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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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vor ihm zurück. Nur Helgios blieb. Er wollte den Dorfbewohnern nicht zeigen, daß ein Hauptmann der Wächter Angst hatte. Conan fiel jedoch auf, daß das Gesicht des Hauptmanns unter der Sonnenbräune blaß war und daß er im Schatten am Fluß mehr schwitzte als vorher in der Sonne auf der Brücke. Mit einer Hand machte Helgios schnell Abwehrgesten gegen bösen Zauber.
    Als Helgios damit fertig war, hatte Conan Trattis' Leiche untersucht. Ein paar seiner Männer standen neben ihm. Der Cimmerier fluchte diesmal nicht, obgleich er ebensoviel Grund gehabt hätte. Die Perlen waren genauso wie die ophirischen Juwelen verloren. Zweifellos lagen sie auf dem Grund des Flusses oder im Rachen des toten Drachen.
    Conan stellte sich vor, was Helgios sagen würde, wenn er ihn darum bat, das Ungeheuer aus dem Fluß zu bergen und dann in den Eingeweiden herumzusuchen. Doch er konnte Helgios um etwas bitten, das ihm der Mann vielleicht gewähren würde. Und wenn nicht, würde es auch keinen Schaden anrichten.
    »Hauptmann Helgios«, sagte Conan. »Hast du das Geld für unsere Bürgschaft?«
    »Nun, nicht ganz. Es fehlen mindestens zwei Drachmen für jeden Mann«, antwortete Helgios.
    »Genau die Summe, die an deinen Fingern kleben bleiben würde«, sagte Conan nicht. Statt dessen zuckte er mit den Schultern. »Wie du meinst. Aber an etwas möchte ich dich erinnern. Das Ungeheuer, das ich getötet habe ...«
    »Das du angeblich getötet hast.«
    »Das ich getötet habe«, wiederholte Conan. »Das Ungeheuer scheint bei den Menschen am Fluß tiefen Eindruck gemacht zu haben. Sie werden es nicht vergessen oder undankbar sein. Ferner habe ich ein bißchen Blut verloren, und einer meiner Männer sein Leben.«
    »Dein Mann war ein ganz gewöhnlicher Dieb. Auf seinen Kopf war ein Preis ausgesetzt, noch ehe er zu Karela gekommen ist«, entgegnete Helgios mit finsterer Miene.
    »Davon weiß ich nichts«, verteidigte sich der Cimmerier. Helgios schien von Conans Beziehung zu Karela, der Roten Falkin, nichts zu wissen. Es schien ihm am besten, ihn nicht aufzuklären.
    »Ich weiß nur, daß der Mann durch seinen Eid an mich gebunden war und ich ihm deshalb etwas schuldig bin«, erklärte Conan. »Was würdest du sagen, wenn wir die Tötung des Ungeheuers gegen die noch fehlende Summe der Bürgschaften für mich und meine Männer aufrechnen?«
    »Ich würde sagen, daß das eine Beleidigung der Gesetze von Argos wäre«, fuhr Helgios ihn an. »Diese Gesetze sind streng und eindeutig.«
    »So dürfte auch der Gerechtigkeitssinn der Dorfbewohner sein«, erklärte der Cimmerier. »Sie werden erfahren, daß du uns wie Bettler davongejagt hast, nachdem ich sie von dem Ungeheuer befreit habe. Das wird ihnen bestimmt nicht gefallen, und sie werden allen, die Ohren haben, davon erzählen, was ihnen nicht gefallen hat.«
    »Dann wird in Argos jeder Mensch mit Ohren von Hauptmann Helgios und den Wächtern der Großen Brücke hören. Was meinst du, Hauptmann? Wird den Leuten gefallen, was sie hören? Glaubst du, daß dein Haus es mit Freuden hören wird?«
    Habgier und gesunder Menschenverstand kämpften auf Hauptmann Helgios' breitem Gesicht eine erbitterte Schlacht. Schließlich schlug er auf den Sattelknauf. Er sah aus, als würde er am liebsten vor Conans Füße spucken, wenn er das gewagt hätte.
    »Nun gut«, sagte er schließlich. »Ihr braucht jetzt keine weitere Zahlung für die Bürgschaft zu leisten. Aber ich warne dich. Es kann sein, daß man dich innerhalb eines Jahres nach deiner Ankunft in Argos wegen der noch ausstehenden Bürgschaft zur Rechenschaft ziehen wird. Es könnte auch sein, daß man dir bestimmte Arbeiten verbietet.«
    »Wie du willst«, sagte Conan. »Aber eine Frage hätte ich noch: Darf jeder meiner Männer im Dorf bleiben, wenn er das möchte?« Dem Cimmerier waren die Blicke aufgefallen, mit denen einige seiner Männer die jungen Frauen des Dorfes gemustert hatten. Er rechnete damit, daß einige ihn bitten würden, im Dorf bleiben zu dürfen. Das konnte ihm nur recht sein, denn dort war der richtige Ort, um Neuigkeiten aus Ophir zu hören und sie an die Große Straße nach Argos weiterzugeben.
    Helgios schüttelte halb verärgert, halb belustigt den Kopf. »Hauptmann Conan, ich dachte immer, die Cimmerier hätten ihren ganzen Verstand in den Schwertern. Niemals hätte ich geglaubt, daß einer wie ein Händler im Basar von Shem feilschen würde.«
    »Du hast auch bezweifelt, daß Cimmerier sich waschen!« meinte Conan. »Soll

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