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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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fluchen. Crom verlieh einem Mann den Verstand, Pläne zu entwerfen, und den Mut, sie auszuführen, wenn ihm das Glück hold war. Crom gab jedoch keinem Mann das Recht zu jammern, wenn es in der Welt nicht immer so zuging, wie er es sich wünschte.
    Die Juwelen waren weg. Falls Trattis jedoch wirklich Perlen besaß – und so, wie er nach Raldos Beschuldigung halsüberkopf geflohen war, schien das sehr wahrscheinlich zu sein –, mußte er Trattis Leiche suchen.
    Die Suche dauerte eine Zeitlang. Als Conan die Leiche endlich fand, war sie weder unversehrt noch allein. Die Strömung hatte sie zu einem Kiesstrand mehrere Schritte flußabwärts von der Brücke angetrieben. Bauern, ungefähr ein halbes Dorf, standen daneben und begafften den Toten.
    Als Conan, gleich einem Flußgott aus dem Khorotas herausstieg, flohen die Gaffer entsetzt. Zurück blieben nur ein kleiner Junge, der gestolpert und dann gefallen war, und ein etwas älteres Mädchen, das zurücklief und ihm beim Aufstehen half.
    Als Conan sich vor den beiden aufbaute, nahm das Mädchen Kies in die schmutzige Hand und fletschte die Zähne.
    »Wenn du meinen Bruder oder mich anrührst, dann ...«
    Der Cimmerier lächelte. »Dann was?«
    »Dann kannst du dir den Kies aus den Augen klauben, du großer ...« Ihre nächsten Worte spielten darauf an, daß unter Conans Ahnen eine Reihe von hauptsächlich ekelhaften Tieren wäre.
    Der Cimmerier mußte schließlich laut lachen, worauf das Mädchen abrupt verstummte.
    »Mylady, das ist wirklich ein armseliger Dank, den ich dafür bekomme, daß ich mich mit dem Flußmonster herumgeschlagen habe.«
    Das Mädchen starrte ihn fassungslos an. Dann wanderte ihr Blick von Conans zerschundener Seite zu dem übel zugerichteten toten Tratti und schließlich zum Fluß.
    »Du hast ... du hast mit dem Flußdämonen gekämpft? Du ... ganz allein?«
    Conan zeigte mit dem Daumen auf Trattis. »Na ja, er war nicht imstande mir zu helfen, aber dafür kann er nichts. Und was den Dämonen betrifft – ich habe nicht nur mit ihm gekämpft, sondern ihn getötet. Darauf wette ich ein gutes Schwert. Wenn du mein Wort anzweifelst, kannst du in den Fluß springen und nach der Leiche tauchen. Sie liegt flußabwärts von der Großen Brücke ...«
    Das Mädchen beendete das Gespräch abrupt, indem es ohnmächtig wurde. Der Bruder heulte sofort los, so laut wie eine verlorene Seele. Mehrere Dorfbewohner kamen mit Sensen und Heugabeln herbeigelaufen, um die Kinder vor dem zu retten, was der Fluß ausgespuckt hatte.
    Der Cimmerier mußte unangenehm viel Zeit aufwenden, um ihnen zu erklären, daß er das Ungeheuer, das sie den Flußdämon nannten, in der Tat getötet hatte, er aber weder ein Zauberer wäre noch Magie eingesetzt hätte.
    »Ich habe dem Biest lediglich meinen Dolch ins Auge gestoßen«, erklärte er mürrisch. »Ganz gleich, ob es ein natürliches oder magisches Wesen ist, reicht das, wenn die Augen nahe am Gehirn liegen. Ihr Schwachköpfe seid also sicher, denn nur Crom allein weiß, ob ihr ein Gehirn habt.«
    Nach geraumer Zeit wurde Conan klar, daß die Bauern keine Schwachköpfe waren, sondern lediglich nicht fassen konnten, daß die Bedrohung durch den Flußdämon plötzlich vorüber war. Ferner bezweifelten sie vielleicht doch, daß alles ohne Zauberei geschehen war – das jedoch bedeutete, daß der ›Dämon‹ auch ein magisches Wesen sein mußte.
    Der Cimmerier verabscheute und mißtraute jeglicher Art von Zauberei. Für ihn lag ein Teil des Anziehungskraft von Argos darin, daß in diesem Land Zauberei kaum bekannt war und schon gar nicht ausgeübt wurde. Doch jetzt schien ihm, daß er über Argos noch eine Menge lernen mußte.
    Es dauerte eine geraume Zeit, die Dorfbewohner zu überreden, ihn die Leiche Trattis untersuchen zu lassen. Als Opfer des Flußdämons glaubte man anscheinend, er verdiene irgendein obskures Zauberritual, ehe man ihn mit Kräutern verbrannte, die bei Neumond vom siebten Sohn eines siebten Sohns gesammelt worden waren – oder ähnlichen Unsinn. Conan war es gleichgültig, ob die Bauern Trattis' Leiche bei einem Dorffest am Spieß brieten, solange sie ihn vorher nach den Perlen suchen ließen.
    Gerade als die Bauern den Cimmerier in die Nähe der Leiche ließen, ritt Helgios mit einer Schar seiner Wächter herbei. Conans eigene Männer folgten in einiger Entfernung. Der Cimmerier ging ihnen entgegen und berichtete oben auf dem Ufer kurz über seine Abenteuer im Khorotas.
    Wie ein Mann wichen die Wächter

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