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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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den Wind!«
    Der steife Wind füllte Groß- und Focksegel des Roten Löwen. Die Karracke gehorchte den Ruderpinnen wie ein feuriges Pferd. Sie brauste durch die weglosen Wellen und ließ das Wrack der Galeere schnell hinter sich.
    Sigurd, der neben Conan am Heck stand, schaute auf das Wrack zurück, das allmählich außer Sicht verschwand. Der sonst so lebhafte Nordmann war bleich und beklommen wie alle anderen auch. Etwas an dem grazilen grünen Schiff hatte Grauen in ihnen geweckt und wie mit dem eisigen Hauch aus alten Gruften nach ihnen gegriffen. Yasunga erschauderte und murmelte Gebete in seinem kushitischen Dialekt. Sigurd zog heimlich mit dem Daumen das Zeichen des Hammers, Thors Schutzsymbol, über das Herz.
    Bald waren auch die schlanken Masten der Galeere nicht mehr zu sehen. Der Himmel war von klarem Blau über ihnen und rosigrot im Westen, wo die blutrote Sonne langsam in gespenstisch dunklem Dunst verschwand. Conan fröstelte. Er schlug Sigurd auf die Schulter und riß ihn so aus seiner Erstarrung.
    »Komm mit in die Kabine, Rotbart. Wir wollen auf unseren siegreichen Kampf anstoßen. Außerdem müssen wir noch nachsehen, was in der verfluchten Silbertruhe ist. Yasunga, übernimm du an Deck!«
     
    In der Kabine prasselte ein Feuer im Herd, und sprudelndes Wasser dampfte. Conan gab kaltes dazu und schrubbte sich das verkrustete Blut und den Schweiß ab. Ein wenig zuckte er zusammen, als er sich dabei einige der Wunden wieder aufriß. Dann trocknete er sich mit einem warmen Handtuch gut ab, schlüpfte in einen flauschigen Morgenmantel, zog sich mit einem Stöhnen der Erleichterung die Stiefel aus und ließ sich, mit den Füßen in einem Eimer heißem Wasser, neben Sigurd am Tisch nieder. Der Nordmann schob ihm eine Flasche Wein zu. Conan nahm einen tiefen Schluck. Er genoß die wohlige Wärme des Feuers und die innere, die der Wein verlieh, und war bald bester Stimmung.
    »Schenk mir einen Becher ein«, bat er Sigurd. »Wenn die Galeere uns auch so gut wie nichts eingebracht hat, so hat sie zumindest die Männer in Übung gehalten.« Er grinste. »Reiche Beute, diese winzige Silbertruhe, eh?«
    Er legte sie zwischen sich und Sigurd auf den Tisch und fuhr nachdenklich mit einem Fingernagel darüber. Die Schatulle hatte die Form eines Ziegelsteins und war auch nicht viel größer. Sie war aus Silber – aber war es wirklich Silber? Im flackernden rötlichen, Schein des Feuers wirkte das Metall ebenfalls rötlich, und es fühlte sich auch nicht so kühl und glatt wie Silber an.
    Sigurd betrachtete die Truhe ebenfalls nachdenklich, ja verwirrt. Mit der behaarten Hand strich er über die seltsame erhabene Verzierung. Dann öffnete er die Lippen, doch genau in dem Augenblick, als er es aussprechen wollte, äußerte Conan das gleiche Wort:
    »Orichalcum!«
    Das sagenhafte magische Metall des verlorenen Atlantis war silberähnlich in Farbe, Dichte und Gewicht, hatte jedoch einen leicht kupferfarbigen Ton. Konnte diese kleine Truhe tatsächlich ein Relikt des untergegangenen Kontinents sein? Conan hatte immer gern Geschichten über die Heldenkönige des atlantischen Zeitalters gehört, Geschichten über den mächtigen Kull von Valusien, Herrscher auf dem Purpurthron; den schrecklichen Kaa-Yazoth und seine Eisernen Legionen; den Weißen Kaiser, den die Schwarzen Magier aus der Stadt der Goldenen Tore vertrieben und anstatt seiner der Hexerkönig Thevatata auf den Thron gesetzt hatten. Sagen und Erzählungen wie diese waren um die Feuer in seiner nordischen Heimat weitergegeben worden, um sich in den grimmig kalten cimmerischen Winternächten die Zeit zu vertreiben. Sie hatten in dem jungen Conan die Sehnsucht nach Abenteuern und Reisen geweckt, die ihn schließlich durch die halbe Welt geführt hatte. Fast sanft strich er über die ungewöhnliche Schatulle, und seine Augen wurden weich in Erinnerung an aufregende Zeiten.
    Sigurd, der weniger romantisch veranlagt war, schüttelte die kleine Truhe. »Was mag wohl in ihr sein?« fragte er.
    »Etwas Kostbares, bei Crom«, antwortete Conan lachend. »Immerhin war es das einzig Wertvolle auf der Galeere, die bestimmt nur floh, um es nicht in unsere Hände fallen zu lassen. Sehen wir zu, daß wir es aufbekommen.«
    Das winzige Schlüsselloch war deutlich zu sehen, doch zweifellos war der Schlüssel in der grünen Tiefe des Meeres versunken. Aber ein Truhendeckel hatte gewöhnlich Scharniere, und Scharniere ließen sich aufbrechen. Conan kramte in seiner Seemannstruhe

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