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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Mauerkranz drängten sich die Soldaten. Nach kurzer Zeit erschien eine Gestalt in goldschimmernder Rüstung mit einem mächtigen Federbusch auf dem Helm. »Wer bist du?« rief der Mann. »Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Ich bringe dir Grüße von Bartatua, dem Führer der Ashkuz, und dem rechtmäßigen Herrscher der ganzen Welt«, antwortete der Cimmerier mit weithin schallender Stimme. »Mein Herr wünscht, seinen unumschränkten Platz als Herrscher in Sogaria und den anderen Städten an der Karawanenstraße einzunehmen. Ich bin General Conan, ursprünglich aus Cimmerien, und bin hier, um die Übergabe dieses unbedeutenden Stützpunkts durchzuführen. Wenn du meine Bedingungen akzeptierst, lasse ich dich am Leben.«
    Während des darauffolgenden Schweigens zielte ein Mann auf der Mauer, offensichtlich nicht diszipliniert genug, Befehle abzuwarten, direkt auf Conan. Rustuf sagte etwas, worauf seine Zehnerabteilung wie ein Mann schossen. Der sogarische Bogenschütze fiel über die Mauer und landete mit einem dumpfen Aufprall im Staub. Auf diese kurze Entfernung hatten die zehn Pfeile sein schweres Kettenhemd durchbohrt, als sei es aus Pergament. Alle zehn Pfeile standen so eng, daß eine Handfläche sie hätte bedecken können – und direkt über dem Herzen.
    Conan tat, als sei nichts geschehen. »Ich warte auf deine Antwort!«
    »Du scherzt doch!« rief der Kommandant. »Du nennst dich General; doch zähle ich nur fünfzig Reiter unter deiner Führung. Wie kannst du erwarten, daß ich einem so lächerlich kleinen Haufen Khulm übergebe?«
    Conan lächelte. Er wußte, daß er gewonnen hatte. Der Kommandant hatte nicht gesagt, daß er sich nicht ergeben wolle, nur daß er es einer so kleinen Schar gegenüber ablehne.
    »Dies ist lediglich meine Leibgarde«, erklärte der Cimmerier. »Ich bin nur vorausgeritten, um dir Gelegenheit zu geben, dich einem Offizier angemessenen Ranges zu ergeben. Dort sind meine Truppen.«
    Der Cimmerier deutete schwungvoll nach oben. Auf der Kuppe des Hügels, von dem aus Conan das Fort ausspioniert hatte, ritt langsam eine endlose Kolonne. Sie kam von links und verschwand im Wäldchen an der Flußbiegung.
    Conan sah, wie sich die Lippen der Männer auf der Mauer bewegten, als sie die Stärke des Feindes zählten. Doch vergebens. Immer mehr tauchten links des Hügels auf.
    »Sie tränken die Pferde und schlagen dann ein Lager an geeigneter Stelle auf. Das sage ich dir, um Zeit zu sparen, falls du etwa mit dem Gedanken spielst, herauszukommen und uns anzugreifen. In kurzer Zeit werden auch die Belagerungsmaschinen eintreffen. Als Offizier verstehe ich natürlich, daß du lieber bei der Verteidigung der Ehre deines Prinzen sterben würdest, als Khulm preiszugeben, obwohl dein Herr es nicht der Mühe wert hielt, dich zu warnen. Ein schneller Kampf erspart uns mehrere Stunden mühsamer Arbeit morgen früh, ehe wir deine armselige Lehmbehausung stürmen.«
    »Nicht so schnell, General Conan!« rief der Kommandant. »Es stimmt, daß Khulm keine richtige Festung ist, sondern lediglich eine Garnison mit einigen Unterkünften. Wir verjagen von hier aus nur das Banditenpack der Steppe. Unsere eigentliche Aufgabe ist die Verteidigung Sogarias. Laß uns zu unserem Herrn in die Stadt ziehen, und ich höre mir deine Bedingungen an.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Conan. »Ihr legt alle sofort die Waffen nieder. Sämtliche Pferde, Waffen und Rüstungen bleiben im Fort zurück. Desgleichen alle Wertgegenstände. Jeder Mann kann eine Tunika, Hose und Stiefel behalten. Wir werden jeden einzelnen durchsuchen. Ich warne euch daher: Versteckt nichts am Körper. Ich brauche wohl nicht zu betonen, daß ich euch mit sehr viel weniger laufen lassen könnte, besonders mit weniger Körperteilen. Meine Männer sind eifrige Sammler von Trophäen. Ich denke da an ...«
    »Genug! Ich akzeptiere deine Bedingungen, General Conan!« rief der Kommandant. »Wir gehorchen auf der Stelle.«
    Die Verteidiger verließen den Mauerkranz. Gleich darauf öffnete sich das Tor, und unbewaffnete Männer stürmten heraus. Conan befahl einer Zehnerschaft, alle genau zu durchsuchen, während die übrigen Männer schußbereit im Sattel zuschauten.
    »Das war ein billiger Sieg, General Conan«, sagte der Kommandant, als seine Männer sich auf den langen beschwerlichen Marsch nach Sogaria in Bewegung setzten. »Denk ja nicht, daß es in Zukunft so weitergeht. Sogaria ist stark. Seine Mauern sind für euch wilde Steppenreiter unvorstellbar

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