Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
aufhören, ehe der andere nicht zu Boden gestreckt war.
    Am Schluß jedoch erwiesen sie sich doch als sterblich. Allmählich erfolgten die Attacken nicht mehr so präzise, die Abwehr verlor an Schnelligkeit, Schweiß floß in Strömen bei beiden nahezu gleich starken Recken. Ihr Atem klang wie Blasebälge. Aus kleinen Wunden an Armen und Beinen floß Blut.
    Zum ersten Mal ließen sie voneinander ab. Für die Zuschauer sah es aus, als ruhten sich die Kämpfer für einen weiteren langen Waffengang aus. Totila und Conan kannten aber die Wahrheit. Sie waren gleichermaßen müde. Der Schildarm erlahmt schneller als der Schwertarm. Noch ein oder zwei, höchstens drei Schläge – dann war der Zweikampf entschieden.
    »Ich danke dir für einen hervorragenden Kampf, Cimmerier«, sagte Totila. »Wie immer er auch ausgeht, den wird so leicht niemand vergessen.«
    »Ich grüße Euch, Totila«, erwiderte Conan. »Ihr hättet ein Krieger bleiben sollen, statt die Königswürde zu suchen.«
    »Ein Mann muß den Pfad der Könige betreten, wenn er überzeugt ist, daß Größe auf seiner Stirn geschrieben steht. Komm, laß uns diesen Kampf beenden.«
    Totila hob noch einmal den Schild. Nur die Augen waren über dem Rand zu sehen. Mit einem Schrei griff er an. Wortlos ging Conan zum Gegenangriff über. Das aus einer Schenkelwunde herausfließende Blut machte den Boden schlüpfrig, so daß er ausrutschte und beinahe stürzte. Totila nützte diesen Augenblick der Schwäche und holte zu einem gewaltigen Schlag aus. Dabei ließ er den Schild einige Finger breit sinken. Das reichte dem Cimmerier.
    Conan hatte sein Gleichgewicht inzwischen wiedergefunden und setzte nun zum erstenmal die Schwertspitze ein. Mit vollem Körpergewicht stieß er zu. Die Spitze traf Totilas zu einem Schrei aufgerissenen Mund, zerschmetterte die Zähne und drang durch Gaumen und Schädeldecke. Dann ragte die Klinge zwei Handbreit über den schimmernden Helm hinaus. Conan riß das Schwert zurück. Einen Augenblick lang stand der mächtige Körper des Königs der Tormanna noch aufrecht da. Dann aber stürzte Totila wie ein gefällter Baum zu Boden.
    Conan wandte sich an die Tormanna. »Wer will seinem König ins Reich der Nacht folgen?«
    Die Tormanna, vor einer Stunde noch so zuversichtlich, waren am Boden zerstört. Ohne König standen sie da in einem fremden Land, dazu noch in der Minderzahl. Schließlich trat der alte Krieger, der schon in der vergangenen Nacht Wortführer gewesen war, zu Alcuina.
    »Königin der Cambrer, unser König stammt aus keinem alten Adelsgeschlecht. Er hinterläßt auch keinen Erben. Wenn sich die Cambrer und die Thungier vereinen, werden auch die Tormanna diesem Bündnis beitreten, vorausgesetzt wir werden alle gleich behandelt.«
    Alcuina blickte zu Leovigild. Er nickte. Da sprach sie zu dem Alten: »So sei es!« Das Schwören der Lehenstreue war im Norden eine einfache Sache. Sie zeigte auf Totilas Leiche. »Werft diesen Kadaver auf den Scheiterhaufen des falschen Leovigild. Totila war kein wahrer König.«
    »Nein!« rief Conan. »Errichtet für ihn einen Scheiterhaufen, der höher ist als Odoacs! Dieser Mann war ein wahrer König! Wenn nötig, stapele ich das Holz mit meinen eigenen Händen auf, bei Crom!«
    Alcuina schaute ihn nachdenklich an und sagte dann: »Tut, was mein Champion sagt. Verbrennt ihn mit Umhang, Schwert und Helm.«
     
    Der Kaufmann Dawaz war gerade dabei, eine Schiffsladung zu löschen, als er eine ihm bekannte Gestalt sah. Die lange, rabenschwarze Mähne, die eine frische Brise blähte, war auch auf die Entfernung unverkennbar.
    »Conan!« rief er und winkte.
    Dann ließ er den Seefrachtbrief sinken und lief dem Krieger entgegen. Conan trug nicht mehr die bronzene Rüstung. Etliche breite goldene Armreifen, mit Edelsteinen besetzt, glänzten an seinen Armen. An der Seite hing ein aquilonisches Langschwert.
    »Sei gegrüßt, Dawaz!« sagte Conan. »Wann segelt das Schiff nach Süden?«
    »Morgen, sobald das Schiff gelöscht hat und ich meine Waren darauf verstaut habe. Wie ist es dir ergangen? Hat es dir im Norden gefallen?«
    »Der Winter war gar nicht übel. Keineswegs so langweilig, wie ich befürchtet hatte«, antwortete Conan grinsend. »Hat das Schiff auch guten Südwein gebracht?«
    »Turanischen, wirklich vom feinsten! Aber jetzt erzähl schon. Du muß ja wahre Wundertaten vollbracht haben, um so goldbehangen zu sein.«
    Vor dem Haus bleib Conan stehen. »Laß uns den Wein probieren. Dann erzähle ich

Weitere Kostenlose Bücher