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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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schrecklichen Brüllen.
    Niemand konnte den Rauch und den Gestank ertragen, als der Große Beobachter explodierte. Tellergroße scharfe Hautfetzen sausten umher. Ekliger Saft spritzte auf.
    Conan lief mit seinen Männern nach unten und blieb dort, bis das letzte Leben aus dem Großen Beobachter gewichen war. Der Cimmerier stocherte mit dem Schwert in einigen rauchenden Stücken herum, als er Harphos auf sich zulaufen sah. Der junge Lord war nackt, bis auf die Stiefel, das Lendentuch und ein Kurzschwert, von dem Schleim tropfte.
    »Wie geht es Lady Doris?« fragte der Cimmerier.
    »Nicht gut«, antwortete Harphos. »Ich habe ihr meine Tunika angezogen und die schlimmsten Wunden eingesalbt. Aber sie braucht eine Bahre. Sie ruft ständig nach Akimos, wie ein Verdurstender nach Wasser.« Beide Männer brauchten das Wort ›Zauberei‹ nicht auszusprechen.
    »Nun, dann laß uns Lord Akimos suchen«, sagte Conan und steckte das Schwert zurück in die Scheide. »Oris hat von mehr als einem Beobachter gesprochen. Falls sich noch einer hier rumtreibt, könnten wir ihn mit Lord Akimos füttern.«
    »O ihr Götter! Hast du denn überhaupt kein Mitleid, Conan? Ein Geschöpf wie den Beobachter vergiften ...«
    »Damit wären meine und deine Männer gerettet – und die Bewohner der Dörfer in dieser Gegend auch.« Conan war nicht zu Scherzen aufgelegt.
    »Wenn du eine Bahre bauen läßt, suche ich ein paar Träger«, sagte Harphos.
    Es war einige Zeit her, daß Conan dem jungen Lord die Ehre einer formellen argossischen Verneigung hatte zuteil werden lassen. Doch jetzt verbeugte er sich vor Harphos – und nicht, weil es sein ›Platz‹ erforderte. Heute war das Werk vollendet worden, Lady Doris' Jungen in einen Mann und den Herrn im Haus Lokhri zu verwandeln – und erst recht in einen für Livia geeigneten Gemahl.
     

N EUNZEHN
     
     
    Akimos zuckte zusammen, als Partab plötzlich aus der Dunkelheit zu ihm trat.
    »Nur ich, Mylord.«
    Das vendhysche Schwein wußte also, daß der Lord des Hauses Peram Angst hatte. Wie lange würde es dauern, bis alle Männer vor Burg Tebroth das wußten?
    »Irgendwelche Neuigkeiten von den Wachposten?«
    »Sie haben Lärm gehört. Das können die Dorfbewohner gewesen sein, das Vieh, wilde Tiere oder alles mögliche.«
    »Verflucht seien diese Stadtaffen!«
    Hätte Akimos jedoch Männer angeworben, die sich hier im Gebirge auskannten, wäre sein Geheimnis schnell keins mehr gewesen. Dann wäre er wahrscheinlich nicht einmal bis hierher gekommen, wo er kurz vor einer Niederlage stand.
    »Die Götter werden das schon irgendwann erledigen. Aber vorerst sollten wir die Wachposten verstärken.«
    Akimos runzelte die Stirn. Er hatte bei dem verzweifelten Kampf am Tor beinahe ein Drittel seiner Streitmacht verloren. Das wäre ein geringer Preis, wenn er dafür den Sieg und Livia errungen hätte, aber dieses Luder hatte splitternackt gegen ihn gekämpft und so die Schlacht herumgerissen. Jetzt saß sie auf ihrem niedlichen Arsch und lachte über ihn ...
    Akimos fluchte laut. Dann nahm er sich wieder zusammen. »Wie wahrscheinlich ist ein Angriff der Dorfbewohner?« Er haßte es, einen Untermenschen wie Partab um Rat zu fragen, aber der Mann hatte die Raubzüge angeführt und kannte die Dörfer und ihre Bewohner besser als jeder andere.
    »Wenn sie von unserer Schwäche erfahren haben, sehr wahrscheinlich. Und wenn die Verteidiger in der Burg Möglichkeiten haben, eine Botschaft zu senden, dann wissen sie mit Sicherheit Bescheid.«
    »Und wie wahrscheinlich ist das?«
    »Ich glaube kaum, daß Reza von selbst auf den Gedanken käme, eine Nachricht zu schicken, auch nicht Livia oder Harphos. Bei Conan ist das schon anders.«
    Akimos hatte den Eindruck, daß Conan seit seiner Ankunft in Argos ihm nichts als Schwierigkeiten bereitet hatte. Beinahe hätte er das laut ausgesprochen.
    Doch die Worte kamen ihm nicht über die Lippen, denn in diesem Augenblick ertönte von der Burg her ein schreckliches Getöse. Steine rumpelten ins Tal. Menschen schrien vor Angst und Schmerzen. Und dann schien es, als zischten alle Schlangen auf der Welt gleichzeitig.
     
    Der Kleinere Beobachter spürte, daß der Verstand des Großen Beobachters zu arbeiten aufhörte. Das geschah just, als er sich seinem Kameraden auf der Suche nach Himmelsnahrung angeschlossen hatte.
    Er wartete in einer der kleineren Höhlen von Zimgas, tief unter der Erde, bis er sicher war, daß der Große Beobachter nicht wieder erwachen würde. Dann

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