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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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des üppigen Abendessens: Brotkrusten, leere Nußschalen, Obst, einige Bratenscheiben und Geflügel. Bei einem guten Wein plauderten sie angeregt. Conan lehnte sich satt und zufrieden zurück. »Von hier aus sehe ich keine Wachposten auf der Mauer«, sagte er.
    »Nein, es gibt nur wenig Wachen«, erklärte Yasmela. »Wie ich dir schon sagte, Conan, hat die Feste andere Schutzvorrichtungen.«
    »Hmm, verstehe.« Conan nickte widerstrebend. »Bei derartigen Beschützern brauchst du keine menschlichen Wachposten.« Er musterte sie scharf. »Demnach bist du hier nicht als Gefangene?«
    »Eine Gefangene?« Yasmela schüttelte langsam den Kopf. »Nein, obgleich vielleicht manche das behaupten. Ich habe mich lediglich aus dem politischen Leben Khorajas zurückgezogen.«
    »Einfach zurückgezogen? Ich kann es nicht glauben, Yasmela, daß du einfach die Waffen gestreckt, kapituliert und anderen das Feld überlassen hast!«
    »Na ja, ganz so war es auch nicht.« Sie ergriff seine Hände. »Aber, Conan, ich bin nicht mehr die feurige Prinzregentin wie früher. Das mußt du verstehen. So viele Jahre habe ich im Schatten meines Bruders, des Königs, gelebt und mich bemüht, nach Möglichkeit das Unrecht zu mildern und die Schwächen zu beheben, die seine Herrschaft in das Gewebe unseres Reichs rissen. Und nach seinem Tod zeigte sich, daß eine Frau allein nicht das wetterwendische Khoraja regieren konnte. Ich blieb eine Mitspielerin in den vielen Intrigen am Königshof – ob ich Erfolg hatte oder nicht, kann ich bis heute nicht mit Sicherheit sagen. Aber dieser Hader zwischen den Parteien, die Verschwörungen und Liaisons ermüden im Laufe der Jahre. Ich nehme an, daß du viele Geliebte hattest?«
    Conan nickte. »Viele«, versicherte er ihr lächelnd.
    Yasmela seufzte. »Na ja, du wirst es vielleicht nicht verstehen, daß die Liebe sehr wenig Vergnügen macht, wenn sie mit politischen Erwägungen und Berechnungen belastet ist. Die Männer am Hof, die ich kennenlernte, waren zum größten Teil oberflächlich und weniger loyal als das gemeine Volk. Nachdem ich viele Jahre mit diesen halbherzigen Affairen verbracht hatte, kam für mich die Zeit, als ich dankbar das Reich in den Händen von jemandem zurückließ, der es sicher führen kann und der stark und skrupellos genug ist, um ...«
    »Du meinst Armiro.« Conan rutschte unruhig hin und her. »Yasmela, hält der Prinz dich hier als seine Konkubine?«
    Sie lachte. »Prinz Armiro? Aber nein!« Sie errötete leicht. Dann fuhr sie nachdenklich fort: »Ich weiß nicht einmal, ob der Prinz Zeit oder Neigung für fleischliche Vergnügen hat. Er ist absolut fixiert auf die Sicherung und Erweiterung seiner Macht. Und falls er sinnliche Gelüste haben sollte, dann bestimmt für eine jüngere Frau als mich. Da bin ich ganz sicher.«
    »Für mich bist du jung genug, Yasmela«, versicherte Conan ihr. »Aber ich warne dich: Dieser Armiro ist mein Erzfeind. Niemand hat mich so hinterlistig getäuscht und ist mit dem Leben davongekommen.«
    Yasmela blickte ihn besorgt an. »Conan, sei bitte vorsichtig. Armiro ist kein Gegner, mit dem man leicht fertig wird. Und er ist wirklich kein schlechter Herrscher. Manche sind sogar überzeugt, daß er der größte Führer Khorajas ist, seit unser Land von Shem die Unabhängigkeit errungen hat! Er hat hervorragend für Ordnung in Koth gesorgt, wie du ja selbst auf dem Ritt hierher gesehen haben mußt.« Sie faßte nach Conans Hand und drückte sie fest. »Im Gegensatz zu jedem Monarchen Khorajas in letzter Zeit treibt Armiro der Ehrgeiz dazu, jenseits unserer Landesgrenzen Krieg zu führen, was eine große Erleichterung für unser Reich ist. Ich habe auch nicht gehört, daß er die unterworfenen Länder übermäßig grausam regiert.«
    »Ich weiß nicht«, meinte Conan unwirsch. »Zugegeben, der Kerl hat einen schnellen Verstand und ist ein verschlagener Feldherr. Aber wiegt das Verrat auf, frage ich dich? Oder Feigheit?« In seinem Zorn hatte er wohl Yasmelas Hand zu kräftig gedrückt; denn sie schrie vor Schmerz auf und zog sie schnell zurück.
    »Der Schurke hatte die Regeln des Zweikampfs gebrochen«, erklärte Conan mit finsterer Miene. Er schien nicht gemerkt zu haben, daß er ihr weh getan hatte. »Vor den Augen seiner Soldaten hat er sich mit Meuchelmördern an mich herangeschlichen – und sie haben ihm für diese Schandtat auch noch zugejubelt! Einer seiner Helfershelfer traf mich mit einem Pfeil in den Schenkel!« Conan stand auf und schlug

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