Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche
Sumpf zu führen, damit meine Krieger sie dort töten können, mir gar nicht schlecht gefällt, muß ich Conan doch zustimmen«, meinte Fosull.
Raseri nickte. »Dake muß sterben. Je früher, desto besser.«
»Wenn sie uns in den Bergen verfolgen wollen, müssen sie die Pferde zurücklassen«, erklärte Conan. »Wir müssen einen Ort finden, den wir verteidigen können. Dann sind wir im Vorteil. Kommt, gehen wir weiter!«
Obwohl Conan nicht der älteste, wahrscheinlich auch nicht der weiseste von allen war, erkannten ihn alle als Führer an. Er war kampferprobt. Das wußten sie. Conan war keineswegs sicher, daß er die Verfolger besiegen konnte, aber er war entschlossen, die Entscheidung mit dem Schwert zu suchen. Die Wahl war einfach: Sieg oder Niederlage. Leben oder Tod. Im Kampf kam es auf Fähigkeiten an, welche Conan beherrschte. Ein Mann konnte wirklich keine bessere Probe seines Könnens verlangen, als in einem harten Kampf zu überleben.
Während sie weiter in die Berge marschierten, lächelte Raseri. Alles lief so gut, als hätte er das Kommando. Sein endgültiger Triumph kam jedoch erst, nachdem Conan und die Mißgeburten tot waren. Wie sie starben, spielte im Grund keine Rolle. Ob im Kampf oder durch Gift – sie würden sterben, und zwar bald.
Fosull fand die Idee eines Kampfs keineswegs übel. Die Nichtsumpfbewohner waren stärker, aber sie boten größere Ziele für seinen Speer. Er mußte natürlich seinen Rücken schützen; aber kämpfen war besser, als ewig hier in der Mitte von Nirgendwo herumzuwandern. Alles lag in der Hand der Götter, wie er wußte; aber die Götter hatten immer eine gewisse Schwäche für ihn gezeigt. Leider waren seine Götter jetzt weit weg, ebenso wie die Varg und die Jatte, und die Nichtsumpfbewohner hatten ihre eigenen Götter in diesen Bergen, die sie anrufen konnten. Aber ein vergifteter Speer traf ein nahes Ziel, wenn ein Gott ihn nicht absichtlich fehllenkte. Wenn der Führer der Varg seine Waffe schleuderte, würde zumindest ein Feind sein Leben aushauchen.
Kreg ritt zurück zu Dake. Eine dicke rote Staubschicht bedeckte seinen Körper.
Dake betrachtete angewidert den Mann. »Ja, was ist?«
»Sie sind in die Berge gelaufen. Der Weg wird felsig und sehr steil. Schon am Anfang ist er schmal. Die Pferde können nicht hinauf.«
Dake warf einen Blick auf Capeya, der im Sattel döste. »He, Freund, was meinst du?«
Der Kaufmann fuhr hoch. »Was ist?«
»Wir müssen die Pferde zurücklassen und zu Fuß weitergehen«, sagte Dake.
Capeya winkte verächtlich ab. »Ich bin nicht im Sattel geboren worden und kann ebensogut marschieren wie jeder Soldat.«
»Das bezweifle ich nicht.«
»In wenigen Stunden ist es dunkel«, meinte Capeya. »Dann müssen sie kampieren. Meine Männer haben Fackeln. Wir können weitergehen und aufholen.«
»Du bist ein gerissener Jäger«, schmeichelte Dake.
»Ja, mir entkommt so leicht kein Wild.«
Dake wandte sich an Kreg. »Reite zurück! Dann sollen die Soldaten alle Tiere anbinden und ein Lager aufschlagen. Capeya, wenn du einverstanden bist, lassen wir ein paar Männer als Wache bei den Tieren, bis wir zurückkommen.«
Der Kaufmann nickte. Kreg preschte davon.
»Bald haben wie sie«, sagte Capeya. »Wie die quiekenden Eber werden sie in der Falle sitzen.«
»Stimmt. Aber wir müssen Vorsichtsmaßnahmen treffen. Eber werfen keine Steine auf die Jäger.«
»Da hast du recht.«
Die Nachmittagssonne stand schon tief, als Conan genau den richtigen Platz fand. Der enge Pfad führte steil bergauf. Oben ragte eine ziemlich große Felsplatte hervor. Für Bergziegen war es eine Kleinigkeit hinaufzuklettern, Menschen mußten sich mehr abmühen. Immer nur einer hinter dem anderen konnte hinaufsteigen. Ein guter Bogenschütze konnte zwar mit dem Pfeil die Felsplatte erreichen, aber ein Treffer war reine Glückssache.
Der Cimmerier kletterte zur Platte hinauf und sah sich gründlich um. Bis zum Kamm des Bergs mußte man noch mehrere hundert Spannen steil aufwärtsklimmen. Es gab offenbar keine Möglichkeit, von hinten zur Felsplatte zu gelangen. Nein, die Verfolger mußten denselben Weg wie Conan nehmen, es sei denn, sie hatten Flügel oder waren gewillt, einen zweitägigen Umweg über den Bergkamm zu machen. Sie mußten ebenfalls einzeln heraufklettern und ständig Angst haben, daß ein einziger Fehltritt sie in die Tiefe beförderte. Ja, Conan war zufrieden. Einen besseren Platz fände er nicht so bald.
Schnell kletterte
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