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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sicherzugehen, daß sie gehorchte, und nickte zufrieden, als sie die
Hände vors Gesicht schlug und keinen Ton mehr von sich gab. »Wenn du glaubst,
daß es nicht zu sehr unter deiner Würde ist, dann komm vor Sonnenuntergang zu
Baron Timeons Palast. Wenn nicht, weiß ich, wie dein weiterer Weg aussehen
wird.«
    Sie
schrie erschrocken auf, als er auf sie zukam, den Arm um sie legte und sie an
sich preßte. Mit der freien Hand fuhr er durch ihr langes Haar, und den Mund
drückte er auf ihre Lippen. Eine kurze Weile hämmerten ihre nackten Füße gegen
sein Schienbein, dann hörte sie allmählich damit auf. Als er sie wieder auf dem
Boden aufsetzte, blieb sie zitternd stehen und blickte ihn mit tränenfeuchten
Augen an.
    »Und
ich war sanft, verglichen mit anderen«, brummte er. Er griff nach dem Sack mit
der Bronzestatuette und verließ die Kammer.

3.
     
     
    Boros
war aus der Gaststube verschwunden, als Conan zurückkehrte, worüber der
Cimmerier froh war.
    Doch
der spinnenhafte Wirt rannte herbei und rieb sich die Hände. »Ihr wart nicht
lange bei dem Mädchen, edler Herr. Ich hätte Euch gleich sagen können, daß sie
Euch keine Freude machen würde. Meine Selina dagegen …«
    Conan
starrte ihn finster an, und der Mann zog sich hastig zurück. Crom! Welch ein
Tag, dachte der Barbar. Da wollte er sich ein Mädchen suchen, und es endete
damit, daß er eine eingebildete Pute vor ihrer eigenen Dummheit bewahrte! Er
hatte geglaubt, er wäre über so etwas hinaus.
    Die
Straße, auf die er trat, war eng und krumm, nicht viel mehr als eine Gasse, mit
schlammigen Löchern durchzogen, wo die rissigen Pflastersteine herausgehoben
und davongetragen worden waren. Doch selbst hier saßen Bettler herum. Conan
warf eine Handvoll Münzen in die nächste ausgestreckte Schale, und eilte
weiter, ehe andere der Armseligen ihn wimmernd aufzuhalten vermochten. Es stank
nach verrottenden Rüben und Kot.
    Er
war noch nicht weit gekommen, als ihm auffiel, daß die Bettler, statt ihm
hinterherzulaufen und ihn anzuflehen, verschwunden waren. Ihresgleichen hatten
den Instinkt von wilden Tieren. Seine Rechte legte sich um das Schwert, noch
ehe drei Männer in der Enge der Straße vor ihm auftauchten. Der Anführer hatte
einen alten Lumpen ums Gesicht gewickelt, wo das rechte Auge sein müßte. Die
beiden anderen trugen Bärte, einer kaum mehr als ein paar dünne Strähnen. Alle
drei hielten Schwerter in der Hand. Ein Fuß knirschte auf einem Pflasterstein
hinter ihm.
    Der
Cimmerier wartete nicht, bis sie einen weiteren Schritt machten. Er warf den
Sack mit der Bronzestatuette auf den Einäugigen, zog sein altes Breitschwert
und duckte sich tief, alles in einer Bewegung. Eine Klinge pfiff über seinen
Kopf, als er in der Hocke herumwirbelte, und schon stach seine Klinge in die
Seite des Mannes hinter ihm. Der Mann schrie gellend und sackte zusammen.
    Conan
warf sich mit eingezogener Schulter über den Zusammenbrechenden und rollte mit
dem Schwert in der Hand auf die Füße, gerade rechtzeitig, Einauge aufzuspießen,
als der mit erhobener Klinge auf ihn einstürmte. Einen Herzschlag lang blickte
Conan in ein braunes Auge, aus dem die Verzweiflung durch den Tod gelöscht
wurde, da war auch schon einer der anderen heran und versuchte ihn zu
bedrängen, während des Cimmeriers Schwert noch in Einauges Brust steckte. Conan
riß den Dolch aus des Toten Gürtel und stach ihn in des anderen Angreifers
Kehle. Mit gurgelndem Schrei kippte der Mann nach hinten.
    Das
war so schnell gegangen, daß der Aufgespießte jetzt erst zu fallen begann, und
nun riß Conan sein Schwert aus dem Körper.
    Der
Mann mit den dünnen Bartsträhnen war nicht einmal dazu gekommen, in den Kampf
einzugreifen. Nun stand er mit halberhobenem Schwert, sein Blick wanderte von
einem Toten zum andern, und seine dünne Nase zuckte. Er sah aus wie eine Ratte,
die gerade erst bemerkte, daß sie sich mit einem Löwen angelegt hatte. »…
nicht wert«, murmelte er. »Leben ist wichtiger als das Gold.« Wachsam wich er
zurück, bis er zu einer Seitenstraße kam, in die er mit einem letzten
verängstigten Blick hastete. In wenigen Augenblicken waren seine eiligen
Schritte verstummt.
    Conan
machte sich nicht die Mühe, ihm zu folgen. Straßenräuber, von denen es in der
Stadt mehr als genug gab, interessierten ihn nicht. Die hier hatten ihr Glück
bei ihm versucht und dafür bitter bezahlt. Er bückte sich, um seine Klinge
abzuwischen, als er sich plötzlich an etwas erinnerte. Der

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