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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Mensch«, schrie der Dämon ergrimmt, »seit du mich das
letztemal gerufen hast. Hast du denn nicht gespürt, wie der Stein an deiner
Haut pulsierte?«
    »Ich
war beschäftigt. Vielleicht ist es mir nicht aufgefallen.« Vor Tagen schon
hatte Naipal den schwarzen Opal vom Hals genommen, um seinem heftigen Pochen zu
entgehen. Es war ganz gut, wenn Masrok warten mußte. »Außerdem hast du selbst
gesagt, daß die Zeit für einen wie dich von keiner Bedeutung ist.«
    Masrok
bebte am ganzen massigen Körper, als wolle er sich gegen die feurigen Gitter
werfen, die ihn gefangenhielten. »Mach dich nicht dümmer, als du bist, o
Mensch. In dem Gefängnis, in das du mich verbannt hast, saß ich fest, und nur
seine leere Weite auf Ebenen, die du nicht einmal ahnst, vermochte mich zu
retten. Meine anderen Selbst wissen, daß einer der Sivani nicht mehr ist! Wie
lange kann ich vor ihnen fliehen?«
    »Vielleicht
brauchst du gar nicht mehr vor ihnen zu fliehen. Vielleicht ist der Tag deiner
Freiheit nahe, während diese anderen in alle Ewigkeit gefangenbleiben – weit
weg von dir, genau wie von dieser Welt.«
    »Wie,
o Mensch? Wann?«
    Naipal
lächelte wie immer, wenn ein Mensch, den er durch seine Machenschaften in
hoffnungslose Verzweiflung getrieben hatte, die ersten Zeichen des Wahnsinns
zeigte, ehe er ihm ganz verfiel. »Sag mir, wo König Orissas Grabpalast zu
finden ist«, forderte er ihn mit ruhiger Stimme auf. »Wo liegt die seit
Jahrhunderten verlorene Stadt Maharashtra?«
    »Nein!«
Das Wort echote zehntausendmal, als Masrok sich in einem schwarzen Wirbel
drehte und die brennenden Wände seines Käfigs, von der Wut des Dämons
erschüttert, vibrierten. »Das werde ich nie verraten! Nie!«
    Der
Zauberer blieb stumm abwartend sitzen, bis die rasende Wut des Dämons sich ein
wenig gelegt hatte. »Sag es mir, Masrok!« befahl er.
    »Nie,
o Mensch! Wie oft habe ich dir gesagt, daß es Grenzen deiner Macht über mich
gibt! Nimm den Dolch, den ich dir gab, und wirf ihn nach mir. Töte mich, o
Mensch, wenn du das begehrst. Aber dieses Geheimnis werde ich nie verraten.«
    »Nie?«
Naipal legte den Kopf fragend schräg, und das grausame Lächeln spielte wieder
über seine Lippen. »Vielleicht nicht.« Er berührte das goldene Kästchen, doch
nur flüchtig. »Ich werde dich nicht töten, sondern zurücksenden und dich für
immer und ewig dortlassen.«
    »Was
soll das nun wieder, o Mensch?«
    »Ich
werde dich nicht zu diesen Ebenen schicken, die weiter sind, als ich ahne,
sondern in jenes Gefängnis, das du mit deinen übriggebliebenen Selbst teilst.
Kann etwa auch ein Dämon Furcht empfinden, wenn seine Jäger ebenfalls Dämonen
sind? Ich kann dich nur töten, Masrok. Werden sie dich töten, wenn sie dich
erwischen? Oder können Dämonen sich Foltern für Dämonen ausdenken? Nun, werden
sie dich töten? Oder dich unter Martern weiterleben lassen bis zum Ende der
Zeit? Unter Martern, die dich dein Gefängnis in der Erinnerung als das
herrlichste Paradies erscheinen lassen? Nun, Masrok?«
    Der
riesige Dämon starrte ihn reglos böse an. Und doch war Naipal seiner Sache
sicher. Wäre Masrok ein Mensch, würde er sich jetzt die Lippen benetzen und
schwitzen. Das wußte er!
    »Meine
Freiheit, o Mensch?« fragte der Dämon schließlich. »Auch meine Freiheit von
dir?«
    »Sobald
der Grabpalast gefunden und die todlose Armee in meiner Hand ist, erhältst du
deine Freiheit. Mit einem Bann natürlich, der sicherstellt, daß du mir in
Zukunft weder schaden noch mich behindern kannst.«
    »Natürlich«,
murmelte Masrok.
    Der
Teil mit dem Bann ist vollkommen, dachte Naipal. Die Sorge um seine eigene
Zukunft würde den Dämon überzeugen, daß er sein Versprechen zu halten
beabsichtigte.
    »Nun
gut, o Mensch, die Ruinen von Maharashtra liegen zehn Meilen westlich von
Gwandiakan und wurden schon vor langer Zeit vom Ghelai-Wald überwuchert.«
    Geschafft!
Naipal wäre am liebsten aufgesprungen und vor Freude herumgehüpft. Gwandiakan!
Das mußte ein Omen sein, denn die erste Stadt, bei der Karim Singhs Karawane
diesseits des Himeliangebirges Rast machen würde, war Gwandiakan. Er mußte sich
durch die Spiegel mit dem Wazam in Verbindung setzen. Er würde der Karawane in
aller Eile entgegenreisen, um gleich dort die Truhen zu übernehmen, und sich
dann unmittelbar zu dem Grabpalast begeben. Kein Wunder, daß die Ruinen nie entdeckt
worden waren. Nie war eine Straße durch den gewaltigen Ghelai-Wald gebaut
worden, und wenige hatten je versucht,

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