Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
in die Scheide. Hocherhobenen Hauptes schritt er von dannen.
    »Heißt das, daß Totila jetzt unser König ist?« fragte ein Thungier.
    »Darüber müssen wir noch sprechen«, sagte der Alte. Dann blickte er auf die beiden Leichen hinab. »Was ist nur in den Jüngling gefahren, so etwas zu tun? Odoac hätte doch sowieso nicht mehr lange gelebt. Dann hätten wir ihn mit Jubel als König zurückgeholt. Wir haben ihn doch alle geliebt.«
    »Vielleicht haben ihn Scham und Wut über das Bündnis mit Totila übermannt und ihm den Verstand geraubt«, sagte ein anderer Krieger.
    »Vielleicht werden wir nie die Wahrheit erfahren«, meinte der Alte. »Aber jetzt stehen wir vor einem Problem: Odoac und Leovigild waren die letzten des königlichen Hauses. Wir haben keinen König mehr. Es bleiben nur Totila und Alcuina, und die wird Totila morgen sein eigen nennen.«
    Alle schwiegen bedrückt. Der Mann, der sie im Dunkeln belauscht hatte, hatte genug gehört. Conan schlich sich in seiner schwarzen Fellkleidung und dem rußgeschwärzten Gesicht zurück. Er war so lautlos wie ein Pikte. Als er in ausreichender Entfernung von den Lagerfeuern war, sprang er auf und lief schnell zurück zur Mauer, wo ein Seil hing. Schnell wie ein Eichhörnchen war er hinaufgeklettert und begrüßte die Wachtposten. Viele Cambrer schliefen auf dem Wehrgang, um bereit zu sein, falls der Feind überraschend nachts angreifen sollte.
    Conan eilte zu Rerins Hütte und riß die Tür auf. Der Alte war in eine seiner Zauberpraktiken vertieft. »Du hattest recht«, erklärte Conan. »Iilma hat heute abend zugeschlagen.«
    »Ich wußte es! Ich habe es deutlich gespürt!«
    Conan berichtete knapp über die Ereignisse, die er beobachtet hatte, und was er beim Feind belauschen konnte.
    »Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wie er es machen würde«, sagte Rerin. »Im Kampf hätten es zu wenige gesehen. Totila zerschmetterte den Kopf des falschen Leovigilds, weil die Ähnlichkeit schnell geschwunden wäre. Dann haben die Thungier jetzt also keinen König.«
    »O nein!« verbesserte Conan ihn. »Sie haben einen. Sie wissen es nur noch nicht.«
    Beide Männer lächelten still vor sich hin.

15. Krieg dreier Völker
    15
     
    KRIEG DREIER VÖLKER
     
     
    Totila erhob sich und legte seine Rüstung für den bevorstehenden Kampf an. Ihn erfüllte die tiefe Befriedigung eines Mannes, dessen sorgfältige Planung nun die Früchte ernten würde. Er gürtete sein Schwert um und verließ das Zelt.
    »Sind die Scheiterhaufen fertig?« fragte er einen Krieger. Der Mann deutete auf zwei große Holzstöße, die man bei den großen Steinen aufgeschichtet hatte. »Dann laßt uns hingehen und die Kadaver verbrennen«, sagte Totila ungeduldig. »Wir müssen heute noch den Endkampf und eine königliche Vermählung schaffen.«
    Die Thungier waren bereits um die Scheiterhaufen versammelt, die sie die ganze Nacht hindurch errichtet hatten. Die Tormanna lungerten in der Nähe, auf die Speerschäfte gestützt. Sie zeigten wenig Respekt vor den Toten. Die Sitte wollte es, daß Krieger, die im Kampf fielen, nach Beendigung einer Schlacht entweder verbrannt oder nach Hause geschafft wurden, wenn dies möglich war aufgrund der Entfernung.
    Iilma gesellte sich zu Totila. »Bist du mit meinem Werk zufrieden, mein König?«
    »Durchaus«, antwortete Totila. Er lächelte seinem Magier wohlwollend zu. »Noch vor kurzem hätte ich dich am liebsten umgebracht, weil du so oft versagt hattest. Aber jetzt sieht es so aus, als wendete sich alles zum Guten.«
    »Ich wünsche meinem König immer nur das Beste«, lobhudelte Iilma. In den vergangen Tagen hatte er viel von seiner Arroganz eingebüßt. Konnte er unter dem Einfluß einer unheilbringenden Macht stehen? Aber sein letztes Werk konnte nicht mehr fehlschlagen! Da war er sicher.
    Ohne schöne Worte zu verlieren, packte Totila eine Fackel und stieß sie in den größeren Scheiterhaufen. Dann sagte er lustlos: »Hiermit übergebe ich den Geist meines königlichen Bruders Odoac der ewigen Ruhe.«
    Dann ging er unter dem unwilligen Gemurmel der Thungier zum kleineren Holzstoß. Bei einer Königsverbrennung mußte die feierliche Ansprache Stunden dauern. Totilas Verhalten war empörend! Aber es stand ihnen ein noch größerer Schock bevor.
    »Die Cambrer kommen!« rief ein Krieger.
    Alle schauten in Richtung Alcuinas Festung. Da rückte die gesamte Streitmacht der Cambrer an, mit der Königin an der Spitze!
    »Welch Frevel!« rief Totila. Seine Stimme klang

Weitere Kostenlose Bücher