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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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hatte, war nicht klar erkennbar.
    Jetzt machte Conan einen großen Satz und zwang das launische Schicksal wieder auf seine Seite. Er packte einen kleinen Tisch und schwang ihn mit aller Kraft gegen Armiros Schwertarm, daß der junge Heißsporn von der Wucht des Aufpralls in die Mitte des Raums geschleudert wurde. Der Prinz stolperte und sank auf ein Knie. Er war nicht sichtbar verwundet, aber leicht verwirrt. Mit zitternder Hand hielt er das Kurzschwert abwehrend hoch. Conan setzte mit gewaltigem Sprung nach und fegte den zerbrochenen Tisch beiseite. Dann richtete er sich hoch auf und schwang die Klinge, um dem Feind den Todesstreich zu versetzen.
    »Nein, Conan! Verschone ihn! Er ist mein Sohn!«
    Yasmelas gellender Schrei lähmte den Arm ihres Geliebten sekundenlang. Doch eigentlich spielte es keine Rolle; denn noch ehe ihr Schrei verhallt war, stürmten Armiros Männer bereits auf Conan ein und warfen sich auf ihn, um ihrem Prinzen das Leben zu retten. Armiro gelang noch ein Hieb gegen Conans Seite. Die Klinge drang tief ins Fleisch. Mit grausamer Kaltblütigkeit packte der verwundete König die Waffe und riß sie mit sich zu Boden. Doch es half ihm nichts. Im nächsten Augenblick war er entwaffnet und die sechs Soldaten preßten ihn auf den Teppich. Nach Luft ringend lag er da. Zwei kothische Schwertspitzen waren kreuzweise auf seine Kehle gerichtet.
    »Ich danke dir, liebste Mutter«, sagte Armiro und stand auf. »Es erweicht mein Herz, daß du dich um meinetwillen in diesen Kampf eingemischt hast. Aus diesem Grund wird die Bestrafung für deine ... Vergehen ... nicht ganz so drastisch ausfallen, wie ich eigentlich geplant hatte. Allerdings ist diese unschickliche Verbindung ...« Er zeigte mit dem Schwert auf den sich wild aufbäumenden Conan. »... keineswegs eine harmlose Taktlosigkeit.«
    »Verschone ihn, Armiro! Ich flehe dich an!« schrie Yasmela. »Erweise ihm gegenüber die gleiche Großmütigkeit, die er dir um meinetwillen erwiesen hätte!«
    Mit tränenüberströmtem Gesicht streckte sie ihm flehentlich die Hände entgegen. »Conan und ich sind von früher liebe Freunde. Es ist die Wahrheit, daß er mir keine Gewalt angetan hat.«
    Armiro lachte höhnisch. »Das ist keine große Überraschung, Mutter«, sagte er eiskalt. »Aber erzähle mir nicht mehr, ich warne dich! Erinnere dich, daß ich deinen ›lieben alten Freunden‹ nicht immer Großmut oder Milde entgegengebracht habe.«
    Er warf einen Blick auf den Hünen, der sich nach Kräften wehrte. Doch die Leibwächter des Prinzen fanden die Situation keineswegs lustig und lachten nicht wie er. Sie hatten alle Hände voll zu tun, König Conan am Boden zu hatten.
    »Nein, dieser Mann ist zu wertvoll, als daß man ihn töten sollte«, erklärte Armiro. »Zumindest nicht gleich. Er könnte eine hervorragende Geisel abgeben oder einen Köder – vielleicht eines Tages sogar einen leicht zu kontrollierenden Marionettenkönig. Marius, Riemen für unsere Marionette. Bindet ihn!« Er unterstrich den Befehl, indem er scharf mit den Fingern schnappte.
    Gehorsam griff derjenige der Soldaten, dessen Schwertspitze auf Conans Kehle gerichtet waren, an seinen Gürtel und nahm aufgerollte Lederriemen ab. Es war keine leichte Arbeit, dem Gefangenen die Arme auf den Rücken zu drehen, um sie zu fesseln.
    »Und was dich betrifft, Mutter«, fuhr Armiro fort. »Ich fürchte, dein Aufenthalt hier ist zu Ende. In Zukunft wirst du dich weiterhin aus allen politischen Belangen Khorajas zurückziehen und auch allen fleischlichen Vergnügen entsagen. Du wirst in einer Festung wohnen, die noch entlegener und sicherer ist als diese hier. Ich werde natürlich Sorge tragen, daß du auf den gewohnten Luxus im täglichen Leben nicht mehr als nötig verzichten mußt.« Der Prinz steckte das Schwert zurück in die Scheide. Sein Blick war so eiskalt wie seine Stimme. »Ich werde die Wachen dieser Feste hier verstärken, damit sie als Gefängnis für deinen Freund hier geeignet ist und für alle abenteuerlustigen Burschen, die ihn womöglich befreien wollen. Marius, sobald er fest verschnürt ist, soll er in eine der Zellen unten gebracht werden. Und dann sollen die Diener die Sachen meiner Mutter packen, damit sie möglichst bald abreisen kann.« Fast scheu strich er Yasmela über die zerzausten Locken. »Mutter, Liebe, zieh dich an; aber bitte im Nebenzimmer. Komm mit!« Brüsk drehte er sich um und verließ das Zimmer.
    »Conan, es tut mir ja so leid! Ich wollte nicht, daß du in

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