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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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hereinbrach. Die Überraschung legte sich so schnell, wie es dem langsamen Verstand dieser Kreatur entsprach. Ein Menschenbein streifte seinen Kamm. Da sah er, was in seiner Reichweite war.
    Der erste Zweibeiner war von der Brücke gefallen! Viele würden folgen. Der Drache rollte sich auf den Rücken, riß den Rachen auf und schwamm auf sein Opfer zu.
    Trattis hatte nur noch wenig Luft in den Lungen, da die meiste beim Aufprall aufs Wasser herausgepreßt worden war. Trotzdem versuchte er zu schreien, als der Rachen durchs trübe Wasser auf seine Brust zuschwamm. Doch sofort schluckte er Wasser und war bereits fast ertrunken, als die fingerlangen spitzen Zähne ihm Herz und Lunge durchbohrten.
    Der Drache schüttelte den Körper des Zweibeiners mehrmals kräftig, aber kein Teil löste sich. Anscheinend war dieser Zweibeiner noch nicht zum Verzehr geeignet. Der Drache erinnerte sich jedoch, daß die Zeit dieses Problem lösen würde. Er mußte jetzt nur einen Ort finden, wo er die Beute ausreichend lange liegen lassen konnte ...
    Wieder teilte sich das Wasser über dem Drachen. Noch ein Zweibeiner stürzte in den Fluß. Wasserdrachen konnten ohne magische Unterstützung nur schlecht sehen, doch jetzt bedurfte es keiner scharfen Augen, um die Gliedmaßen zu erkennen, die das Wasser aufwühlten.
    Dieser Zweibeiner war eindeutig noch am Leben. Blieb er länger in diesem Zustand, konnte er möglicherweise entfliehen. Der Gedanke an so viel Fleisch, das seinen Bauch füllen konnte, verdrängte alle anderen Überlegungen im Kopf des Drachen.
    Das Monster machte den Rachen auf. Der tote Trattis schwamm frei davon. Dann wendeten sich die spitzen Fänge dem Cimmerier zu.
     
    Im Gegensatz zu Trattis tauchte Conan mit reichlich Luft zum Atmen und mit klarem Verstand in den Khorotas ein. Im nächsten Moment wünschte er, daß er sein Schwert in der Hand hielte.
    Was vor ihm im braungrünen trüben Fluß auftauchte, war nicht schlimmer als viele der Ungeheuer, gegen die er in Vendhya, Khitai und so vielen Ländern gekämpft hatte, daß er sie nicht mit beiden Händen zu zählen vermochte. Allerdings war dieses Biest in der Tat riesig und hing bestimmt zäh am Leben, mochte dieses natürlich oder nicht sein. So viel hatte es mit dem Cimmerier gemeinsam.
    Conan krümmte sich und zückte den Dolch. Dann trat er mit aller Kraft gegen die Schuppennase des Drachen, um ihn abzulenken und sich etwas Freiraum zu verschaffen. Die Nase war offensichtlich ein sehr empfindlicher Körperteil. Das Wasser schäumte, als der Drache sich vor Schmerzen wand und sich auf den Rücken rollte.
    Conan sah jetzt den breiten Streifen der faltigen weißen Haut unter der Kehle. Dort schien der Schuppenpanzer so dünn zu sein, daß ein Dolch hindurchdringen konnte. Blitzschnell stieß Conan zu. Ein dunkler Blutstrom trübte das Wasser noch mehr. Wieder wand sich das Ungeheuer vor Schmerzen.
    Der Cimmerier war erstaunt, wie schnell der Drache sich drehte und ihn erneut angriff. Die spitzen Fänge zerfetzten Conans Kleidung und ritzten die Haut, jedoch nur oberflächlich.
    Der Angriff des Ungeheuers ermöglichte es Conan, den Kamm auf dem mächtigen Kopf mit einer Hand zu packen. Mit der anderen stieß er den Dolch tief ins rote Auge, das ihn unter dem Kamm entgegenfunkelte.
    Der Cimmerier hatte das Gefühl, mitten in einen Vulkanausbruch unter Wasser geraten zu sein. Das Ungeheuer tobte so wild im Todeskampf, daß Conan am ganzen Leib wie zerschlagen war. Mit aller Kraft hielt er den Kamm und das Heft des Dolches fest. Ihm war klar, daß das Ungeheuer ihn mit einem Schlag des Schwanzes oder der Beine töten konnte.
    Conan war auch sicher, daß der Todeskampf des Drachen so lang dauern konnte, daß er ertrinken würde und die Welt für ihn mit einem Marsch der Frostriesen enden würde. Doch zu seiner Überraschung hatte er immer noch Atemluft übrig, als die wilden Bewegungen des Ungeheuers aufhörten. Mit einigen kraftvollen Stößen brachte er sich an die Oberfläche. Er konnte es kaum fassen, wieder in der Wärme und dem Sonnenlicht zu sein. Schnell holte er mehrmals tief Luft. Dann griff er nach der Dolchscheide.
    »Crom!«
    Die Scheide war weg – und damit auch das, was auf der Rückseite eingenäht war: Die Juwelen des Szepters von Ophir. Die Edelsteine, mit denen er einem ganzen Heer von Söldnern den Zugang nach Argos hätte kaufen können, nicht nur einer kleinen Schar!
    Conan rief noch einige andere Gottheiten außer Crom an. Dann hörte er auf zu

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