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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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aus vergoldeter Bronze gearbeitet war. Diesen Gegenstand hatte der Mann in der Luft geschwenkt.
    In dem Behälter steckte ein Pergament. Conan entrollte es, konnte aber die Schrift nicht entziffern. Fluchend steckte er es zurück und stieg wieder in den Sattel. Dann fing er das Pferd des Boten, warf seinen bewußtlosen Reiter quer über den Sattel und trabte zurück zu seinen Männern.
    Rustuf kam ihm schon entgegen. Er lächelte erleichtert. »Ich bin froh, dich zu sehen, Conan. Die Hyrkanier waren ganz verstört, als du davongeprescht bist. Sie dachten wohl, du wolltest den Kagan verraten und Sogaria warnen. Dann wäre es Fawd und mir übel ergangen.«
    »Ich sollte wohl zufrieden sein, wenn sie mir gehorchen, solange ich unter ihnen bin«, sagte Conan. »Liebe und Loyalität kann ich noch nicht erwarten.«
    »Was bringst du da? Einen Gefangenen?«
    »Einen Boten, aber ich kann die Meldung nicht lesen.«
    »Ach, der wird uns schon alles sagen, keine Bange!« versicherte ihm Rustuf.
    Die Hyrkanier waren sichtbar froh, den Gefangenen zu sehen, da sie sich viel Spaß mit ihm versprachen.
    »Zuerst sehen wir mal, ob der Mann ohne Zwang redet«, erklärte der Cimmerier. »Wenn er willig ist, wird ihm kein Haar gekrümmt.«
    Die Hyrkanier waren über diese ungewohnte zimperliche Behandlung erstaunt, wagten aber ihrem Anführer nicht zu widersprechen. Nach einigen Minuten setzte sich der Bote auf und blickte umher. Furcht zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als er die wilden Steppenreiter erblickte.
    »Sogarier«, sagte Conan, »du bist mein Gefangener. Ich brauche einige Antworten. Sprich offen und ehrlich, dann wird dir nichts geschehen. Weigerst du dich aber oder belügst mich, werden meine Männer dich zum Reden bringen. Sie sind äußerst erfinderisch, wenn es darum geht, Zungen zu lösen.«
    Der Mann schluckte. »Frag mich; aber ich fürchte, das Wenige, das ich weiß, wird dir nicht viel helfen.«
    Conan grinste. »Darüber entscheide ich. Kennst du den Inhalt der Botschaft, die du überbringst?«
    »Es ist eine Warnung an den Kommandanten der Garnison Khulm, daß die Steppennomaden auf Sogaria zureiten. Aber das ist für dich sicher nichts Neues.«
    »Ganz recht. Gibt es bestimmte Anweisungen für den Kommandanten?«
    »Nur, daß er das Fort tapfer halten und eher sterben soll, als einen Zoll sogarischen Bodens preiszugeben.«
    »Es ist doch immer dasselbe«, sagte Rustuf und lachte lauthals. »Welcher Soldat ist so töricht, solche Befehle ernstzunehmen?«
    Etwas kam Conan komisch vor. »Wie lange weiß der Prinz von Sogaria schon, daß die Nomaden kommen?«
    »Vor drei Tagen begann die Stadt, sich auf eine Belagerung vorzubereiten. Ich wurde gestern morgen ausgeschickt, um die drei königlichen Forts zu warnen. Khulm ist meine letzte Station.«
    Anscheinend waren die Hyrkanier doch nicht so pfeilschnell und unsichtbar, wie sie dachten. Oder gab es im Gefolge des Kagan einen Verräter, der die Stadt gewarnt hatte? Ein Verräter, der wußte, daß Sogaria das erste Angriffsziel war. Der Cimmerier behielt diesen Verdacht für sich.
    »Wie viele liegen in der Garnison?«
    »Na, so viele wie in jedem königlichen Fort. Ein Viertel eines Kavallerieflügels, zweihundertfünfzig Mann.«
    Conan kannte die Art gut, mit der ein verängstigter Mann sich bemühte, einen Rest Stolz zu retten. Dieser tat so, als sei allgemein bekannt, wie stark die Besatzung eines Forts war, dadurch verriet er keine Geheimnisse.
    »Ist der Kommandant ein erfahrener Krieger?« fragte Conan weiter.
    »Er ist der Sohn eines Höflings, wie die meisten Offiziere.« Der Mann tat so, als sei auch dies allgemein bekannt.
    »Bindet ihn und führt ihn weg!« befahl Conan. »Vielleicht habe ich später noch Fragen an ihn.« Der Bote schaute ihn erleichtert an.
    Conan musterte die Gegend. Dort, wo sich der Fluß um die linke Seite des Hügels wand, stand ein Wäldchen. Dorthin zeigte er und befahl seinen Männern: »Holt dort drüben Schilfbündel und kurze Stöcke. Seid vorsichtig, daß man euch vom Fort nicht sieht!« Kopfschüttelnd gehorchten die Männer. Wieder einmal hielten sie ihren Anführer für verrückt.
    Am frühen Nachmittag ritt Conan mit seinen Fünfzig um den Hügel herum und durch den Fluß. Wenige Minuten später näherten sie sich dem Fort. Trommeln und Hörner erschallten, das Tor wurde zugeschlagen. Furchtlos ritten die Steppenreiter bis kurz vor die Mauer.
    »Kommandant des Forts!« rief Conan. »Zeig dich und verhandle!«
    Auf dem

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