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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Ausschau nach Vyndra, sah sie jedoch nicht. Die Diener scharten sich in
ständiger Bewegung um ihn und die andern, erkundigten sich, wie sie von
Diensten sein konnten und sprachen von Bädern und Betten. Flüchtig dachte er an
heimtückische Fallen, aber Kang Hou folgte einer Dienerin in eine Richtung,
während seine Nichten in eine andere geführt wurden, und Conan zweifelte nicht
an des Kaufmanns Fähigkeit, Fallen zu erkennen und ihnen zu entgehen. Ghurran
hatte sein Pferd behalten, wie er bemerkte.
    »Traut
Ihr jemandem hier nicht, Heiler?« erkundigte sich Conan.
    »Euer
Mißtrauen ist offensichtlich weit größer als meines. Natürlich ist Lady Vyndra
sowohl Frau als auch Vendhyanerin, was bedeutet, daß sie Euch entweder mit
ihrem Leben beschützen oder im Schlaf zu töten versuchen wird.« Das Leben im
Freien hatte die Haut des Greises tief sonnengebräunt, so daß sie nun weniger
pergamentähnlich wirkte, und seine Zähne schimmerten weiß, als er über Conans
sichtliches Unbehagen lächelte. »Ich reite nach Gwandiakan, vielleicht bekomme
ich dort die Zutaten für das Gegenmittel für Euch.«
    »Dieser
Greis«, brummte Hordo, nachdem der Heiler weggeritten war, »scheint von Sonne
und Wasser zu leben wie ein Baum. Ich glaube, er schläft nicht einmal.«
    »Es
ist bloß der Neid, weil du ihm an Alter immer näher kommst.« Conan lachte, als
der Einäugige ihn finster anblickte.
    Beim
Anblick der Korridore, durch die Punjar ihn führte, dachte Conan verwundert an
Vyndras Bemerkung, der Palast sei nicht mehr sonderlich gut erhalten. Die
bunten Teppiche auf dem Marmorboden, die kunstvollen Behänge an den Wänden
waren schöner und kostbarer als alle, die er in Palästen in Nemedien und Zamora
gesehen hatte, und gerade diese Länder waren für ihren aufwendigen Wohnstil
bekannt. Goldene, mit Amethysten und Opalen besteckte Lampen hingen an
Silberketten von Decken mit Wandgemälden von Helden vergangener Zeit,
Leopardenjagden und ungewöhnlichen, geflügelten Geschöpfen. Fremdartiger Zierat
aus feinem Kristall und Gold lag und stand auf Tischen aus Ebenholz und
Elfenbein, die mit Türkisen und Silber eingelegt waren.
    Die
Bäder waren Becken aus vielfarbigen Marmorfliesen im Mosaikmuster, aber es gab
auch solche aus Achat und Lapislazuli. In einem Becken war das Wasser warm, im
nächsten kühl. Verschleierte Dienerinnen in makellos weißen Gewändern beeilten
sich, duftende Öle in das Wasser zu gießen und Conan Seifen und weiche Tücher
zu bringen. Er behielt sein Breitschwert in Reichweite und legte es von einem
Beckenrand zum nächsten, als er aus dem Warmen ins kältere Wasser stieg. Die
Frauen flüsterten daraufhin miteinander, aber er achtete nicht auf ihre erstaunten
Blicke. Sich von seinem Schwert zu trennen, bedurfte mehr Vertrauen, als er
empfand.
    Conan
lehnte die vornehmen Seidengewänder ab – einschließlich der endlosen
Seidenstreifen, die zu einem Turban gewickelt werden sollten –, die man für ihn
gebracht hatte, damit er sich von seiner durch die Reise staubigen und
schmutzigen Kleidung trennen könnte. Statt dessen wählte er einen einfachen
Kittel in dunklem Blau aus und schnallte sich den Schwertgürtel darüber. Punjar
kam wieder herbei, als er fertig war, und verbeugte sich tief.
    »Würdet
Ihr die Güte haben, mir zu folgen, Gebieter?« Er wirkte nervös, und Conan legte
die Hand um den Schwertgriff, als er dem anderen bedeutete vorauszugehen.
    Das
Gemach, in das Punjar Conan brachte, hatte eine hohe Kuppeldecke und schmale
Säulen mit kunstvollen vergoldeten Fresken. Ganz gewiß waren diese Säulen als
Stützen zu dünn. Am oberen Wandteil war der Marmor in feinem Schnörkelmuster
durchbrochen. Die so entstandenen einzelnen Öffnungen waren winzig, wie Conan
bemerkte, aber vielleicht doch groß genug für einen Armbrustbolzen.
    Der
Boden aus rautenförmigen Marmorfliesen in Rot und Weiß war zum größten Teil
unbedeckt, allerdings lagen auf einer Seite Seidenkissen in großer Zahl herum.
Neben den Kissenhaufen standen niedrige Tischchen aus gehämmertem Messing, und
auf ihnen goldene Tabletts mit Datteln und Feigen, ein mit Rubinen besetzter
goldener Kelch und eine hohe Kristallkaraffe voll Wein. Conan fragte sich, ob
er wohl vergiftet war, dann lachte er fast laut bei der Vorstellung, daß man
vielleicht jemanden vergiften wollte, der bereits unter einer tödlichen
Vergiftung litt.
    »Habt
die Güte, Euch zu setzen, Gebieter.« Punjar deutete auf die Kissen.
    Conan
tat es,

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