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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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einige der hohen Bäume als Bau- oder
Brennholz zu fällen. Gewaltige Schwärme winziger Stechfliegen ließen sich auf
den Eindringlingen nieder und trieben sie in den Wahnsinn. Und entkam wirklich
einer den Fliegen, schüttelte ihn bald darauf heftiges, schmerzhaftes Fieber,
das schließlich zum Tod führte. Aus diesem Grund würden manche den Tod
vorziehen, ehe sie den Wald betraten.
    »Karten!«
sagte er plötzlich. »Ich werde Karten brauchen, damit meine Leute sich nicht
verirren. Du wirst sie für mich zeichnen.«
    »Wie
du befiehlst, o Mensch.«
    Die
müde Nachgiebigkeit des Dämons war Siegesmusik in Naipals Ohr.

18.
     
     
    Aus
den Bergen vor Gwandiakan schaute Conan staunend auf die Stadt. Alabastertürme,
goldene Kuppeln und Säulentempel erhoben sich von menschengeschaffenen,
vielterrassigen Steinhügeln schier ohne Zahl, und alles war von einer hohen,
meilenlangen Steinmauer ringsum geschützt.
    »Die
Stadt ist ja größer als Sultanapur!« staunte Enam.
    »Größer
als Sultanapur und Aghrapur zusammen«, berichtigte Hordo.
    Kang
Hou und seine Nichten schienen die Größe der Stadt als Altgewohntes
hinzunehmen. Und Hasan sowie Shamil hatten nur Augen für die Khitanerinnen.
    »Wie
klein müssen eure eigenen Länder sein, wenn ihr sie so groß empfindet«, sagte
Vyndra spöttisch. Sie saß ungefesselt auf ihrem Pferd, denn Conan hatte keinen
Grund gesehen, sie weiter gebunden zu halten, nachdem sie weit genug von der
Karawane entfernt waren. Sie trug ein Gewand aus grüner Seide, aus dem Gepäck
der Khitanerinnen. Da diese zierlicher waren als sie, spannte das Gewand und
betonte ihre Kurven vielleicht mehr, als ihr lieb war. »Viele Städte in Vendhya
sind so groß oder noch größer«, fuhr sie fort. »Ayodhya ist dreimal so groß!«
    »Sollen
wir vielleicht den ganzen Tag hier herumsitzen?« fragte Ghurran brummig.
Während die anderen des Reisens immer müder wurden, schien der Heiler neue
Kräfte zu sammeln, die ihn allerdings reizbarer machten.
    Noch
übelgelaunter fragte Prytanis: »Was ist denn mit diesem Palast, mit dem sie
ständig angibt? Nach den langen Tagen schmaler Kost, vor allem wenn wir nichts
fingen, und nichts als Wasser zu trinken, wird es allmählich Zeit, daß uns eine
willige Maid Wein und Köstlichkeiten vorsetzt. Um so mehr, da der Cimmerier die
da für sich selbst haben will.«
    Vyndras
Gesicht färbte sich, aber sie sagte lediglich: »Ich werde euch dorthin führen.«
    Conan
ließ sie voranreiten, hielt sich jedoch dicht hinter ihr, als sie auf sich
windenden Wegen die Berge verließen. Er wußte wirklich nicht, was er von der
Vendhyanerin und ihrem Benehmen halten sollte. Sie hatte nie einen Versuch
unternommen, zu fliehen und zur Karawane zu reiten, selbst wenn sie wußte, daß
sie gerade außer Sichtweite vor ihnen war und sie ihre Spur gar nicht verfehlen
konnte. Und ein paarmal hatte er sie dabei ertappt, wie sie ihn mit seltsamem,
undeutbarem Blick beobachtete. Er hatte nicht versucht, sich ihr aufzudrängen,
denn das erschien ihm falsch, nachdem er sie gewaltsam fortgeschleppt hatte.
Sie würde aus jedem Wort, das er sagte, eine Drohung hören, und er wollte sie
nicht noch mehr erschrecken. So beobachtete er seinerseits sie unsicher und
fragte sich, wie lange sie diese Ruhe noch vortäuschen würde.
    Ihr
Weg führte nur eine kurze Strecke der Stadt entgegen, dann bog er westwärts ab.
Ehe sie ganz aus den Bergen kamen, sah Conan viele Paläste in dieser Richtung,
riesige Bauten aus bleichem Marmor, der in der Sonne schimmerte, verstreut auf
Meilen auseinanderliegenden Lichtungen im Norden und Süden eines riesigen
Waldes. Weiter im Westen wuchsen die Bäume höher, und dort sah er auch keine
Paläste.
    Plötzlich
blieben die Bäume, durch die sie geritten waren, hinter ihnen zurück, und vor ihnen
lag ein riesiger Palast mit Elfenbeintürmen, Alabasterkuppeln, säulengetragenen
Terrassen und einer hundert Schritt breiten Marmorfreitreppe an der
Vorderseite. An jeder Seite befand sich ein großes Becken mit breiten
Marmorwegen ringsum, und das glatte Wasser eines jeden spiegelte den Palast
wider.
    Auf
dem Weg zur Freitreppe sagte Vyndra plötzlich: »Gwandiakan war früher einmal
eine beliebte Sommerfrische für den Hof, doch immer mehr Edle fürchteten sich
mit der Zeit vor dem gefährlichen Fieber, das durch den Wald im Westen
übertragen wurde. Ich war seit meiner Kindheit nicht mehr hier, doch weiß ich,
daß immer noch einige Dienstboten im Palast sind, also ist er

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