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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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vereinten sich sogar miteinander. Diese natürlichen Säulen erinnerten Conan an die primitiven Tempel der Götter der Unterwelt. Ihre Größe ließ selbst ihn als Zwerg erscheinen.
    Nun, da sein Hunger einigermaßen gestillt war, überlegte er, wie er sich eine wirkungsvollere Waffe als den Dolch beschaffen könnte. Zwar hatte er eine kräftige, scharfe Klinge, aber etwas mit größerer Reichweite wäre sicher angebracht, falls er auf seiner Wanderung in der Tiefe auf weitere gefährliche Bewohner dieser Höhlenwelt stieß.
    Stalagmiten, stellte er fest, hatten alle ein stumpfes Ende. Da er aber etwas haben wollte, das sich als Speer benutzen ließe, wählte er statt dessen einen schlanken Stalaktiten. Er hob einen losen Kalksteinbrocken von etwa zwanzig Pfund auf und schlug ihn gegen den spitz zulaufenden Schaft. Der Stalaktit brach an der gewünschten Stelle ab. Conan ließ den Kalkstein fallen und fing den Stalaktiten auf. Bei dem lauten Schlag waren die Hälfte der Glühwürmer erloschen, nahmen nun jedoch allmählich ihre frühere Leuchtkraft wieder an.
    Conan wog seine neue Waffe in den Händen. Sie war ein vier Fuß langer Schaft aus Stein, handgelenkdick an einem Ende und sich zu einer feinen Spitze am anderen verjüngend. Zwar war diese Spitze nicht so scharf wie die eines richtigen Speers, aber sie würde einen Gegner trotzdem durchbohren, wenn die Kraft von Conans Muskeln dahintersteckte. Sie konnte natürlich auch an ihrem spitzen Ende gehalten und wie eine Keule geschwungen werden, obgleich Conan seine Zweifel an der Belastbarkeit dieses Steines hegte. Für kürzere Entfernungen konnte sie sogar als Wurfspeer benutzt werden.
    So bewaffnet, fühlte sich Conan selbst gegen die namenlosen Grauen dieser finsteren Höhlenwelt gewappnet. Vorsichtig setzte er seine Erforschung der Höhle fort und zwar in die Richtung, in die die Höhle sich am weitesten zu erstrecken schien.
    Hier wurde die Höhle zusehends schmäler und niedriger. Auch Glühwürmer gab es bedeutend weniger, so daß sich Conan in der zunehmenden Dunkelheit gezwungen sah, noch langsamer zu gehen und mit seinem Stalaktiten vorauszutasten, um nicht in ein Loch oder einen Spalt zu fallen. Seine Lage war auch so schon unangenehm genug, so daß er sie nicht durch einen Sturz in die Tiefe noch verschlimmern mußte.
    Trotz des Vorwärtstastens stolperte er über eine Unebenheit und prallte gegen einen Stalagmiten von etwa seiner Größe. Die schlanke Steinsäule brach ab und kippte mit einem lauten Krachen auf den Boden, das heftig von den Wänden widerschallte. Sofort verdunkelten sich alle Glühwürmer in der Nähe, und Conan stand in nahezu absoluter Finsternis.
    »Ahriman verschlinge diese verfluchten Höhlen!« knurrte er. Mit den Zehen und der Stalaktitenspitze tastete er sich vorsichtig in die bisherige Richtung weiter.
    Da berührten seine ausgestreckten Arme etwas, das sich bewegte. Conan erstarrte und strengte Augen und Ohren nach einem Hinweis auf das unsichtbare Geschöpf in seinem Weg an.
    Ein lautes Zischen kam aus der Dunkelheit vor ihm. Es klang wie das Zischen einer Schlange, nur um ein Vielfaches verstärkt. Ein unverkennbarer Reptilgestank stieg Conan in die Nase. Wäre der schwache Luftzug in seinem Rücken nicht gewesen, der diesen Geruch von ihm blies, hätte er ihn schon eher bemerkt, nicht erst jetzt, da er seinen Ursprung offenbar direkt vor sich hatte.
    Schweiß bildete sich auf Conans Stirn. War er hier vielleicht auf ein Schlangennest gestoßen? Wie die meisten Barbaren aus dem Norden verabscheute er die Schlangen, die durch die dichten Dschungel der heißen Länder im Süden krochen. Mehrmals in seinem Leben hatte er gefährliche Abenteuer mit Schlangen bestanden, die weit größer waren als die normalen Arten – mit Ungeheuern, über fünfzig Fuß lang und mit Köpfen so groß wie die von Pferden.
    Er hoffte, sich unbemerkt zurückziehen zu können, und machte einen Schritt rückwärts. Da vernahm er ein Scharren, als würde etwas sehr Schweres über den Felsboden vor ihm gezerrt. Conan blieb stehen und hielt den Atem an, damit auch nicht das geringste Geräusch seine Anwesenheit verrate.
    Da leuchteten die Glühwürmer allmählich wieder auf. Als ihr grünliches Leuchten den Tunnel schwach erhellte, tauchte eine Scheibe kalten grünen Lichtes in Augenhöhe vor ihm auf. Es war ein riesiges Auge, und als es sich ein wenig zur Seite drehte, stellte Conan fest, daß es eines von einem Paar war.
    Nachdem die Glühwürmer

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