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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Kopfkissen und holte sein Kurzschwert heraus.
    Doch da landete die flache Seite eines Breitschwerts auf seinem Handgelenk. Er mußte die Klinge fallen lassen. Klirrend fiel sie auf den Boden. Eine hünenhafte Gestalt bewegte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit. Ein Stiefel trat auf Rezas Schwert.
    Dann traf ihn ein Faustschlag gegen die Schläfe. Er fiel mit dem Gesicht voraus auf den Boden. Benommen spürte er die kalten Steinplatten an der Wange. Dann band man ihm Hände und Füße. Er wollte fluchen, doch fehlte es ihm an Kraft.
    Doch jetzt konnte er klar sehen. Unter dem Bett hindurch hatte er freien Blick auf die Tür und die Menschen, die dort standen. Reza hatte das Gefühl zu träumen. Lady Livia? Und sie hatte ungerührt zugeschaut, als man ihn zusammenschnürte wie ein Schwein, das man zur Schlachtbank führte. Und Harphos von Lokhri stand so nahe bei Livia, daß sein Atem ihr Haar zerzauste, und trug einen prallen Lederbeutel über der Schulter.
    Reza war sicher, daß er sich den Kopf so gestoßen hatte, daß sein Verstand verwirrt war. Da zog ihn jemand mit kräftiger Hand hoch. Er blickte in eisblaue Augen in einem dunklen Gesicht, das aus dem Gestein seiner Heimat in Cimmerien gemeißelt zu sein schien.
    »Er ist wach«, sagte Conan.
    »Ich ...«, begann Reza.
    »Je weniger du sagst, desto schneller haben wir die Sache erledigt«, sagte Conan. Seine Stimme war weniger hart als sein Gesicht. »Harphos, bist du bereit?«
    »Ja, allerdings würde ich dringend empfehlen, etwas Olivenöl zur Hand zu haben.«
    »Olivenöl?« fragten Livia und Conan wie aus einem Mund.
    »Ja. Die Dosis der Kräuter, die wir vielleicht brauchen, könnte dazu führen, daß er sich nach einer gewissen Zeit die Gedärme aus dem Leib kotzt. Wenn wir ihm aber nach der Befragung Olivenöl geben, passiert das vielleicht nicht.«
    Livia nickte. »Gisela, dir stellt man am wenigsten Fragen, wenn du es holst. Ab in die Küche!«
    »Jawohl, Mylady.« Reza sah, wie die Dienerin hinausging und Harphos den Beutel abstellte und Flaschen und Phiolen herausholte.
    »Also, Reza«, sagte Lady Livia, »wie es aussieht, haben wir einen Spion im Haus. Er hat zu viele unserer Geheimnisse verraten. Obwohl du so lange im Dienst bist, gibt es mehr als genug Gründe, daß du der Spion bist. Lord Harphos hat einen Trank bereitet, der dich zwingt, die Wahrheit zu sagen. Solltest du dich weigern, ihn zu trinken, müssen wir dich schuldig sprechen. Dann müssen wir härtere Maßnahmen ...«
    Reza lachte. Er konnte gar nicht aufhören zu lachen. Die anderen sahen sich erstaunt an. Zweifellos dachten sie, er hätte den Verstand verloren.
    Als der Haushofmeister wieder Luft holen konnte, lächelte er. »Mylady, verzeih mir, daß ich dich so lange im Zweifel gelassen habe. Ich ... die Gründe deines Verdachts sind wahr, aber ich bin weder ein Spion noch ein Verräter, noch habe ich die Eide gebrochen, die ich deinem leiblichen und deinem Ziehvater geschworen habe. Her mit dem Trank! Und danach werde ich euch zeigen, wo ich den wirklichen Spion gelassen habe.«
    Livia schaute die anderen an. »Wenn er so wenig Angst hat ...«
    Conan schüttelte den Kopf. »Vielleicht redet er nur so, um unsere Wachsamkeit einzulullen. Aber es ist gut, daß er sich bereiterklärt.«
    »Conan, würdest du aufhören zu reden, als wäre ich ein wildes Tier ohne Sprache? Harphos, du kannst mir alles einflößen, was du willst. Wenn ich aber danach zu schwach bin, um gegen die wahren Feinde des Hauses Damaos zu kämpfen, dann solltest du weg sein, ehe ich meine Kraft wieder erlangt habe. Denn sonst werde ich dich die Treppe hinunterwerfen, aus dem Haus jagen und im Fischteich ertränken.«
    Harphos lachte nervös. Dann widmete er sich wieder der Zubereitung des Wahrheitstranks. Das gab Reza Zeit, zu beobachten, wie sie die beiden Männer anschaute.
    Conan hatte ihr Herz berührt. Das war nicht zu bestreiten. Aber der Cimmerier hatte keine Macht über ihren Verstand. Er konnte sie nicht in die Irre führen. Wenn Livia nicht die gesamte Klugheit beiseite schob, die sie in all den Jahren erworben hatte, seit Reza sie kannte, konnte der Cimmerier dem Haus Damaos nicht schaden.
    Jetzt mußte er, Reza, Sohn des Shiram, Conan nur noch davon überzeugen, daß er völlig unschuldig war!
     
    Lady Doris wachte mit Schmerzen auf, die nichts mit ungestillter Begierde zu tun hatten. Sie waren eher so wie damals, als sie in eine Weißdornhecke gefallen war. Von den Schultern bis zu den Knien

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