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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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»die Wüstenei« nannte. In ihren engen verwinkelten Straßen und schmutzigen Gassen, der Zuflucht von Dieben, Menschenräubern, Meuchelmördern und Schlimmerem, war ein Menschenleben höchstens ein Kupferstück wert, und eine Seele überhaupt nichts.
    Der riesenhafte junge Bursche, der sich auf dem Bett im Obergeschoß von Abuletes' Herberge im Herzen der Wüstenei räkelte, beschäftigte sich im Augenblick auch nicht in Gedanken mit jenen, die vielleicht gerade ihr Leben in dem stinkenden Schmutz der Straßen aushauchen mochten. Seine gletscherblauen Augen unter der geradegeschnittenen schwarzen Mähne ruhten auf der Frau mit der olivfarbenen Haut an der anderen Kammerseite. Sie zupfte gerade die vergoldeten Messingbrustschalen zurecht, die mehr von ihren schwellenden Brüsten offenbarten denn verhüllten. Der Rest ihrer Gewandung bestand aus schleierdünnen Beinkleidern, die von der Taille bis zu den Knöcheln geschlitzt waren, und einem vergoldeten Gürtel von nicht mehr als Zweifingerbreite um die vollen Hüften. Sie trug vier Ringe mit verschiedenen Ziersteinen: einen grünen Peridot und einen roten Granat an der Linken, einen blaßblauen Topas und rot-grünen Alexandrit an der Rechten.
    »Sag es nicht, Conan«, murmelte sie, ohne ihn anzusehen.
    »Sag was nicht?« brummte er. Wenn sein ungezeichnetes Gesicht verriet, daß er weniger als zwanzig Winter gesehen hatte, so drückten seine Augen nun aus, daß es Winter aus Eisen und Blut gewesen waren. Er warf seine Pelzdecke von sich und stand auf, um sich zu bekleiden. Wie immer sorgte er als erstes dafür, daß seine Waffen griffbereit waren: das alte Breitschwert in seiner Pferdelederhülle am Gürtel und der schwarzklingige karpashische Dolch im Lederband an seinem linken Unterarm.
    »Ich will von dir nichts für das, was ich an andere verkaufe. Kannst du dich damit nicht zufriedengeben?«
    »Es ist nicht nötig, daß du deinem Gewerbe nachgehst, Semiramis. Ich bin der beste Dieb von Shadizar, ja ganz Zamora.« Als sie lachte, klammerten seine Finger sich so heftig um den lederumwickelten Schwertgriff, daß sich die Knöchel weiß abhoben. Sein Stolz war berechtigt, auch wenn sie es nicht wußte. Hatte er nicht Zauberer getötet, Untoten ein Ende bereitet, einen Thron gerettet und den anderen gestürzt? Welch anderer seines Alters konnte sich dessen rühmen? Doch nie hatte er zu Semiramis darüber gesprochen, denn Ruhm war der Anfang des Endes für einen Dieb.
    »Und trotz all deiner Geschicklichkeit, was bleibt dir schon?« spöttelte sie. »Jedes Kupferstück, das du stiehlst, rinnt dir durch die Finger wie Wasser.«
    »Crom! Ist das der Grund, weshalb du nicht mein allein sein willst? Das Geld?«
    »Du bist ein Narr!« fauchte sie. Ehe er noch etwas zu erwidern vermochte, trippelte sie hocherhobenen Hauptes aus der Kammer.
    Eine Weile starrte er auf die kahlen Holzwände. Semiramis ahnte nicht, in welcher Klemme er steckte. Er war tatsächlich der erfolgreichste Einbrecher von Shadizar, und nun wurden seine Leistungen zur Gefahr für ihn. Die feisten Kaufleute und eitlen Edlen, deren vornehme Gemächer er plünderte, hatten beschlossen, eine Belohnung für ihn auszusetzen, dabei waren einige, eben dieselben Männer, höchstpersönlich an ihn herangetreten, damit er ihnen einen verräterischen Brief zurückbrächte oder ein Geschenk, das unbedacht der falschen Frau verehrt worden war. Was er über ihre Geheimnisse wußte, war vermutlich eher der Grund für ihre Belohnung auf seinen Kopf, als seine Diebstähle. Ersteres und die Zuneigung ihrer heißblütigen Töchter, die eine verbotene Beziehung zu dem kräftigen, wohlgebauten Barbaren reizte.
    Verärgert warf er sich einen schwarzen, khauranischen Umhang mit Goldverzierung um die breiten Schultern. Diese Grübeleien waren sinnlos. Er war ein Dieb und sollte sich endlich an die Arbeit machen.
    Er stieg die baufällige Treppe hinunter zur überfüllten Wirtsstube. Wütend knirschte er mit den Zähnen. Semiramis saß auf dem Schoß eines schnurrbärtigen komischen Menschenräubers, der einen buntgestreiften Umhang trug. Goldene Reifen schmückten seine muskelstrotzenden Oberarme, und von einem dunklen Ohrläppchen baumelte ein großer goldener Ring. Des öligen Mannes Rechte lag auf Semiramis' Busen, der linke Arm spannte sich, während die Hand unter dem Tisch fummelte. Das Mädchen wand sich verführerisch und kicherte, als der Kothier ihr etwas ins Ohr flüsterte. Conan schritt zum Schanktisch und tat, als

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