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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Tisch.
    Das
Mädchen hatte sich während der ganzen Zeit, die Conan sie beobachtet hatte,
weder aus der Ecke gerührt, noch ihre Haltung verändert. Ihr herzförmiges
Gesicht blieb unbewegt, als er sich ihr näherte, aber ihre gesenkten Augen, die
so blau wie ein Nordlandhimmel am frühen Morgen waren, weiteten sich wie die
eines verängstigten Rehes, und sie zitterte, als wolle sie davonlaufen.
    »Komm,
trink Wein mit mir«, lud Conan sie ein und deutete auf einen freien Tisch.
    Das
Mädchen starrte ihn an, und wenn das überhaupt möglich war, weiteten sich ihre
Augen noch mehr, dabei schüttelte sie den Kopf.
    Er
blinzelte erstaunt. Zwar war es dem unschuldigen Gesicht gar nicht zuzutrauen,
aber offenbar wollte sie gleich zur Sache kommen. »Wenn du keinen Wein
möchtest, was hältst du von zwei Silberstücken?«
    Das
Mädchen öffnete sichtlich erschrocken den Mund. »Nein … Ich meine … Ich
…« Selbst so stammelnd ließ ihre Stimme an Silberglöckchen denken.
    »Schön,
dann drei Silbermünzen – und eine vierte, wenn sich herausstellt, daß du sie
wert bist.« Sie starrte ihn nur stumm an. Warum vergeude ich bloß meine Zeit
mit ihr? fragte sich Conan. Schließlich gibt es genügend andere Mädchen. Es lag
wohl daran, daß sie ihn an Karela erinnerte. Zwar war ihr Haar nicht so rot,
und ihre Wangenknochen waren auch nicht so hoch wie die der Banditin, die sein
Bett geteilt und jedesmal Aufregung und Gefahr in sein Leben gebracht hatte,
wann immer sie sich begegnet waren, aber eine Ähnlichkeit bestand. Karela war
eine einmalige Frau, die sich selbst auf einem Thron gut machen würde. Aber was
hatte es für einen Sinn, alte Erinnerungen aufzufrischen?
    »Mädchen«,
sagte er barsch. »Wenn du mein Silber nicht willst, dann sag es, und ich suche
mir eine andere.«
    »Bleib«,
wisperte sie. Es fiel ihr offenbar schwer, das Wort herauszubringen.
    »Wirt!«
brüllte Conan. »Eine Kammer!« Das Gesicht des Mädchens lief unter der
Rougeschicht tiefrot an.
    Der
spinnenähnliche Mann eilte sofort herbei und streckte fordernd die Rechte aus.
»Vier Kupferstücke!« Er wartete, bis Conan sie in seine Handfläche hatte fallen
lassen, ehe er hinzufügte: »Die Treppe hoch, dann gleich rechts.«
    Conan
nahm das noch heftiger errötende Mädchen am Arm und zog sie hinter sich her die
knarrenden Holzstufen hoch.
    Die
Kammer war so, wie er sie erwartet hatte: winzig, mit Staub auf dem Boden und
Spinnennetzen in den Ecken. Ein wackliges Bett mit durchgelegener,
spreugefüllter Matratze und nicht gerade sauberen Decken; ein dreibeiniger
Hocker und ein Tisch bildeten die ganze Einrichtung. Doch was er vorhatte, ließ
sich hier genauso tun wie in einem Palast, ja vielleicht sogar besser.
    Er
ließ den schweren Sack plumpsend fallen, schloß die Tür mit einem Tritt und
legte die Hände auf die Schultern des Mädchens. Während er sie an sich zog,
schälte er die Seidenschichten ihrer Gewandung bis zur Taille hinunter. Ihre
Brüste waren voll, aber aufgerichtet. Sie japste, ehe er ihr den Mund mit
seinem verschloß, dann erstarrte sie in seinen Armen. So, wie sie sich benahm,
hätte er genausogut eine Statue küssen können.
    Er
stieß sie ein wenig zurück, ohne sie jedoch aus den Armen zu lassen. »Was bist
du nur für eine Dirne?« fragte er heftig. »Man könnte meinen, du hast noch nie
einen Mann geküßt.«
    »Habe
ich auch nicht!« fauchte sie, stammelte dann jedoch hastig: »Natürlich habe
ich. Ich habe viele Männer geküßt. Mehr als du zählen kannst. Ich bin sehr –
erfahren.« Sie entblößte die Zähne zu etwas, das vermutlich als einladendes
Lächeln gedacht war, jedoch verzerrt und verkrampft wirkte.
    Er
schnaubte abfällig und schob sie in Armeslänge von sich. Ihre Hände tasteten
nach dem hinuntergezogenen Gewand, doch dann hielt sie verlegen still. Ihr
schwerer Atem hob und senkte den Busen auf interessante Weise, und ihr Gesicht
lief wieder tiefrot an. »Du redest nicht wie ein einfaches Mädchen«, sagte er
schließlich. »Was bist du? Eine Kaufmannstochter, die von zu Hause weggelaufen
und zu dumm ist, wieder heimzukehren?«
    Ihr
Gesicht wandelte sich zur Maske hochmütigen Stolzes. »Du Barbar wirst die Ehre
haben, eine Edle von Ophir in – in dein Bett zu nehmen.« Selbst ihr Stammeln
tat ihrer Überheblichkeit keinen Abbruch.
    Diese
Worte, zusammen mit ihrer Bekleidung oder vielmehr Halbunbekleidetheit, war
zuviel für den Cimmerier. Er warf den Kopf zurück und brüllte vor Lachen.
    »Du
lachst

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