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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Gefangenschaft gerätst ...« Yasmela versagte die Stimme. Sie schluchzte laut. Da Conan auf dem Bauch lag, konnte er ihr Gesicht nicht sehen. Doch gleich darauf hörte er sie aufschreien. Wahrscheinlich hatte sie Vateesa auf dem Boden im Nebenzimmer liegen sehen. Conan hatte keine Ahnung, ob die Dienerin lebte oder tot war. Die Tür zum Nebenzimmer wurde zugeschlagen. Nur dumpfes Murmeln drang zu ihm.
    Armiros Männer hatten dem König mit den Lederriemen die Hände und Fußgelenke zusammengebunden und beide Knoten außerdem an dem schweren Holzbett verankert. Die Knoten waren hervorragend geknüpft. Conan konnte das beurteilen. Die Schlingen waren miteinander verbunden und hielten ihn gefesselt, ohne das Blut abzuschnüren.
    Schließlich überprüfte der Soldat, den Armiro mit Marius angesprochen hatte, nochmals die Fesseln. Offenbar hielt er sie für sicher, denn er verließ den Raum. Nur zwei Posten blieben bei Conan zurück. Er hörte, wie sich die beiden auf dem Balkon über den Sonnenaufgang unterhielten.
    Conan lag in dem dunklen Zimmer und bemühte sich vergeblich, die Fesseln zu lockern. Dabei versuchte er, ganz leise zu sein. Im Innern jedoch verfluchte er Yasmela, Armiro, die Festung am See, die Soldaten und am meisten sich selbst. Wie konnte er nur so ein Narr gewesen sein, der ehemaligen Prinzregentin zu vertrauen, obwohl er doch hätte wissen müssen, daß sie stets eine Sklavin ihrer hochgeborenen Familie und des Königreichs gewesen war. Offenbar hatte eine ihrer Affairen mit einem Höfling ihr diesen Sproß Armiro beschert. Zweifellos hatte sie für einen falschen Stammbaum gesorgt. Armiro hatte ganz klar eine ebenso namenlose Gier nach Macht und hoher Stellung. Da Yasmela viele bittere Erfahrungen in all den Jahren gesammelt hatte, war sie mit Sicherheit eine hervorragende Lehrmeisterin dieses Prinzleins gewesen. Armiros Hinterlist, seine Energie und Grausamkeit, die er in der Durchsetzung seiner hochtrabenden Ziele benutzte, schienen grenzenlos zu sein.
    Selbst seine Fechtkünste waren nicht übel, wie Conan widerwillig zugeben mußte. Das hatte er bei dem Kampf herausgefunden. Unverzeihlich und abstoßend war jedoch, daß sich dieser junge Welpe zuerst schamlos hinter dem Rock der Mutter versteckte, sie dann aber öffentlich zurechtwies und beleidigte. Falls es Conan gelingen sollte, diesen Ort zu verlassen und sich zu bewaffnen, würde nichts ihn davon abhalten, diesen elenden Burschen durchzuprügeln oder sogar ernstlich zu verletzen, ganz gleich ob er Yasmelas Sohn oder ihr verzogener kleiner Liebling war.
    Doch im Augenblick waren derartige Rachegedanken völlig sinnlos, da er ohne Waffen hilflos verschnürt wie ein Bündel dalag. Der Wein der Rache gegen einen Feind wie Armiro brauchte wohl noch eine lange Lagerung, um einen köstlichen Geschmack zu entwickeln. Jetzt war die einzige realistische Vorstellung, daß ihn – ohne Fesseln – keine Macht der Welt davon abhalten konnte, vom Balkon zu springen und durch den See zu fliehen. Vor allem war jetzt, kurz vor Tagesanbruch, der beste Zeitpunkt, die Festung zu verlassen.
    Aber wie sollte er das zustande bringen? Er hatte keine Waffe. Es war auch keine in Reichweite. Bewegen konnte er nur die Zähne und die Zehen, und damit konnte er die festen Knoten der Fesseln nicht erreichen. Das Bett war auch zu schwer, als daß er es auch nur eine Handbreit über den Boden hätte zerren können. Außerdem hätte dies Lärm verursacht. Er hatte auch nicht die geringste Lust, seine Häscher durch tolpatschige Bemühungen zu amüsieren.
    Als einzigen Gegenstand hatte er nur die Kette mit Yasmelas Amulett bei sich. Es steckte in der Gürteltasche. Mit größter Mühe schob er instinktiv die gefesselten Arme seitlich, um mit dem gekrümmten Zeigefinger in die Tasche zu gelangen. Doch was konnte ihm das Amulett nützen, selbst wenn er es erreichte? Als Bestechung den Wachposten anbieten? Die magischen Kräfte vielleicht benutzen, um sich zu tarnen und die kantigen, harten Züge des Kriegers zu den hübschen, gewinnenden des Prinzen zu verwandeln? Bei dem Gedanken an derartige Täuschung durch Zauberei schnaubte er verächtlich.
    Und dennoch war das Zauberamulett vielleicht irgendwie nützlich. Indem er Arme und Rücken krümmte, gelang es ihm, den Zeigefinger in die Tasche zu schieben. Unter größter Anstrengung hakte er den Finger in die Kette und zog sie hervor. Die mit Juwelen besetzte Blüte baumelte von der Hand.
    Dann kam ihm ein unerklärlich

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