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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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verlangen.«
    »Zumindest könnten wir unsere Ehre retten«, sagte Bartatua. »Ganz gleich was danach auch geschieht.«
    »Du siehst es zu schwarz«, widersprach Conan. »Vielleicht mußt du deine Eroberungszüge um ein Jahr verschieben. Sobald du deinen Männern den nächsten Sieg und die nächste Beute gegeben hast, lieben sie dich wie früher. Krieger sind leicht zu ersetzen. Eine neue Ernte junger Männer wächst jedes Jahr heran. Du hast hier eine ganz wichtige Lektion gelernt. Jetzt weißt du auch, was die Menschen empfinden, wenn ihr sie abschlachtet, ohne daß sie sich wehren können.«
    Der Ushi-Kagan brachte eine Art Lächeln zustande. »Wie gut, daß ich nicht viel Mitleid brauche, denn von dir bekomme ich wirklich keins.«
    Conan zuckte mit den Schultern. »Ich hatte es nie nötig, warum du? Führer haben wichtigere Sachen zu erledigen, als sich gegenseitig zu bemitleiden.«
    »Das stimmt«, sagte Bartatua. »Komm, wir reden mit den Männern!« Sie wandten sich zum Gehen, als plötzlich ein Pferd über die Hügel auf das Tor im Erdwall zupreschte. Der Reiter trug flatternde schwarze Gewänder.
    »Dieses Teufelsweib hat es wieder geschafft!« rief Bartatua. »Mögen die Götter sie bis auf die Knochen verfluchen!«
    »Ich nehme an, es wäre zuviel erhofft, daß ein Bogenschütze einen Pfeil in diesen schönen Körper schießt.«
    Diese Hoffnung wurde in der Tat nicht erfüllt. Ungestört ritt Lakhme durchs Tor. »Es ist auch egal«, erklärte Bartatua. »Ich schwor, sie in der Stadt der Grabhügel zu töten, und das werde ich tun. Wir müssen darauf achten, sie nicht im Schlachtgetümmel zu erschlagen. Der Tod wäre zu schnell. Komm, mein Freund, wir müssen unsere Anordnungen treffen!«

Siebzehn
    S IEBZEHN
     
     
    Die Sonne berührte den Horizont, als Khondemir alles für seinen großen Zauber vorbereitete. Es war dies das Ehrgeizigste, das er je gewagt hatte. Sein Glauben an das Schicksal war so absolut, daß er am Gelingen nie zweifelte. Auf dem Altar vor ihm lag Prinzessin Ishkala, an Händen und Füßen gefesselt. Es war einfach gewesen, sie während des Morgenangriffs aus dem Zelt zwischen den Roten Adlern zu holen. Danach waren die Sogarier zu beschäftigt gewesen, sich auf einen neuen Angriff vorzubereiten, um ihre Abwesenheit zu bemerken.
    Im roten Schein der Abendsonne sah er, wie sich die Hyrkanier in vier Gruppen aufteilten. Dann gingen sie zum Angriff über.
    »Sie kommen!« rief Lakhme. Sie trug nur ihren seidenen Lendenschurz. Sie war Khondemir bei den Vorbereitungen zur Hand gegangen und hatte die Prinzessin entkleidet und auf dem Altar festgebunden, was ihr großes Vergnügen bereitet hatte. Jetzt streichelte sie Ishkalas weiße Haut, als sei die Prinzessin ein Schoßhündchen.
    »Das spielt keine Rolle«, erklärte der Zauberer. »In wenigen Minuten werden sie etwas erblicken, was sie erstarren läßt. Fangen wir an!«
    Der Magier stimmte einen Gesang an, warf Weihrauch in das Bronzebecken und die Gegenstände, welche Lakhme ihm gebracht hatte. Langsam veränderte der Himmel über dem Altar seine Farbe. Ishkalas Augen weiteten sich vor Entsetzen. Schreien konnte sie nicht, da man ihr einen Knebel umgebunden hatte. Lakhme streichelte ihre Stirn und sprach ihr wie einem Kleinkind beschwichtigend zu. In Khondemirs Hand blitzte ein Dolch auf.
     
    »Wenn sie sehen, daß sie besiegt sind, werden einige versuchen auszubrechen!« rief Bartatua seinen Männern zu. »Ich habe bereits tausend Mann auf den schnellsten Pferden abgestellt, um sie zu verfolgen. Ihr habt Conans Worte heute morgen gehört. Versucht, die Entfernung bis zum Erdwall so schnell wie möglich zu überwinden. Diesmal wird der Pfeilhagel nicht so schlimm wie am Morgen. Geht auf eure Posten! Wenn die Sonne den Horizont berührt, greifen wir an.«
    Jede der vier Abteilungen marschierte zu ihrem Ausgangspunkt für den Angriff. Die Stimmung hatte sich gehoben. Alle waren wildentschlossen, ihre Ehre zu rächen.
    Seite an Seite standen Bartatua und der Cimmerier, bereit, mit ihren Männern anzugreifen. Bartatua hatte beschlossen, mit Conan den Männern voranzulaufen. Wenn sie ihn sahen, würden sie nicht so schnell den Mut verlieren.
    Die blutrote Sonnenscheibe stand tief und berührte die Steppe. Bartatua hob den Arm.
    »Vorwärts!« rief der Ushi-Kagan. Der Schrei wurde von den Steppenreitern aufgenommen und weitergegeben.
    Bartatua gab sich Mühe, mit dem stetig dahinlaufenden Cimmerier Schritt zu halten. Conan blickte zurück,

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