legte sich um den Schwertgriff, als der Schwarzvermummte, der sie aus seiner Ecke beobachtet hatte, sich ungebeten an ihren Tisch setzte.
    »Sucht ihr ein Schiff, meine Herren?« erkundigte er sich mit schnurrender Stimme. Der rotbärtige Nordmann brummelte mißtrauisch, aber der katzengleiche Fremde, dessen Gesicht unter der Kapuze immer noch so gut wie verborgen war, legte alle zehn behandschuhten Finger auf den Tisch, um zu zeigen, daß er nicht vorhatte, nach einer Waffe zu greifen.
    »Ohne es zu wollen, hörte ich einen Teil eurer Unterhaltung«, sagte der Fremde einschmeichelnd. »Ich bitte euch, verzeiht mir meine Einmischung, aber wenn ihr mir ein paar Momente gewährt, glaube ich, könnten wir zu einem für uns alle günstigen Einverständnis kommen.«
    Sigurd betrachtete ihn zweifelnd, doch seine Neugier drängte ihn, sich den Vorschlag anzuhören. Conan sagte gleichmütig: »So sprecht.«
    Der andere nickte mit höflicher, knapper Verbeugung. »Wenn ich das bißchen, das ich mitanhörte, nicht falsch verstand, so seid ihr beide alte Seeleute, die wieder ein Deck unter den Füßen haben möchten, um ihr altes Handwerk als – ah – Piraten erneut aufzunehmen. Oh, keine Angst.« Er hob beruhigend eine Hand. »Ich bin wahrhaftig kein Spitzel. Aber ich könnte euch vielleicht behilflich sein, ein geeignetes Schiff zu erstehen.«
    So schnell wie eine Schlange zuschlägt, verschwand eine Hand des Fremden in seinem Umhang und kehrte mit glitzernden Steinen zurück, die sie auf die fleckige Tischplatte zwischen den beiden Männern leerte. Ein königliches Vermögen in Saphiren, so blau wie der Südliche Ozean, in Smaragden wie Katzenaugen, die in der Nacht leuchten, in Topasen und Zirkonen so gelb wie die Haut der Khitaner, und in Rubinen so rot wie frisches Blut, lag hier auf dem Tisch.
    Unbeeindruckt bedachte Conan den Fremden mit einem argwöhnischen Blick. »Zuerst«, knurrte er, »möchte ich wissen, wer, bei Crom, Ihr seid. Verflucht, ich nehme keine Geschenke von jemandem an, der sein Gesicht sogar hier, in einer argossanischen Schenke, verbirgt, während König Ariostros Stadtwächter die Straßen so sicher machen, daß selbst eine bildschöne Maid keine Angst zu haben braucht, sich ohne Begleitung ins Freie zu wagen!«
    Die schnurrende Stimme des Fremden klang amüsiert. »Ich danke Euch für das angedeutete Kompliment, Seemann. Ich verberge mein Gesicht aus wohlweislichem Grund, denn die Argossaner kennen meine Züge nur allzu gut.«
    »So nennt endlich Euren Namen!« knurrte Conan. »Oder ich schicke Euch durch die Gaststube wie diesen fetten Raufbold!«
    »Gern, wenn es Euch beruhigt.« Der andere lachte. Er richtete sich ein wenig gerader auf und sagte leise: »So wisset, Seemann, daß ich Ariostro bin, der König von Argos.«
    Conan blinzelte erstaunt. Der Fremde zog einen Handschuh aus und legte die entblößte Hand auf den Tisch. Das alte Staatssiegel der Könige von Argos, das in einen riesigen Brillanten geschnitten war, blitzte im Feuersein.
     

4. Tortage – Stadt der Piraten
    4
     
    TORTAGE – STADT DER PIRATEN
     
     
    Schwarze Wogen peitschen die Klippen bei Nacht in donnernder, tosender Sprüh,
    doch was kümmert uns der Sturmgötter Macht,
    wenn die Welt um uns heult und kracht,
    denn wir segeln erst morgen früh.
     
    Ist's eine arme verdammte Seele vorm Bug? Oder eine einsame Möwe, die schreit?
    Doch was kümmert's uns, wem die Stunde schlug?
    Die Becher sind voll, und Wein gibt's genug
    und die Dämmerung, die ist noch weit.
    Barachanisches Piratenlied
     
    Tortage wetteiferte in seiner Glitzerpracht

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