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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Tammuraz. Er war kahlköpfig und wachsbleich. Alle wußten, daß der Mann in der braunen Robe ein Fanatiker, aber in der Hierarchie der Kirche so fest verankert war wie der König im Reich. »Alle diese Lauen im Glauben werden das bekommen was sie verdienen, sobald in Aghrapur wieder Rechtgläubigkeit herrscht. Yildiz ist schwach, weil er auf Höflinge, Teeblattleser und Zauberer schwarzer Magie mehr vertraut als auf den Leuchtenden Propheten«, fuhr der heilige Mann fort.
    »Nun, die Höflinge und Adligen in Aghrapur muß man wirklich nicht fürchten«, sagte Dashibt Bey und nahm einen Granatapfel aus dem Körbchen. »Natürlich könnten sie sich Yildiz' Hilfe vergewissern, aber ihre eigenen Haustruppen sind schwach. Die wahre Allianz von Stadt und Streitkräften ist die mit der Kirche.«
    »Und mit den Eunuchen«, fügte Abolhassan ironisch lächelnd hinzu. »Vergiß nicht deine allgegenwärtige Sekte, Dashibt Bey! Der aufgeblasene Narr Yildiz betonte ausdrücklich, daß er deine Brüder auf keinen Fall beleidigen wolle, um ja nicht Sand ins Getriebe der Verwaltung des Reiches zu bringen.«
    »Er hat durchaus recht, wenn er sagt, daß die wahre Macht des Staates in unseren Händen liegt«, meinte der Eunuch selbstgefällig und brach den Granatapfel auf, bis das rubinrote Fleisch sichtbar wurde. Dann preßte er das Innere mit dicklichen Fingern aus, an denen Ringe glänzten. »Zum Glück kann ich dafür garantieren, daß meine Brüder meiner Führung ohne größere Streitigkeiten folgen werden. Ich ordne mich aber dir unter, General, da auch die fähigsten Verwaltungsbeamten eine Leitfigur brauchen, an die sie glauben können. Noch ist die Zeit nicht reif, daß wir Eunuchen unseren eigenen Kandidaten aufstellen und ihm bis an die Spitze der Regierung folgen können.«
    Dashibt Beys Erklärung wurde von den anderen als kühner Scherz aufgefaßt. Alle lachten höflich und herablassend. Abolhassan zählte lächelnd eine Reihe von Abteilungen der Armee auf, die ihre Loyalität auf ihn verlagern würden: die Expeditionslegionen im Osten und Süden, die Stadtgarnison in Aghrapur, die meisten aus der Bürgerwehr, die Armeen der ländlichen Schahs und diverse Streitkräfte in der Provinz Ilbarsi und in Hyrkanien. Er zählte sie alle an den Fingern ab. Jetzt reckte er noch den Daumen in die Höhe, so daß die anderen seine vernarbte Handfläche sehen konnten. »Damit haben wir es nur noch mit den Scharifen von Aghrapur zu tun, der Königlichen Ehrengarde, einigen wenigen wirrköpfigen, verweichlichten Höflingen – keiner ein ernstzunehmender Gegner. Leider, leider sind aber unsere Streitkräfte sehr verstreut. Eine Mobilisierung für einen Bürgerkrieg ist immer eine riskante Sache. Dazu bedarf es äußerst sorgfältiger Planung.«
    »Dann ist die Annahme also realistisch, daß das Land schon in nächster Zukunft für eine Revolte reif ist?« fragte ein kostbar gekleideter Adliger. Er hieß Philander.
    »Daran besteht kein Zweifel!« antwortete Abolhassan empört. »Die Zeit ist auf unserer Seite. Dieselben Kriege und Rebellionen, welche in den Provinzen unsere militärische Macht vergrößern, verschlechtern die Bedingungen hier in Aghrapur. Yildiz wird die Schuld für die Truppenaushebungen und Steuerlasten zugeschoben. Man hält ihn für einen raffgierigen oder unfähigen Herrscher, während wir inzwischen den Hauptanteil an Männern und Ausrüstung einstecken.«
    »So ist es in der Tat!« rief der Hohepriester Tammuraz. »Jedenfalls berichten mir dies meine Spitzel. Laßt uns zu Tarim beten, daß dieser Krieg noch lange währen möge und Yildiz ihn weiterhin unterstützt.«
    »Keine Angst«, erklärte Abolhassan und rieb sich die Hände. »Er liebt diese kleinen Kriege, besonders den Feldzug in Venjipur. Er verteidigt uns bei unseren Kritikern, indem er unsere Schandtaten glatt bestreitet. Seit kurzem hat er sich in einen Soldaten verliebt, den er in Ibn Uluthans Fenster gesehen hat – ein riesenhafter Tölpel aus dem Norden namens Conan. Mein Plan ist: Wir kultivieren diesen Barbaren, füttern Yildiz mit Geschichten über die Kühnheit des Mannes, ganz gleich, ob sie stimmen oder nicht. So können wir seine Schwäche ausnutzen, bis unsere Pläne genügend gereift sind. Wenn wir vorsichtig sind und uns noch eine Zeitlang bedeckt halten, können wir diesen Einfaltspinsel von Herrscher in den sicheren Untergang führen.«

K APITEL 5
     
    Das Kriegsgericht
     
     
    »Ist in deinem dicken nordischen Schädel nie der

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