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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Turan hatte mehr davon als die meisten anderen Königreiche. Waren diese erst einmal seine Verbündeten, konnte er sie auf die Suche nach dem anderen Juwel ansetzen. Illyana konnte sich nicht ewig versteckt halten.
    Dann wären beide Juwelen wieder in seinem Besitz! Dann wäre die Zeit für ihn gekommen, zu herrschen und die Welt zum Gehorsam zu zwingen.
    Er hob die linke Hand und begann mit seinen Gesängen. Nach den ersten Tönen schon fing das Juwel an zu leuchten. Die Nebelschleier über dem Altar färbten sich smaragdgrün.
     
    Bora sog den Atem zwischen die Zähne, daß es zischte. Der Nebel im westlichsten Tal wurde langsam grün. Es war auch das nächstgelegene Tal. Bei Tage hätte er es in einer Stunde erreicht. Obwohl er nachts fast ebensogut sah wie am Tage, legte er auf Geschwindigkeit keinen Wert. Es mußte verstohlen geschehen. Er war jetzt ein Wolf, der sich an sein Opfer heranschlich – für einen Schafhirten eine merkwürdige Rolle; aber Mitras Wege waren unerforschlich.
    Bora setzte sich auf und wickelte die Schleuder von seiner Taille ab. In der trockenen Gebirgsluft hatten sich die Schnüre und die Lederschlaufe nicht gedehnt. Im nebelfeuchten Tal wäre es anders gewesen. Aber Bora hätte höchstens dichter Regen etwas ausgemacht. Beinahe täglich hatte er mit der Schleuder geübt, seit er etwa so groß war, wie sie lang war.
    Aus einem Ziegenfellbeutel holte er ein Stück trockenen Käse und fünf Steine. Seit Bora vierzehn war, konnte er Gewicht und Balance eines Steins abschätzen, wenn er ihn dreimal in der Hand hochschleuderte. Er hatte diese fünf Steine so sorgfältig ausgesucht, als müsse er sie heiraten.
    Mit den Fingern spürte er, daß keiner der Steine irgendwo abgesplittert war. Langsam ließ er sie einen nach dem anderen zusammen mit dem Käse wieder in den Beutel gleiten. Dann band er den Beutel am Gürtel fest, nahm seinen Hirtenstab und ging den Berg hinunter.
     
    Es war keine übernatürliche Erscheinung, daß der Nebel sich smaragdgrün gefärbt hatte. Es war die Farbe des Lichtes, das der große Stein im Ring ausstrahlte. Der Edelstein war ungefähr so groß wie die Faust eines Säuglings und sah wie ein ganz gewöhnlicher Smaragd aus. Das hatten auch mehrere Menschen geglaubt, darunter zwei Diebe. Beide wären lieber durch die Hände von König Yildiz' Scharfrichtern getötet worden, hätten sie geahnt, welches Schicksal ihnen bevorstand.
    Kein Sterblicher wußte, ob die Juwelen von Kurag natürlichen Ursprungs oder Zauberwerk waren. Dieses Geheimnis ruhte unter den Wogen, zwischen den durch Korallenriffe geschützten Ruinen von Atlantis. Meister Eremius begnügte sich damit, die Geheimnisse der Kraft dieser Juwelen zu kennen.
    Er stimmte den ersten Zauberspruch mit schriller Fistelstimme an. Er klang beinahe wie die Sprache Khitais. Beim Singen spürte er, wie sich das Blut in ihm erwärmte und wieder abkühlte. Jetzt waren die Abwehrkräfte der Opfer beseitigt, und sie waren schutzlos der Umwandlung durch ihn ausgeliefert.
    Eremius stellte die erste Phiole auf den Altar neben die junge Frau. Der mit Kräutern gefüllte Knebel in ihrem Mund hatte ihren Willen geschwächt, aber nicht zerstört. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen sah sie, wie das Blut in der Phiole aufglühte. Ein leises Stöhnen drang durch den Knebel.
    Eremius stieß drei kehlige, einsilbige Worte aus, und der Verschluß der Phiole flog in die Luft. Dann schlug der Zauberer fünfmal mit dem Stab gegen den Altar und wiederholte die drei Silben noch zweimal.
    Die Phiole erhob sich in die Luft und schwebte über der jungen Frau. Eremius' Stab glich einer angriffslustigen Giftnatter. Das Licht des Juwels sammelte sich zu einem einzigen Strahl, der so hell war, daß er das Auge eines jeden Sterblichen unerträglich blendete, der nicht durch Zauber geschützt war.
    Mit einer schnellen Bewegung aus dem Handgelenk lenkte Eremius den Lichtstrahl direkt auf die Phiole. Sie schwankte und drehte sich in der Luft. Dann ergoß sich das Blut daraus über die junge Frau und überzog sie mit einem wie aus Silberspitzen gefertigten Netz. Ihre Augen waren noch mehr geweitet, jedoch leuchtete jetzt kein Gedanke mehr dahinter.
    Nun ließ Eremius den Stab und den Lichtstrahl vom Kopf bis zu den Füßen über den Körper der Frau gleiten. Dann trat er zurück, leckte sich die trockenen Lippen und beobachtete die Verwandlung.
    Die Haut der jungen Frau wurde dunkel und dick, dann zu Schuppen, die sich wie bei einer Rüstung

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