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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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sich auf die verletzte Stelle, allerdings ließ er nicht die Hosen herunter, um ihr die Wunde vorzuführen.
    Dann setzte er sich wieder. »Ich sage dir etwas! In ganz Hyborien ist nicht genug Platz für uns beide! Ich würde bereits jetzt mit ihm kämpfen, wären mir nicht Gerüchte zu Ohren gekommen, daß er dich gefangen hielte. Crom, die Vorstellung, daß er dir ein Leid angetan hätte, brachte mich in Weißglut!« Conans Augen funkelten. »Wenn er nur ein armseliger Schweinehirt wäre, würde ich ihm bei lebendigem Leib die Gedärme herausreißen – um so mehr, da er ein Prinz ist, der sich einbildet, mit mir auf derselben Stufe zu stehen.« Verächtlich schüttelte Conan die schwarze Mähne. »Aus welchem Stall stammt der Kerl eigentlich? Weißt du das?«
    Yasmela war offensichtlich über den Wutanfall des Geliebten bestürzt und den Tränen nahe. Sie wählte die Worte sorgfältig, mit denen sie ihm antwortete. »Er ist nur ein Waise des zynischen Hofs von Khoraja. Wie so viele andere haben die Erniedrigungen und Zwänge dort ihn hart werden lassen.« Traurig schüttelte sie den Kopf. »Vor einigen Jahren war er nur einer von vielen, die glaubwürdige Ansprüche auf den Thron vorbrachten, aber er war klüger und eifriger als der Rest. Und so hat er alle überlebt.« Yasmela seufzte beim Anblick der Unordnung auf dem Tisch vor ihnen und der in ihrem Leben bekümmert. »Conan, du bist jetzt ein mächtiger König, kannst du nicht verstehen, daß Sitten und Manieren eines Fremden sich von deinen unterscheiden, aber dennoch nicht schlechter sein müssen? Erinnere dich, daß du in deiner Jugend als primitiver Barbar viele Schmähungen erdulden mußtest. Kannst du nicht den gleichen unbeugsamen Charakter bei einem Herrscher eines weit entfernten Reichs tolerieren?«
    Conan runzelte die Stirn, schüttelte aber den Kopf. »Nein, Yasmela, für so einen wie Armiro ist in meinem Herzen kein Platz!« Er suchte nach Worten. »Seit ich König bin, hat man mir gezeigt, daß die Welt nur klein ist – ein winziges Dorf mit Königen, die alle wetteifern – mit Waffen und mit Staatskunst. Und in diesem Dorf zahlt es sich nicht aus, einen bösen Nachbarn zu tolerieren.«
    »Und du willst König dieses Dorfs werden«, führte Yasmela Conans Gedanken zu Ende. »Hast du Ratgeber, die dich zu diesem kühnen Vorhaben drängen?«
    »In der Tat, so ist es«, bekannte Conan freimütig. »Ich habe einen Freund, einen witzigen Burschen, er heißt Delvyn, der mir mehr über mich erzählt hat als ich in einem Dutzend Leben hätte lernen können.«
    Yasmela nickte. »Viele Könige haben solche Freunde. Aber ich möchte dich warnen, Conan. Überlege jeden Schritt, auch Armiro hat Ratgeber.«
    »Könnte es sein, daß du zu ihnen gehörst, Yasmela? Nein, ich kenne dich besser! Du hast mit diesen Meuchelmördern nichts gemein.«
    Yasmela blickte ihm in die eisblauen Augen. »Nein, du hast recht. Armiro ist für meinen Geschmack zu verlogen und hinterlistig.« Sie dachte kurz nach. »Wenn du die Nacht mit mir verbringst, hörst du vielleicht etwas, das deine Meinung über Armiro ändert.« Sie seufzte tief, als bedrücke sie noch eine andere Sorge. »Und was mich betrifft, Conan, ich war nicht ehrlich dir gegenüber. Ich muß dir gestehen, daß ich nicht diejenige bin, die du zu sehen glaubst.«
    Conan blickte sie verblüfft an. »He, Yasmela, du willst mir doch nicht etwa sagen, daß ich mit einem alten bärtigen Zauberer oder einem untoten Vampir geschlafen habe, der mir Blut und Leben aussaugen will!« Obwohl diese Bemerkung ein Scherz sein sollte, blitzte in seinen Augen plötzlich Mißtrauen auf.
    »Ja, im Grunde ist es genauso, Geliebter«, erklärte Yasmela ernst. Tränen standen in ihren schönen Rehaugen. »Als wir über die Illusionen an diesem Ort sprachen, hast du mich vorhin gefragt, was Realität sei – die Schönheit dieser Festung oder ihre Häßlichkeit. Nun, ich muß dir gestehen, daß auch ich unter so einem Zauber stehe. Dieses Amulett ...«, sie nahm das goldene Medaillon in die Hand, das zwischen den verführerischen festen Brüsten gehangen hatte, »... birgt seit Urzeiten einen Zauber. Es verleiht dem Träger das falsche Aussehen ewiger Jugend. Conan ...« Sie zögerte, das Weitersprechen kostete sie sichtlich große Überwindung. »Conan, unter diesem schönen Schein bin ich alt! Ohne den Zauber würde ich für dich nicht mehr reizvoll aussehen.« Die Stimme versagte ihr. Sie umklammerte das Amulett mit einer Hand und

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