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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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die Ritzen drang ein ekliger Verwesungsgeruch, der ihn keineswegs einlud, die dahinterliegenden Räume zu betreten. Dennoch hoffte er, eine nicht verschlossene Tür zu finden, durch die er diesem dunklen Gefängnis entrinnen könnte.
    Dann gabelte sich der Korridor. Hier fand Conan einen Schatz: Hoch oben, weit außerhalb seiner Reichweite glänzte ein Lichtstrahl, heller als die kostbarsten geschliffenen Diamanten. Staubkörnchen tanzten im Sonnenschein.
    Der Lichtstrahl erhellte jedoch nicht die unmittelbare Umgebung Conans. Er konnte weder Anfang noch Ende der Lichtquelle erkennen. Wahrscheinlich lagen die Öffnungen hinter den dicken Buckelquadern in Nischen. Die Wände des Korridors lagen zu weit auseinander, als daß er darin wie in einem Kamin hätte hochklettern können. Sie waren auch so glatt, daß nicht einmal er, als Sohn der Berge, sie zu erklimmen vermochte. Conan mußte sich damit begnügen, den schmerzenden Hals zu verrenken und den Staubkörnchen im zuckenden Lichtstrahl zuzuschauen.
    Dann fand er heraus, daß er, wenn er hochsprang und mit dem Armen fuchtelte, neue Muster in die Wirbel bringen konnte. Er tat das mehrmals. Es war der Zeitvertreib für Narren, aber er gab ihm die Sicherheit, noch zu leben. Er hielt die Hand hoch und konnte die Umrisse von vier Fingern und dem Daumen erkennen. Er hatte also immer noch einen Körper – auch die Sonne schien noch. Irgendwo jenseits dieses dunklen Abgrunds, drehten sich immer noch die Gestirne am Himmel. Vielleicht würde es auch für ihn eine Möglichkeit geben, das alles wiederzusehen.
    Der Anblick des Lichtstrahls brachte Bewegung in seine verwirrten Gedanken. Jetzt erinnerte er sich an eine lange Reise ... dann Schwimmen, Tauchen ... ein Kampf ... grauenvoller Druck ... Ersticken ... vielleicht war er doch noch nicht in der Hölle. Mit dieser neuen Hoffnung tastete er sich weiter an der Wand des Korridors entlang. Würde er den Weg in die Freiheit und ans Licht finden?
    Er kam zu einem Torbogen, der nicht durch eine Tür verschlossen war. Dahinter gähnte wieder ein schwarzer Gang. Vorsichtig ging er weiter und hielt Ausschau nach einem neuen hellen Hoffnungsstrahl. Nach zwei Schritten löste sich eine Steinplatte unter seinen Füßen und fiel ins Nichts. In letzter Sekunde war Conan zurückgesprungen und hatte am Pfeiler des Torbogens Halt gefunden, sonst hätte der Abgrund ihn verschlungen. Er hörte, wie die losen Steine tief unten in Wasser klatschten. Wahrscheinlich ein unterirdischer Brunnen.
    Erleichtert atmete Conan auf und hörte dem Plätschern zu. Irgendwie klang es jedoch seltsam, nicht wie Wasser, eher wie Öl. Das Echo zeigte an, daß dieser Brunnen in einem großen Raum sein mußte. Doch vor Conans innerem Auge stieg ein anderes Bild auf: Er sah einen runden Teich oder Brunnen. Die Silhouetten von Ruinen zeichneten sich gegen einen fahlen, mit dunklen Wolken verhangenen Himmel ab. In dieser Vision wußte er genau, daß nicht Wasser in diesem Teich war, sondern eine dicke, ölige Flüssigkeit. Die Wellen wurden nicht vom Wind verursacht, sondern rührten von einer geheimnisvollen inneren Macht her. Atemlos lauschte Conan, wie das Plätschern zu einem dumpfen Gurgeln wurde, als Blasen aus der Tiefe heraufstiegen. Es klang irgendwie unheimlich, als versuche jemand zu sprechen.
    Während Conan in diese Vision versunken dastand, ereignete sich etwas Außergewöhnliches: Das Gurgeln wurde zu dem Plätschern vieler Kaskaden, als sich im Zentrum des Teichs eine riesige Gestalt langsam aus der tintenähnlichen Flüssigkeit erhob.
    Conan spürte, daß nicht nur seinem Körper, sondern auch seiner Seele Gefahr drohte. Blindlings lief er zurück in den finsteren Korridor, stolperte und suchte Halt an der kalten Wand. Er befürchtete, daß wieder vor ihm der Boden wegbrechen könnte. Obwohl er nichts hörte, was darauf schließen ließ, daß das Ungeheuer aus dem Teich ihn verfolgte, floh er weiter. Der Gang führte nach oben. Er kam an einem anderen leeren Torbogen vorbei, wagte jedoch nicht, den lichtlosen Raum dahinter zu betreten. Er rannte weiter und prallte gegen eine Tür. Die altersschwachen Bohlen zerbarsten unter seinem Gewicht. Er taumelte hindurch. Eine Art Vorhang hing dort. Verzweifelt zerfetzte er das Gewebe ... und blieb geblendet stehen.
    Vor ihm lag ein lichtdurchfluteter Raum. Er mußte die Augen schließen und hielt die Hände als Schutz vor die schmerzenden Lider. Doch zuvor hatte er jemand gesehen: Bei seinem Eindringen war

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