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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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eine tiefen, dröhnenden Schrei aus. Der Zauberer spritzte den Inhalt der Phiole auf Lady Doris. Der Zaubertrank konnte durch die Haut eindringen, auch wenn das nicht so schnell wirkte, als wenn sie ihn getrunken hätte.
    Doris benetzte einen Finger mit der Flüssigkeit, die zwischen ihren Brüsten herabrann, und leckte ihn ab. Dann lächelte sie wieder.
    »Ich komme.« Sie rannte so schnell zum Höhleneingang, daß Skiron sie nicht einholen konnte.
     
    Conan sah, wie ein halbes Dutzend Männer im Eingang zu den Höhlen von Zimgas gerade in dem Moment auftauchte, als Harphos seine Mutter erreichte. Er stieß einen Warnschrei aus, aber die Männer schienen eher daran zu denken, zu flüchten als zu kämpfen. Sie liefen an Harphos vorbei, wie Hasen vor einem Wolf flüchteten. Dann sahen sie den Cimmerier unten und schlugen einen Haken.
    »Hinterher!« brüllte Conan. »Wenn sie entkommen, brate ich die Schuldigen zum Frühstück!« Er war ziemlich sicher, daß einer der Flüchtigen Skiron war, sagte jedoch nichts. Wenn der Magier noch Zaubersprüche hatte ...
    Kurz danach dachte der Cimmerier nicht mehr an menschliche Gegner. Der Große Beobachter hatte den Höhleneingang erreicht.
    Bei seinem Anblick wurden mehrere seiner Männer ohnmächtig. Andere knieten nieder, um zu beten. Andere übergaben sich. Einige standen wie betäubt da. Nur wenige konnten später beschreiben, was sie gesehen hatten: Es war ein durchsichtiges graues Etwas, in dem karmesinrote und ekelhaft dunkelgelbe Lichter umherschwammen.
    Hätte auch Harphos den Verstand verloren, wären er und seine Mutter sofort gestorben. Doch der junge Lord sah, wie der Beobachter einen Fühler mit einem Rachen voll spitzer Zähne ausstreckte. Blitzschnell schlug er mit seinem Schwert drauf zu. Ein Stück des Rachens flog durch die Luft, landete ... und kroch zurück zum Fühler.
    Allerdings schien der Beobachter sehr schmerzempfindlich zu sein, zumindest spürte er die Gefahr. Er zog den großen Fühler wieder ein und schickte vier kleinere aus, die mit Saugnäpfen bestückt waren. Das gab Harphos Zeit, seine Mutter wegzuschleppen, allerdings mußte er sie bald tragen.
    Inzwischen hatte Conan seine Männer wachgerüttelt und um sich versammelt. Kampfbereit standen sie da, als der Beobachter sich ganz ins Freie schob.
    Plötzlich schnellte er einen Teil von sich nach unten und begrub zwei Männer unter seinem grauen Schleim. Sie konnten nur kurz schreien, dann waren sie schon verschwunden. Entsetzt sahen die Männer, wie das Blut ihrer Kameraden das Grau stellenweise rot färbte. Gleich darauf wuchsen aus dem Schleim Beine, ein Schwanz und ein Kopf mit mehr Zähnen als bei einer Schule Haie.
    Ehe sich das Ungeheuer in Bewegung setzen konnte, blitzte Conans Schwert im Schein des Lagerfeuers auf. Der Cimmerier schlug so kräftig auf den Kopf des Ungeheuers ein, als wolle er den Berg spalten. Die eine Hälfte des Kopfs sauste durch die Luft, kroch aber sofort wieder zurück zu dem mit Beinen bestückten Teil. Doch dann spürte der abgetrennte halbe Kopf, daß der Beobachter selbst vor der Höhle war. Sofort änderte er die Richtung und kroch, ohne auf Hindernisse zu achten, auf die glühenden Scheite des Feuers zu.
    Entsetzliche Schreie drohten die Ohren der Menschen zu durchbohren. Conan sah, wie das abgetrennte Kopfstück sich auf der Glut krümmte. Rauch stieg auf. Schnell packte er eine Fackel und lief näher hinzu. Dann schlug er auf den isolierten Teil ein. Es war, als träfe er auf den Panzer einer Wasserschildkröte. Der konnte jedoch der Kraft des Cimmeriers nicht widerstehen. Ein Spalt tat sich auf. Conan rammte die Fackel hinein.
    Rauch stieg auf. Wieder ertönten die grausigen Schreie. Conan hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, um den Lärm einer Welt auszuschalten, die wahnsinnig wurde. Der isolierte Teil schwoll an, bis die Haut platzte und wie ein gigantisches Furunkel aufbrach. Ekliger Gestank und rauchende Hautfetzen regneten auf Conan und seine Schar nieder, doch die Männer kümmerten sich nicht darum.
    Sie hatten gesehen, daß der Beobachter nicht unbesiegbar war, ja, sie hatten sogar erkannt, wie man ihn verletzen konnte. Schnell griffen alle zu brennenden Scheiten oder zündeten dürre Äste an.
    Harphos rief: »Gut gemacht, Hauptmann Conan! Jeder vernunftbegabte Mensch wußte, daß es eine Möglichkeit geben mußte, diese Kreaturen auch ohne Zauberei zu vernichten.«
    Conan nickte. Er mußte zugeben, daß die Zauberer aus grauer Vorzeit,

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