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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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anderen, und größte Behutsamkeit
und Verschwiegenheit waren vonnöten.
    So
wenig wie alles übrige beeindruckte einen Katari die Macht eines Zauberers.
Magie konnte einen Katari so schnell vernichten wie jeden anderen Sterblichen,
doch das bedeutete einem Katari nichts, denn er glaubte aus tiefster Seele
daran, daß er im Augenblick des Todes, welcher Art er auch sein mochte, sofort
an die Seite seiner Göttin versetzt würde. All das verursachte dem Zauberer
heftiges Pochen in den Schläfen.
    »Es
wird getan«, antwortete der Katari nun. »Als Gegenleistung für das, was Ihr
versprochen habt, wird Bhandarkar, auf seinem eigenen Thron sogar, der Göttin
geopfert werden. Doch werden die Versprechen nicht gehalten …«
    Naipal
beachtete die Drohung nicht. Das war etwas, womit er sich später befassen
konnte. Er hatte keineswegs die Absicht, einem Kult, der seine heimliche
Herrschaft untergraben könnte und dreist würde, noch zusätzliche Macht zu
geben. Die Khorassani konnten ihn ganz sicher gegen ein Assassinenmesser
schützen. Sie oder ein Leibwächter aus den Reihen der wiederbelebten Krieger
von König Orissas Grabpalast.
    »Ihr
versteht also«, sagte er, »daß die Tat geschehen muß, wenn ich das Zeichen
gebe? Keineswegs früher!«
    »Habe
ich nicht gesagt, daß ich verstehe?« wiederholte der andere.
    Naipal
seufzte. Die Katari hatten den Ruf, auf ihre Weise und zu einem Zeitpunkt zu
töten, den sie für richtig befanden. Doch selbst wenn Bhandarkar sich nicht
gegen Zauber geschützt hätte, durfte bei seinem Tod nichts auf Magie hinweisen.
Der Eindruck mußte gewahrt bleiben, daß seine Hände rein von Schuld waren, denn
er brauchte ein einiges Land unter der angeblichen Herrschaft Karim Singhs,
keines, das durch Widerstand gespalten oder durch Krieg verwüstet wurde. Und
wer würde schon annehmen, daß ein Zauberer sich der Dienste der Katari bedienen
würde, wenn er auf seine Weise mühelos töten konnte?
    »Sehr
gut«, sagte Naipal. »Auf mein Zeichen wird Bhandarkar vor den Augen seiner
Höflinge und Berater auf dem Thron durch Katarimesser sterben.«
    »Bhandarkar
wird sterben.«
    Damit
mußte Naipal sich zufriedengeben. Er reichte dem Katari einen Beutel mit Gold.
Der Mann nahm ihn mit gleichbleibend ausdrucksloser Miene und ohne ein Wort des
Dankes. Das Gold würde in die Truhen Kataris wandern, das war dem Zauberer
klar, und war deshalb nichts, womit er den Mann an sich binden konnte, aber die
Gewohnheit hatte es ihn versuchen lassen.
    Nachdem
der Assassine gegangen war, nahm Naipal sich nur Zeit, das schmale goldene
Kästchen mit dem Dämonendolch zu holen, dann eilte er in das graue Gewölbe tief
unter seinem Palast. Der wiederbelebte Krieger hielt an der Wand stehend Wache,
endlos, ohne je zu schlafen oder zu ermüden. Naipal gönnte ihm keinen Blick.
Der Reiz der Neuheit war verflogen, und was war schon ein einzelner Krieger
gegenüber den vielen, die er aus dem Nichttod wecken würde?
    Ohne
zu zögern, griff er nach der Elfenbeinschatulle, hob den Deckel und nahm den
Spiegel aus seinen Seidenhüllen. Er zeigte ein einzelnes Lagerfeuer, aus großer
Höhe gesehen. Seit nunmehr sieben Tagen wies der Spiegel des Nachts ein solches
Feuer auf, und des Tags einen kleinen Trupp Reiter, zunächst auf der Steppe
jenseits des Himeliangebirges, und nun in den Bergen oder vielmehr bereits an
ihrem Rand. Sie ritten langsamer als notwendig. Er hatte eine Weile gebraucht,
bis ihm klar geworden war, daß sie der Karawane folgten, die ihm die Truhen
bringen würde. Rettung und mögliches Unheil würden gleichzeitig eintreffen.
    Sieben
Tage hatten jedoch genügt, der bewiesenen Unfähigkeit Karim Singhs den Stachel
zu nehmen. Es beunruhigte ihn nicht mehr so wie am Anfang, zusehen zu müssen,
wie dieses mögliche Unheil immer näher kam. Von dem Schmerz hinter den Augen
abgesehen, der während der Verhandlung mit dem Katari aufgetreten war, fühlte
Naipal sich wie taub. So viel bliebe noch zu tun, dachte er, während er die
Schatulle schloß, und nur noch so wenig Zeit. Die Anspannung war unleugbar.
Aber er würde als Gewinner hervorgehen, wie immer.
    Mit
eiligen Bewegungen legte er die Khorassani auf ihre goldenen Dreibeine. Er
sprach die Worte der Macht. Feuer heller als die Sonne flammten und flackerten
und bildeten einen Käfig. Nunmehr folgte die Beschwörung, und mit Donnerknall
erschien Masrok im umzäunten Nichts, und Waffen glühten in fünf von seinen acht
Obsidianfäusten.
    »Es
ist lange her, o

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